Profitipps von Auszubildenden – Zedan Khalaf Khadida

Tipps für den Erfolg in der Berufsschule

Heute mit: Zedan Khalaf Khadida, Ausbildung zum Hotelkaufmann im Reichshof Hamburg

1. Herr Khadida, für welche Ausbildung haben Sie sich entschieden und wie sind Sie darauf aufmerksam geworden?

Ich mache eine kaufmännische Ausbildung zum Hotelkaufmann und befinde mich im 2. Lehrjahr. Über das Programm JOBLINGE bin ich auf die Ausbildung aufmerksam geworden und konnte mit einem 2 – wöchigen Praktikum reinschnuppern. Das war super und ich habe mich dann sofort danach auf die Ausbildungsstelle beworben und wurde eingestellt.

2. Was sind die größten Herausforderungen in der Berufsschule für Sie als Azubi?

Grundsätzlich fühle ich mich wohl in der Berufsschule. Am Anfang war es wegen der deutschen Sprache nicht einfach den Unterricht komplett zu verstehen. Auch zwischen den Unterrichtsstunden war es manchmal schwierig. Ich konnte damals meine Mitschüler und Mitschülerinnen nicht so einfach nach Kleinigkeiten fragen. Zum Beispiel, wenn ich die Hausaufgabe für den nächsten Tag vom Lehrer nicht richtig verstanden habe oder wann eigentlich genau der nächste Prüfungstermin ist. Inzwischen habe ich aber keine Probleme mehr, Fragen zu stellen.

3. Welche Tipps haben Sie für andere Azubis, damit sie in der Berufsschule erfolgreich sind?

Ich kann nur empfehlen immer regelmäßig die Hausaufgaben zu machen und abzugeben. Das hilft nicht nur für die Prüfung selbst, sondern es macht auch einige Prozente in meiner Gesamtnote aus. Es war auch sehr hilfreich, dass der Klassenlehrer meine Mitschüler und Mitschülerinnen zu Beginn des Schuljahres darauf hingewiesen hat, dass es mehrere Personen in der Klasse gibt, die noch nicht so gut Deutsch sprechen. Sie haben darauf Rücksicht genommen und weniger Umgangssprache und ungewöhnliche Redewendungen verwendet, sodass es uns leichter fiel sie zu verstehen.

4. Wie haben Sie sich auf die Prüfungen vorbereitet und was hat Ihnen besonders geholfen?

Wichtige Termine, wie zum Beispiel für Prüfungen oder Abgaben, trage immer in meinen Kalender im Handy ein. Dann weiß ich, dass ich keinen davon vergessen werde und kann mich rechtzeitig auf den Termin vorbereiten. So verschafft man sich auch eine gute Übersicht über die Zeitplanung und kann seine Lernzeit gut strukturieren. Beim Lernen selbst helfen mir am meisten Apps, die es passend zum Lernstoff gibt. Ich habe aber auch immer eigene Notizen geführt und mit meinen Zusammenfassungen gelernt.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Herr Khadida!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit Azubis gibt es übrigens hier.

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Profitipps von Lehrkräften – Andrea Weber

Tipps für die Zusammenarbeit zwischen
Betrieb und Berufsschule

Heute im Interview: Andrea Weber, Lehrerin an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen.

1. Frau Weber, seit wann arbeiten Sie schon beruflich mit Azubis mit Fluchthintergrund?

Ich bin seit mehr als 12 Jahren Lehrerin für Textiltechnik und Wirtschaftskunde an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule. Die ersten Geflüchteten kamen im September 2018 an unsere Schule. Seitdem sind Auszubildende mit Fluchthintergrund in unseren Berufsschulklassen ganz normal.

2. Was sind die größten Herausforderungen in der Berufsschule für Azubis mit Fluchthintergrund?

Die Auszubildenden haben je nach Herkunftsland andere Bildungserfahrungen und die schulische Vorbildung kann stark variieren, bis hin zu gar keiner Schulbildung.  Eventuell können auch kulturelle Unterschiede eine Rolle spielen, zum Beispiel wenn weibliche Lehrkräfte nicht als Respektspersonen anerkannt werden. Und natürlich die Deutschkenntnisse, bei denen am Anfang der Ausbildung noch Nachholbedarf besteht.

