Tipps für die Zusammenarbeit zwischen
Betrieb und Berufsschule

Veröffentlicht am: 02.08.2021

Heute im Interview: Beate Diers, Lehrerin an der Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln.

1. Frau Diers, seit wann arbeiten Sie schon beruflich mit Azubis mit Fluchthintergrund?

Während meiner 21-jährigen Tätigkeit als Bäckermeisterin habe ich oft Geflüchtete im Rahmen von Praktika in meinem Betrieb beschäftigt. An der Berufsschule unterstütze ich sie nun beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf.

2. Was sind die größten Herausforderungen in der Berufsschule für Azubis mit Fluchthintergrund?

Ein großes Thema ist natürlich die Sprache. Viele lernen die deutsche Sprache sehr schnell, aber die Fachsprache ist oft das Problem. In Deutschland gibt es für viele Dinge unterschiedliche Begriffe, je nach Region. Da sind die Azubis oft überfordert, warum heißt es hier zum Beispiel Brötchen und woanders Schrippe? Das sind Dinge, die dann auch in den Fachbüchern stehen und für Verständnisprobleme sorgen.

3. Welche Tipps haben Sie, damit Azubis auch in der Berufsschule und bei der Abschlussprüfung erfolgreich sind?

Azubis sollten von Beginn an die für ihre Branche relevante Fachsprache lernen und sich, wenn immer nötig Hilfe suchen, sei es in der Berufsschule, durch Lern-Apps, Videos oder im Betrieb. Und auch generell sollten sie versuchen, möglichst viel Deutsch im Alltag zu sprechen.

4. Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Berufsschule aussehen?

Unternehmen und Schulen sollten sich möglichst viel austauschen, zum Beispiel durch regelmäßige Gespräche oder bei Ausbildersprechtagen. Auch jetzt in Zeiten des Online-Unterrichts ist es wichtig, dass Berufsschulen und Betriebe zusammenarbeiten, um Voraussetzungen für die beste Förderung der Azubis zu schaffen, z.B. den PC/Drucker im Betrieb nutzen. Gutes Networking und Kommunikation sind da der Schlüssel zum Erfolg.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Frau Diers!

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