Bundesrat stimmt Ukraine-Aufenthaltserlaubnis-Fortgeltungsverordnung zu

Bundesrat stimmt der Ukraine-Aufenthaltserlaubnis-Fortgeltungsverordnung zu

Bereits im Juni 2024 haben die EU-Staaten beschlossen, die Sonderregelungen für den vorübergehenden Schutz von Ukrainer*innen in der EU um ein weiteres Jahr bis März 2026 zu verlängern. Dieser Beschluss musste bislang noch in deutsches Recht umgesetzt werden.

Am 22. November 2024 hat der Bundesrat nun der Verordnung zugestimmt, schutzberechtigten Personen, die aufgrund des Krieges die Ukraine verlassen mussten und am 1. Februar 2025 im Besitz einer gültigen Aufenthaltserlaubnis nach § 24 Absatz 1 des AufenthG sind, diese bis zum 4. März 2026 zu verlängern. Die Aufenthaltserlaubnisse gelten automatisch fort, es muss dafür kein Antrag auf Verlängerung bei der Ausländerbehörde gestellt werden.


Weiterführende Links:

Fachinfo des Paritätischen Gesamtverbands

Neue Infografik Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis

Neue Infografik zur Ausbildungs-Duldung und -Aufenthaltserlaubnis

Am 1. März 2024 ist die die neue Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis in Kraft getreten, parallel zur bisherigen Ausbildungsduldung. Beide Aufenthaltsstatus bieten für Menschen mit abgelehntem Asylantrag für den Zeitraum der Ausbildung Sicherheit in Deutschland.

Doch wo liegen die Unterschiede? Unsere neue Infografik nimmt beide Aufenthaltsstatus in den Fokus und zeigt auf einen Blick, welche Voraussetzungen für eine Beantragung vorliegen müssen, welche Unterschiede es gibt, welche Vorteile die Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis bietet und wie es nach einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss weiter gehen kann! Hier geht es zum Download:

Neue Checkliste Azubis aus Drittstaaten

Neue Checkliste zu Azubis aus Drittstaaten

Hinweispflichten für Betriebe

Auszubildende aus Drittstaaten werden für Unternehmen zu einer immer wichtigeren Zielgruppe, um den eigenen Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs zu sichern. Ist die Rekrutierung aus dem Ausland geglückt und die neuen Azubis starten in Ihrem Unternehmen, gilt es für Betriebe einiges zu beachten:

Was passiert nach Ablauf des Einreisevisums? Wen muss ich informieren, wenn mein Azubi in einen anderen Ausbildungsberuf innerhalb meines Betriebs wechseln möchte oder die Ausbildung vorzeitig abbricht? Und wie ist eine Weiterbeschäftigung nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss möglich?

Unsere neue Checkliste stellt die wichtigsten Punkte zusammen, die Unternehmen vor und während der Ausbildung, bei einem Ausbildungsplatzwechsel, bei Verlängerung, Abbruch oder nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss beachten müssen.

Auftaktreffen Regionalbotschafter*innen 2024

Auftaktreffen des aktuellen Regionalbotschafter*innen im BMWK in Berlin

Am 18. September fand das Auftakttreffen unseres 6. Regionalbotschafter*innen -Jahrgangs im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) statt. Ziel des Treffens war das gegenseitige Kennenlernen und Vernetzen zu stärken, Erfahrungen zu den Herausforderungen in der Arbeitsmarkintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte auszutauschen und Themen und Aktivitäten für das gemeinsame Jahr zu planen.  

In einem Erfahrungsaustausch mit Vertretern des BMWK und der DIHK warfen wir einen Blick hinter die Kulissen und erhielten wichtige Einblick, wo Betriebe noch Herausforderungen sehen und sich Verbesserungen wünschen würden. Hier standen vor allem die folgenden Themen im Mittelpunkt:

  • Möglichkeiten und Hürden der Sprachförderung im Berufsalltag
  • rechtliche Fragen im Rahmen der Beschäftigung von ukrainischen Geflüchteten
  • mangelnder Wohnraum für Azubis und Angestellte
  • Zusammenarbeit mit den Ausländerbehörden
  • Rekrutierung von Fachkräften und Auszubildenden aus Drittstaaten

Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden Ideen und Möglichkeiten gesammelt, welche Themen und Veranstaltungen in dem gemeinsamen Jahr bearbeitet und umgesetzt werden sollen.