3. Welche Tipps haben Sie, damit Azubis auch in der Berufsschule und bei der Abschlussprüfung erfolgreich sind?

Ich würde empfehlen, von Beginn der Ausbildung an alle zusätzlichen Bildungsangebote anzunehmen, wie zum Beispiel Nachhilfe, Sprachkurse oder Mentorenprogramme. Sollte sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass kein weiterer Förderbedarf besteht, können die Angebote natürlich wieder zurückgefahren werden.

4. Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Berufsschule aussehen?

Lehrkräfte kennen die Auszubildenden meistens nur aus dem Schulkontext. Und wenn die Leistungen da nicht so gut sind, sieht man eher die Schwachstellen der Azubis. Es wäre toll, wenn wir unsere Schülerinnen und Schüler auch mal im Betrieb besuchen. Dort zeigen sie dann oft ihr ganzes Potenzial und können mit guten Leistungen glänzen. Das gibt ihnen Selbstvertrauen und Lehrkräfte bekommen vielleicht einen ganz anderen Blick auf den Azubi.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Frau Weber!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit Lehrkräften gibt es übrigens hier.

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Profitipps von Lehrkräften – Beate Diers

Tipps für die Zusammenarbeit zwischen
Betrieb und Berufsschule

Heute im Interview: Beate Diers, Lehrerin an der Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln.

1. Frau Diers, seit wann arbeiten Sie schon beruflich mit Azubis mit Fluchthintergrund?

Während meiner 21-jährigen Tätigkeit als Bäckermeisterin habe ich oft Geflüchtete im Rahmen von Praktika in meinem Betrieb beschäftigt. An der Berufsschule unterstütze ich sie nun beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf.

2. Was sind die größten Herausforderungen in der Berufsschule für Azubis mit Fluchthintergrund?

Ein großes Thema ist natürlich die Sprache. Viele lernen die deutsche Sprache sehr schnell, aber die Fachsprache ist oft das Problem. In Deutschland gibt es für viele Dinge unterschiedliche Begriffe, je nach Region. Da sind die Azubis oft überfordert, warum heißt es hier zum Beispiel Brötchen und woanders Schrippe? Das sind Dinge, die dann auch in den Fachbüchern stehen und für Verständnisprobleme sorgen.

3. Welche Tipps haben Sie, damit Azubis auch in der Berufsschule und bei der Abschlussprüfung erfolgreich sind?

Azubis sollten von Beginn an die für ihre Branche relevante Fachsprache lernen und sich, wenn immer nötig Hilfe suchen, sei es in der Berufsschule, durch Lern-Apps, Videos oder im Betrieb. Und auch generell sollten sie versuchen, möglichst viel Deutsch im Alltag zu sprechen.

4. Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Berufsschule aussehen?

Unternehmen und Schulen sollten sich möglichst viel austauschen, zum Beispiel durch regelmäßige Gespräche oder bei Ausbildersprechtagen. Auch jetzt in Zeiten des Online-Unterrichts ist es wichtig, dass Berufsschulen und Betriebe zusammenarbeiten, um Voraussetzungen für die beste Förderung der Azubis zu schaffen, z.B. den PC/Drucker im Betrieb nutzen. Gutes Networking und Kommunikation sind da der Schlüssel zum Erfolg.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Frau Diers!

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Profitipps von Lehrkräften – Friederike Felske

Tipps für die Zusammenarbeit zwischen
Betrieb und Berufsschule

Heute im Interview: Friederike Felske, Diplompsychologin und Psychologische Psychotherapeutin bei der Schulpsychologischen Beratungsstelle Singen (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg Regionalstelle Freiburg).

1. Frau Felske, seit wann arbeiten Sie schon beruflich mit Azubis mit Fluchthintergrund?

Schon in meiner Zeit als Bezugstherapeutin in einer psychiatrisch-psychosomatischen Klinik für Erwachsene, Jugendliche und Kinder habe ich mit geflüchteten Menschen zusammengearbeitet. Seit 2004 bin ich in der Schulpsychologie tätig und betreue Geflüchtete u.a. im Berufsschulkontext.

2. Was sind die größten Herausforderungen in der Berufsschule für Azubis mit Fluchthintergrund?

Ein großes Thema sind die psychischen Belastungen. Nicht jede/r Geflüchtete ist traumatisiert, aber es ist so, dass Menschen mit Fluchthintergrund psychisch starkbelastet sind. Das hat unter anderem Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit in der Schule. Auch Motivationsprobleme, Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit können Symptome einer solchen psychischen Belastung oder auch einer Traumatisierung sein. Dies wirkt sich dann natürlich negativ auf die Leistungen in der Berufsschule und im Betrieb aus.

3. Welche Tipps haben Sie, damit Azubis auch in der Berufsschule und bei der Abschlussprüfung erfolgreich sind?

Es kann meiner Erfahrung nach Sinn machen, dass Azubis in der Berufsschule einen Paten oder eine Patin an ihrer Seite haben, vielleicht eine Lehrkraft oder ein/e in etwa gleichaltrige/r Azubi. Diese vertraute Person kann dann, besonders wenn die Prüfungen näher rücken, bei fachlichen, organisatorischen oder persönlichen Fragen weiterhelfen. Auch eine intensivere Betreuung in den Tagen unmittelbar davor und die gemeinsame Anreise zum Prüfungsort können dabei helfen, dass der/die Auszubildende mit einem guten Gefühl und weniger Angst in die Prüfung geht.

4. Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Berufsschule aussehen?

Wenn es zu Problemen kommt, die den Ausbildungserfolg des/der Auszubildenden gefährden, sollten beide Akteure den direkten Kontakt suchen und eventuell auch Hilfe von außen mit hinzuholen. Je nach Situation könnte das eine Mediation oder jemand mit psychologischem Knowhow sein. Ein solcher Austausch kann auch bei nicht-fachlichen Auffälligkeiten Sinn machen, zum Beispiel bei verändertem Verhalten wie Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit, Ungeduld oder schneller Frustration. Dies sollte aber immer im vorherigen Einverständnis mit dem/der betroffenen Auszubildenden geschehen.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Frau Felske!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit Lehrkräften gibt es übrigens hier.

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Profitipps von Lehrkräften – Hannah Fink

Tipps für die Zusammenarbeit zwischen
Betrieb und Berufsschule

Heute im Interview: Hannah Fink, Ausbildungsmanagerin an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart.

1. Frau Fink, seit wann arbeiten Sie schon beruflich mit Azubis mit Fluchthintergrund?

In meiner Funktion als Ausbildungsmanagerin der Stadt Stuttgart arbeite ich seit September 2019 eng mit Geflüchteten an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart zusammen.

2. Was sind die größten Herausforderungen in der Berufsschule für Azubis mit Fluchthintergrund?

Die Azubis bringen oft andere Bildungserfahrungen mit, die eine Teilnahme am Unterricht erschweren. Und da der Unterricht immer nur blockweise erfolgt, ist es schwer, das schulische Lernen zu verbessern. Außerdem wird dem schulischen Teil der Ausbildung auf Grund von Sozialisationsunterschieden oft weniger Bedeutung geschenkt. Oft ist dann auch die Verwunderung bei den Betrieben groß, dass ihr Azubi, der im Betrieb sehr gut arbeitet, in der Berufsschule nur schwache Leistungen zeigt.

3. Welche Tipps haben Sie, damit Azubis auch in der Berufsschule und bei der Abschlussprüfung erfolgreich sind?

Die Azubis sollten auf jeden Fall zusätzliche Angebote wie Deutschkurse oder Nachhilfe wahrnehmen, wenn sie merken, dass Nachholbedarf besteht. Sollte dabei klar werden, dass die Defizite in der Berufsschule sehr groß sind, empfehlen wir oft eine Ausbildungsverlängerung, also die Wiederholung des ersten Lehrjahres. Dies stößt aus verschiedenen Gründen, wie etwa finanziellem Druck oder Alter, leider bei den Azubis oft auf Widerstand. Außerdem sind vorbereitende Maßnahmen, wie etwa VAB-O, EQ-Plus oder Sommerintensivkurse eine gute Möglichkeit, besser vorbereitet in die Ausbildung zu starten. Hierzu ist die Kooperation mit Betrieben und Kammern essenziell.

4. Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Berufsschule aussehen?