Im Anschluss daran fand ein gemeinsamer Workshop zum Thema „Miteinander reden – gemeinsam handeln: Vorbehalte in Gesellschaft & Betrieb erkennen und begegnen“ mit dem Verein Gesicht zeigen! – Für ein weltoffenes Deutschland e.V. statt. Es wurden Handlungsempfehlungen entwickelt, wie schwierigen Themen und Situationen im Arbeitskontext begegnet werden können. In kleinen Arbeitsgruppen wurden unterschiedliche Argumente und Situationen durchgespielt.

Hier ein kleiner Einblick in unseren produktiven Tag! Wir freuen uns auf ein vielfältiges Jahr mit unseren Regionalbotschafter*innen.

Alle Regionalbotschafter*innen des 6. Jahrgangs können Sie hier kennenlernen: www.nuif.de/netzwerk/regionalbotschafter

Neue Studie des IW

Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft betont die Wichtigkeit internationaler Arbeitnehmer*innen

Internationale Fachkräfte sichern den wirtschaftlichen Fortbestand

Der Fachkräftemangel gilt als eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft, besonders in den ostdeutschen Bundesländern. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren noch prekärer, da die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden und die nachfolgenden Generationen diese Lücke nicht mehr schließen können. In einer aktuellen Studie zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) welche Rolle ausländische Arbeitskräfte bereits heute spielen, um diese Entwicklung etwas abzufedern.

Dringender Bedarf an Fachkräften

Im Jahr 2023 fehlten deutschlandweit rund 570.000 qualifizierte Fachkräfte. Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Deutschland vermehrt auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen ist – vor allem auf Arbeitskräfte aus Drittstaaten, denn auch andere EU-Länder stehen aufgrund des demografischen Wandels vor ähnlichen Herausforderungen.

Ostdeutsche Bundesländer sind besonders auf internationale Beschäftigte angewiesen

Wirft man einen Blick auf das Beschäftigungswachstum der letzten Jahre wird schnell klar, dass ausländische Beschäftigte schon jetzt eine zentrale Rolle spielen. Zwischen 2022 und 2023 entfielen 62 Prozent des Beschäftigungszuwachses auf Arbeitskräfte aus Drittstaaten, während deutsche Beschäftigte lediglich 14 Prozent des Wachstums ausmachten.

Die IW-Studie zeigt, dass es sowohl deutschlandweit einen Zuwachs an internationalen Beschäftigten gibt, als auch, dass besonders in den ostdeutschen Bundesländern die Zahl der deutschen Arbeitnehmer*innen sinkt. In allen ostdeutschen Bundesländern (außer Berlin) und im Saarland ist die Anzahl deutscher Beschäftigter u.a. aufgrund des demografischen Wandels zurück gegangen. Besonders für Sachsen, Brandenburg und Thüringen sind deshalb internationale Beschäftigte unverzichtbar. Hier sorgt der Zuwachs an internationalen Beschäftigten nicht nur für einen Ausgleich des Rückgangs an deutschen Arbeitnehmer*innen, sondern sogar für ein Beschäftigungsplus. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern konnte der Rückgang an deutschen Beschäftigten durch internationale Fachkräfte zumindest annährend ausgeglichen werden.

DIHK-Ausbildungsumfrage 2024

Azubis aus Drittstaaten sind eine wichtige Zielgruppe für Unternehmen 

Einblicke in die DIHK-Ausbildungsumfrage 2024 

Pünktlich zum Start des aktuellen Ausbildungsjahres hat die DIHK ihre Ausbildungsumfrage 2024 veröffentlicht.  Dafür wurde den Betrieben eine große Bandbreite an Fragen zu aktuellen Herausforderungen gestellt. Haupterkenntnis der Befragung: Der Azubimangel weitet sich aus – 49 Prozent aller Ausbildungsbetriebe im Bereich der Industrie- und Handelskammern konnte nicht alle Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr 2023/24 besetzen. Mit 2 Prozentpunkten Steigerung im Vergleich zum Vorjahr wird damit ein neuer Rekordwert erreicht. Darüber hinaus finden sich auch einige spannende Zahlen zu Azubis aus Drittstaaten: 

Drittstaatler*innen sind eine wichtige Zielgruppe für Ausbildungsbetriebe  

Die Nachfrage nach Azubis aus Drittstaaten bleibt unvermindert hoch. Während bislang vor allem große Unternehmen bereits Erfahrungen in der Ausbildung von internationalen Azubis machten, wird diese Zielgruppe nun auch für kleinere und mittlere Unternehmen immer wichtiger. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (48 Prozent) hat bereits Azubis aus anderen Herkunftsländern (EU und Drittstaaten) ausgebildet oder versucht sie für die Ausbildung zu gewinnen. Dabei setzen insbesondere der Gastronomiebereich und die Transport- und Logistikbranche aus Azubis aus dem Ausland. 

Deutschkenntnisse stellen größtes Einstellungshindernis dar 

Wenig überraschend: Für die Unternehmen stellen unzureichende Deutschkenntnisse das größte Einstellungshürde dar. Weiterhin werden umständliche und langwierige bürokratische Prozesse als Hindernis ins Feld geführt, wie auch strukturelle Probleme wie mangelnder Wohnraum und fehlende Unterstützungsangebote für ausländische Auszubildende. 

80 Prozent der Ausbildungsunternehmen packen die Herausforderungen aktiv an und geben förderbedürftigen jungen Menschen eine Chance. Mehr als jeder dritte Betrieb setzt dabei auf firmeninterne Nachhilfe. 

Christine Floristik ist 4.000stes NUiF-Mitglied

Christine Floristik aus Salzwedel ist unser 4.000stes Mitgliedsunternehmen

Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit Sven Giegold, Staatssekretär im BMWK, und Achim Dercks, stv. DIHK-Hauptgeschäftsführer, Christine Floristik als 4.000stes Mitglied am 7. August vor Ort in Salzwedel begrüßen durften.

Geschäftsführerin Christine Heuer und ihr Mitarbeiter und ehemaliger Azubi Said Farid Sadat sind ein tolles Beispiel, wie die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchtgeschichte gelingen kann. Said Farid Sadat ist 2016 aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Nach einem Praktikum hat er seine Ausbildung als Florist bei Christine Floristik in Salzwedel begonnen und 2022 mit Auszeichnung als Jahrgangsbester in seinem Fach in Sachsen-Anhalt abgeschlossen.

Christine Heuer freut sich über diese tolle Erfahrung und möchte auch andere Betriebe ermutigen, sich für Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte zu öffnen:

„Die Ausbildung von Said war für das gesamte Team etwas Besonderes. Er hatte bereits in Afghanistan mit Pflanzen gearbeitet, was sich schon während des Praktikums zeigte. Deshalb war für mich schnell klar, dass ich ihm die Ausbildung anbieten möchte. Die Sprache war am Anfang eine große Hürde, die Said mit Unterstützung des gesamten Teams von Christine Floristik mit Bravour gemeistert hat. Zu sehen, mit welchem Fleiß, Ehrgeiz und Begeisterung er diesen Beruf erlernt und jetzt auch ausübt, ist beeindruckend. Auch in der Floristik ist es nicht immer einfach, geeignetes Personal zu finden. Wer den Mut hat, geflüchtete Personen auszubilden, kann aktiv etwas gegen den Fachkräftemangel tun und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Die Mühe hat sich für uns alle definitiv gelohnt.“

Sven Giegold: „Immer mehr Unternehmen stellen Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte ein. Dies ist mit viel zusätzlichem Engagement und Einsatz verbunden. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen sind wertvoll für die deutsche Wirtschaft. Denn die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte sind eine zentrale Stellschraube gegen den Arbeitskräftemangel und helfen auch bei ihrer Integration. Jedes Unternehmen, das sich für die Integration Geflüchteter engagiert, profitiert nicht nur selbst, sondern verdient auch den Dank von uns allen. Leider dauern die Verfahren bei der Einstellung von Geflüchteten oft zu lange und sie sind zu bürokratisch. Deshalb wird die Bundesregierung, wie in der Wachstumsinitiative beschlossen, die bisherigen Arbeitsmarktregeln für Geflüchtete grundlegend vereinfachen. Das ist gut für die Betriebe, die oft die passenden Leute haben, aber bislang viel zu lange auf die Arbeitserlaubnis warten müssen. Geflüchtete sollen für ihren Lebensunterhalt auch arbeiten können.“