Gute Erfahrungen haben wir zum Beispiel bei der Freistellung der Azubis durch die Betriebe für zusätzliche Sprachkurse gemacht. Davon profitieren in der Regel alle. Wichtig ist auch die Kommunikation mit der Berufsschule. Wenn es dann Probleme in der Schule oder im Betrieb gibt, können diese gemeinsam besprochen werden. Darüber hinaus ist es hilfreich, mit allen Beteiligten ins offene Gespräch zu gehen und für interkulturelle Unterschiede zu sensibilisieren. Wenn Verständnis füreinander geschaffen werden kann, ist dies meist die beste Voraussetzung gute Lösungen für alle zu finden.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Frau Fink!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit Lehrkräften gibt es übrigens hier.

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Profitipps aus der Praxis

Profitipps für Azubis mit Fluchthintergrund und ihre AusbilderInnen

Heute im Interview: Petra Dietrich, ehrenamtliche Prüferin für die IHK zu Kiel

1. Frau Dietrich, seit wann sind Sie Prüferin und für welchen Bereich?

Dietrich: Ich prüfe seit über 14 Jahren, hauptsächlich Kaufleute für Büromanagement, kann aber als „Feuerwehrfrau“ auch bei Einzelhandelskaufleuten und Handelsfachwirten prüfen, da ich in einem Handelsbetrieb gelernt und auch ausgebildet habe.

2. Was sind die größten Herausforderungen bei der praktischen Abschlussprüfung?

Dietrich: Zur normalen Nervosität kommt hinzu, dass Viele Angst haben, nach ihren sprachlichen Fähigkeiten eingeschätzt zu werden. Vielfach fehlt das Wissen um das Fachvokabular oder es fällt ihnen in der Prüfungssituation nicht ein. Wir als Prüfer helfen dann mit der Ermunterung „Beschreiben Sie, was alles dazu gehört, den Vorgang, was Sie machen…“ daraus erkennen wir, was der Prüfling weiß.

Manchmal hakt es, weil der Prüfling die Aufgabenstellung aufgrund des Fachvokabulars nicht verstanden hat. Auch dann helfen wir und versuchen die Aufgabenstellung zu umschreiben oder anders zu beschrieben!

3. Wie sollte man sich am besten auf die Prüfung vorbereiten?

Dietrich: Rechtzeitig anfangen, eher zu früh, als auf den letzten „Drücker“, spätestens ein 1 bis ein 1, 5 Jahre vor den Prüfungen sollte begonnen werden. Den alten Stoff der Berufsschule (wenn möglich) und die Prüfungen der letzten Jahre noch einmal durchgehen, sich in effektiven Lerngruppen Inhalte erarbeiten, ehemalige Auszubildende fragen wie deren Prüfung abgelaufen ist. Aufkommende Fragen aufschreiben und mit der Ausbilderin oder dem Ausbilder klären und immer wieder fragen, fragen, fragen, wenn Unklarheiten oder Fachbegriffe auftauchen.

Für manche Ausbildungsberufe gibt es auch zusätzlich gute Internet-Foren. Ein guter Wegbegleiter für meine Ausbildung war das Buch „Sicher zum/zur…..“ (hier liegt der Fokus auf den Kaufleuten ), aber es gibt auch sehr gute Werke mit „Prüfungswissen“- viele ehemalige Prüflinge geben diese nach ihren Prüfungen auch gern weiter!

4. Ihr Tipp für AusbilderInnen: Wie unterstützt man Auszubildende mit Fluchthintergrund bei der Prüfungsvorbereitung?

Dietrich: Prüfungen der vorangegangenen Jahre sind einen gute Basis, um sich an die Sprache, den Aufbau und die gewünschten Beantwortungen zu gewöhnen. Diese sind käuflich zu erwerben und lassen sich z. B. gut für eine Unterweisung oder Gruppenarbeit einsetzen. Prüfungssituationen durchspielen: sobald ein Prüfling in der Vorbereitungszeit sich beispielsweise einen Themenkomplex erarbeitet hat, ihn mit Fachfragen dazu befragen. So lassen sich sowohl Fachvokabular als auch Prüfungssituation üben- dies kann beispielsweise in einer Abteilung mit Mitarbeitern als „Prüfern“ geschehen. Hier gilt: je häufiger eine Prüfungssituation durchgespielt wird, desto geringer kann die Nervosität ausfallen.