Achim Dercks ergänzt dazu: „Christine Heuer und ihr Mitarbeiter Said Farid Sadat sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte in den Arbeitsmarkt gelingt. Auch hier zeigt sich, dass die duale Berufsausbildung dafür ein erfolgversprechender und in vielen Fällen idealer Weg ist – sie bietet einen perspektivenreichen Start ins Arbeitsleben, erleichtert durch viele zwischenmenschliche Kontakte die weitere Integration und ermöglicht es Unternehmen, den eigenen Fachkräftebedarf zu sichern. Die Politik kann wichtige Weichen stellen, damit dieses positive Zusammenspiel noch öfter gelingt: Flexiblere und stärker digitale Azubi-Berufssprachkurse wären ein wichtiger Baustein dafür

Die Ausbildungslage in der Region Magdeburg

2.447 junge Menschen haben 2024 bislang in der IHK-Region Magdeburg bei einem Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsbetrieb ihre Berufsausbildung gestartet. 11% der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge entfallen dabei 2024 auf Menschen mit Zuwanderungshintergrund – Tendenz steigend. Die Top 3 der Herkunftsländer sind Vietnam, Marokko und Syrien.

„Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte sind in den letzten Jahren für viele Unternehmen eine wichtige Zielgruppe geworden, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Auch für die Betriebe der IHK-Region Magdeburg wird die Zielgruppe immer wichtiger. Über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg haben inzwischen über 9% der Azubis einen Zuwanderungshintergrund“, ergänzt Stefan Korneck, Vizepräsident der IHK Magdeburg und geschäftsführender Gesellschafter scm energy GmbH.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Viktor Strasse

Der 6. Regionalbotschafter*innen-Jahrgang startet ins Amt

Am 19. Juni fand unser Regionalbotschafter*innen-Tag in Neustadt am Rübenberge statt

Zum zweiten Mal wurden alle Regionalbotschafter*innen des NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge zu einem gemeinsamen Regionalbotschafter*innen-Treffen eingeladen – in diesem Jahr ins Ausbildungszentrum der temps GmbH Malereibetriebe in Neustadt am Rübenberge.

Das Ziel des NETZWERKs ist es, so viele Betriebe wie möglich rund um das Thema Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu informieren, zu beraten und bei ihrem Vorhaben, geflüchtete Menschen ins eigene Unternehmen zu integrieren, zu unterstützen. Um regionale Besonderheiten einfließen zu lassen und sich hier noch stärker zu vernetzen, hat das NETZWERK 2019 erstmals Unternehmensvertreter*innen aus allen 16 Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen.

Mittlerweile ist das Netzwerk auf über 90 engagierte Unternehmensvertreter*innen angewachsen, die bundesweit die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Zugewanderten vorantreiben. Rund die Hälfte der bisher ernannten Regionalbotschafter*innen ist der Einladung nach Neustadt am Rübenberge zu unserem Regionalbotschafter-Unternehmen temps GmbH Malereibetriebe gefolgt.

Staffelstabübergabe: Wie funktioniert Arbeitsmarktintegration in der Betriebspraxis?

Nach einem spannenden Erfahrungsaustausch zu rechtlichen Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte fand die Staffelstabübergabe vom amtierenden an den neuen Jahrgang statt. Die neuen Regionalbotschafter*innen hatten die Möglichkeit, sich vorzustellen und ihre besten Erfahrungen bei der Arbeitsmarktintegration in ihrem Betrieb zu teilen.

Gastgeber und neuer Regionalbotschafter für Sachsen-Anhalt, Ulrich Temps, betont wie wichtig es ist, dass das Thema Integration zur Chefsache in den Betrieben gemacht wird. Zudem sprach er seinen Dank an die vielen engagierten Regionalbotschafter und -botschafterinnen aus. Er selbst freut sich sehr über eine 100%ige-Erfolgsquote bei der Ausbildung, die das Ergebnis eines tollen Teams mit viel zusätzlichem Engagement und Unterstützung sei.

Kai Holzmüller ist Personalleiter in der ESF Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH in Riesa und neuer Regionalbotschafter für Sachsen

Kai Holzmüller ist froh, dass er in seinem Unternehmen in der Lage ist, Menschen mit Fluchtgeschichte eine neue Perspektive zu geben. Sein bestes Erlebnis: „Wir haben in unserem Unternehmen einen jungen Geflüchteten in einem sehr komplexen Ausbildungsberuf ausgebildet. Und es war wirklich toll zu sehen, wie engagiert die Kollegen und Kolleginnen waren, damit er seine Ausbildung am Ende besteht – viele haben Nachhilfe nach Feierabend gegeben und bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt.“





„Wir beschäftigen Menschen aus 16 Nationen in unserem Unternehmen. Diese Vielfalt macht Spaß und ist ein wesentlicher Grund für unseren Unternehmenserfolg.“

Franziska Schröder ist Personalleiterin im Resort Mark Brandenburg und aktuelle Regionalbotschafterin für Brandenburg.
Marcel Matzschke ist Ausbildungsleiter bei der WAGO GmbH und Co. KG und neuer Regionalbotschafter für Thüringen


„Die WAGO GmbH & Co. KG ist ein internationales Unternehmen, deshalb ist für uns die Beschäftigung von Menschen mit Migrationsgeschichte eine Selbstverständlichkeit. Als besondere Erfahrung habe ich die Hilfsbereitschaft unserer Belegschaft für einen neuen Mitarbeitenden aus Syrien in Erinnerung. Wir haben eine Wohnung gestellt, die von Kolleginnen und Kollegen mit Möbeln ausgestattet wurde. Als Dankeschön wurde ein interkultureller Kochabend mit syrischen Gerichten veranstaltet.“

Keynote: Geflüchtete brauchen neue Perspektiven

Mit Blick auf den bevorstehenden Weltflüchtlingstag stellte Dr. Roland Bank, Leiter der Rechtsabteilung des UNHCR Deutschland, in seiner Keynote aktuelle Zahlen zu Geflüchteten aus dem jährlich erscheinenden Global Trends Report des UNHCR vor und gab Einblicke in aktuelle Fluchtbewegungen weltweit.

Barcamp: „Es gibt nicht die EINE Lösung“

Am Nachmittag konnten sich die Regionalbotschafter*innen mit Betrieben aus der Region Hannover in verschiedenen Barcamp-Sessions intensiver austauschen. Dabei konnten die Teilnehmenden selbst bestimmen, welche Themen sie besprechen möchten. In zwei 30-minütigen Austauschrunden wurden Ideen zu Sprachlernkonzepten im Betrieb, zur Ausbildung von Azubis aus Drittstaaten, zu Fördermöglichkeiten und Vorbehalten und wie Integration ganzheitlich gedacht werden kann besprochen.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Henning Scheffen

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2023/24

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2022/23

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2021/22

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2020/21

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2019/20

Unternehmen unterstützen Geflüchtete aus der Ukraine

Pressemitteilung

NETZWERK-Unternehmen unterstützen Geflüchtete aus der Ukraine

23. März 2022 Der Einsatz der Unternehmen ist angesichts der Bilder aus der Ukraine und der Ankunft von Geflüchteten in Deutschland enorm. Die Hilfsangebote sind vielfältig. Neben Sach- und Geldspenden stellen Betriebe beispielsweise Wohnraum zur Verfügung oder Teams organisieren den Transfer von Geflüchteten aus den Grenzregionen. Dies zeigt sich auch in dem vom BMWK und DIHK geförderten NETZWERK „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“.