Prüflinge ständig begleiten: nach Lernfortschritt erkundigen, Hilfe anbieten und üben – am Besten nahezu täglich oder wenn möglich, andere Mitarbeiter als Hilfe zur Seite stellen.

Vielen Dank für das Interview und die zahlreichen guten Tipps, Frau Dietrich!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit PrüferInnen gibt es übrigens hier.

Sie sind Prüfer oder Prüferin und haben auch Tipps für AusbilderInnen?
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Sie erreichen uns per Mail: reiche.katharina@dihk.de oder telefonisch: 030-20308-6559.

Profitipps von Lehrkräften – Marika Vogt

Tipps für die Zusammenarbeit zwischen
Betrieb und Berufsschule

Unsere Interviewreihe fängt an mit: Marika Vogt, Lehrerin an den Berufsbildenden Schulen III in Stade.

1. Frau Vogt, seit wann arbeiten Sie schon beruflich mit Azubis mit Fluchthintergrund?

Seit fast 5 Jahren bin ich Deutschlehrerin an den Berufsbildenden Schulen III in Stade. Darüber hinaus betreue ich viele Schülerinnen und Schüler während ihrer Ausbildungslaufbahn, darunter auch viele Azubis mit Fluchthintergrund.

2. Was sind die größten Herausforderungen in der Berufsschule für Azubis mit Fluchthintergrund?

Das ist einerseits vor allem die Fachsprache. Der Sprung vom Deutsch der Sprachkurse und Vorbereitungsklassen zum Fachdeutsch in der Ausbildung ist sehr groß. Dazu kommt, dass die Azubis mit Beginn der Ausbildung mehr auf sich allein gestellt sind, viel individuelle Betreuung fällt da weg. Das andere sind kulturelle Unterschiede zwischen Azubis und Betrieben, die zu Missverständnissen und Konflikten führen können.

3. Welche Tipps haben Sie, damit Azubis auch in der Berufsschule und bei der Abschlussprüfung erfolgreich sind?

Ganz wichtig ist es, sich seine Lernzeit gut zu strukturieren und langfristig zu planen. Holen Sie sich rechtzeitig Hilfe und nicht erst in der letzten Minute, dann ist es meistens schon zu spät. Und auch das Thema Fachsprache sollte während der ganzen Ausbildungszeit im Fokus stehen.

4. Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Berufsschule aussehen?

Es hilft sehr, wenn ein persönlicher Kontakt zwischen Lehrkräften und AusbilderInnen besteht. Gegenseitige Besuche mit den Azubis oder die Teilnahme an Veranstaltungen in der Schule können dazu beitragen, dass diese Zusammenarbeit ein bisschen lebendiger gestaltet wird.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Frau Vogt!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit Lehrkräften gibt es übrigens hier.

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Berufsschulkooperation – Unternehmerabende mit der Berufsschule

Unternehmerabende mit der Berufsschule

Heute im Interview: Frau Kampers, Leiterin von Personal und Finanzen bei der nordluft Wärme- & Lüftungstechnik GmbH und Co. Kg. Sie ist im NETZWERK außerdem auch Regionalbotschafterin für Niedersachsen.

Zwei Geflüchtete haben bei der nordluft Wärme- und Lüftungstechnik GmbH ihre Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik bereits erfolgreich absolviert. Ihre Erfahrungen zur Zusammenarbeit mit der Berufsschule möchte Ulla Kampers nun weitergeben.

Frau Kampers, welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren Auszubildenden gemacht?

Einer unserer beiden Mitarbeiter mit Fluchthintergrund kam 2015 ohne jegliche Sprachkenntnisse zu uns. Er hat dann die Sprachförderschule besucht und eine zweijährige Ausbildung bei uns absolviert. Seit Sommer 2019 ist er bei uns als Fachkraft für Metalltechnik tätig und mittlerweile ist er derjenige, der unsere neuen Auszubildenden an seiner Abkantbank schult und ihnen hilft.

Wie sah die Zusammenarbeit mit der Berufsschule aus?

Kampers: Was mir besonders geholfen hat, war ein Unternehmerabend an der Berufsschule. Auszubildende mit Fluchthintergrund, Lehrkräfte und UnternehmerInnen kommen zusammen und haben die Chance, verschiedene Themen anzusprechen. Zum Beispiel die Chancen in bestimmten Berufsfeldern oder die Schwierigkeiten, die sie gerade haben. Leider waren an dem Abend nicht sehr viele Betriebe vor Ort. Ich empfehle allen Unternehmen, solche Termine wahrzunehmen und einen engen Austausch mit der Berufsschule zu pflegen.

Das ganze Interview und Tipps, wie sich der Unternehmerabend umsetzen lässt, gibt es hier als Download

Vielen Dank für das Interview und Ihren Einsatz, Frau Kampers!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit Lehrkräften und AusbilderInnen gibt es hier.

Sie sind LehrerIn oder AusbilderIn und möchten Ihre Erfahrung mit uns teilen?
Sie erreichen uns per Mail: zein.yasmin@dihk.de oder telefonisch: 030-20308-6554.

Profitipps aus der Praxis

Profitipps für Azubis mit Fluchthintergrund und ihre AusbilderInnen

Heute im Interview: Diana Klömpken, ehrenamtliche Prüferin für die IHK Mittlerer Niederrhein.

1. Frau Klömpken, seit wann sind Sie Prüferin und für welchen Bereich?

Klömpken: Ich bin seit 16 Jahren ehrenamtliche Prüferin für die Industriekaufleute bei der IHK Mittlerer Niederrhein.

2. Was sind die größten Herausforderungen bei der praktischen Abschlussprüfung?

Klömpken: Die mündliche Abschlussprüfung der Industriekaufleute besteht aus 2 Teilen, der Präsentation und dem Fachgespräch. In der Regel ist es so, dass sich die Azubis sehr gut auf den Präsentationsteil vorbereiten können. Das Fachgespräch, das in der Bewertung auch stärker gewichtet wird, ist oftmals die größere Herausforderung.

3. Wie sollte man sich am besten auf die Prüfung vorbereiten?

Klömpken: Wir versuchen unsere Azubis von Anfang an auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Die Förderung der Präsentations- und Kommunikationskompetenz spielt dabei eine wichtige Rolle. Ab dem ersten Lehrjahr erarbeiten die Azubis dafür in unterschiedlichen Projektgruppen Themen & Ideen, die sie dann in größerer Runde vorstellen und präsentieren müssen. Zudem ist es wichtig, dass sich die Azubis auch ein eigenes Netzwerk zu älteren Azubis aufbauen, mit denen ein Erfahrungsaustausch stattfinden kann. Darüber hinaus üben wir mit alten Prüfungsaufgaben und simulieren Prüfungspräsentationen und Fachgespräche. Wenn es um die gezielte Prüfungsvorbereitung geht, organisieren wir für unsere Azubis noch einmal einen externen Lehrer, der ins Unternehmen kommt und hier vor Ort unterrichtet. Das ist sicher nicht für jedes Unternehmen möglich, aber auch die IHK-Prüfungsvorbereitungskurse sind sehr empfehlenswert.

4. Ihr Tipp für AusbilderInnen: Wie unterstützt man Auszubildende mit Fluchthintergrund bei der Prüfungsvorbereitung?

Klömpken: Ich habe das Gefühl, dass unsere Azubis mit Fluchthintergrund gern genauso behandelt werden möchten, wie die Azubis ohne Flucht- und Migrationshintergrund. Oftmals ist es so, dass sie sich selbst schon sehr viel Druck machen und einen sehr hohen Anspruch haben. Eine Sonderbehandlung würde den Druck nur noch mehr erhöhen. Aber das kommt sicher auch auf den Azubi an.

Auch ein guter Draht zur Berufsschule und zu den wichtigen AnsprechpartnerInnen in der entsprechenden IHK ist sehr hilfreich. Kurze Kommunikationswege ermöglichen ein schnelles Handeln, sollten im Laufe der Zeit sprachliche oder fachliche Schwierigkeiten sichtbar werden.

Darüber hinaus kann ich nur empfehlen, selbst im Prüfungsausschuss tätig zu werden. Wenn man die typischen Fallstricke der mündlichen Prüfung kennt, kann man auch die eigenen Azubis viel besser darauf vorbereiten.

Vielen Dank für das Interview und die zahlreichen guten Tipps, Frau Klömpken!

Noch nicht genug? Weitere Interviews mit PrüferInnen gibt es übrigens hier.

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