Katja Kortmann, Mitglied im NETZWERK und Hoteldirektorin des Esplanade Hotel Dortmund: „Wir haben uns dazu entschieden, auf verschiedenen Wegen zu helfen. Neben Masken, haltbaren Lebensmitteln, Wasser und Hygieneartikeln werden wir 10 Prozent unserer täglichen Getränkeeinnahmen an verschiedene Hilfsorganisationen spenden. Auch wenn wir nur ein kleines Unternehmen sind, wollen wir unterstützen, wo wir können. Denn wenn jeder auch nur einen kleinen Beitrag leistet, kann damit Großes erreicht werden.“

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sagt dazu: „Die Bereitschaft von Betrieben, Geflüchtete auf ganz vielfältige Weise zu unterstützen, ist beeindruckend. Für viele Menschen, die derzeit die Ukraine verlassen müssen, stehen erst einmal eine Unterbringung und die Betreuung der Kinder im Vordergrund. Doch es ist gut zu wissen, dass sich Unternehmerinnen und Unternehmer seit 2015 einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz in der Integration von Geflüchteten erarbeitet haben. Damit bieten sie für diese Menschen eine wichtige Stütze, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sobald das Thema relevanter wird. Ich bin dankbar, dass sich da so viele Unternehmen engagieren.“

Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, ergänzt: „Die Unternehmen im NETZWERK leisten mit ihrem Engagement seit Jahren einen großen Beitrag bei der Mammutaufgabe der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Mit ihrem gesammelten Praxiswissen sind sie zudem eine wichtige Hilfe für Betriebe, die sich zukünftig dem Thema widmen werden. Neben diesem praktischen Wissen der Unternehmen spielen aber auch die Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle. Ein unbürokratischer Zugang zum Arbeitsmarkt sind ebenso hilfreich wie umfangreiche Unterstützungsangebote zum Spracherwerb.“

Aktuelle Mitgliederbefragung verdeutlicht das große Engagement

Der hohe Stellenwert, den soziale Verantwortung für alle Unternehmen hat, die bereits seit Jahren Geflüchtete beschäftigen, zeigt eine Umfrage, die noch vor dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine bei den rund 3000 Mitgliedern des NETZWERKs „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ durchgeführt wurde. Für viele Unternehmen ist die Übernahme sozialer Verantwortung der Hauptbeweggrund, Geflüchtete zu beschäftigen. Fast 8 von 10 Unternehmen (79 Prozent) geben an, deshalb Geflüchtete in ihren Betrieben auszubilden und zu beschäftigen. Diese Motivation wurde 2017 erstmals bei den Mitgliedsunternehmen abgefragt und befindet sich seitdem durchgängig auf Platz eins.

Betriebe im NETZWERK haben in den vergangenen 5 Jahren konstant ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aufrechterhalten. Fast alle der befragten Unternehmen (97 Prozent) geben an, ihren geflüchteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gezielte Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten, um sich besser im Betrieb und im Alltag zurechtzufinden. Am häufigsten unterstützen Betriebe ihre Auszubildenden mit Nachhilfeunterricht (65 Prozent) und bei Behördengängen (60 Prozent). Zudem bieten zahlreiche Unternehmen zusätzliche Sprachkurse an (57 Prozent) und unterstützen bei der Wohnungssuche oder stellen selbst Wohnraum zur Verfügung (49 Prozent).

Weitere Informationen

Von November 2021 bis Januar 2022 haben 275 von knapp 3000 Mitgliedsunter­nehmen des NETZWERKs an der Befragung teilgenommen. Drei von vier der teilnehmenden Betriebe (75 Prozent) sind kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

Die Ergebnisse der Mitgliederbefragung 2021

Auswertung Online-Befragung 2021

Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten: Die Übernahme sozialer Verantwortung bleibt für NETZWERK-Unternehmen zentrales Motiv.

23. März 2022. Das sechste Jahr in Folge befragte das bundesweite NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge seine Mitgliedsunternehmen zum aktuellen Stand der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Aufgrund der anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutsche Wirtschaft wurde die Befragung auch in diesem Jahr um Fragen zum Einfluss der Pandemie auf die Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten ergänzt.

Von den zum Befragungszeitraum rund 2.800 Mitgliedern haben insgesamt 275 Unternehmen an der Befragung teilgenommen. Drei von vier der teilnehmenden Betriebe (75 Prozent) sind kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

Zentrale Erkenntnisse

Die Ergebnisse im Jahresvergleich

1. Die zentralen Motive der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten bleiben die Übernahme sozialer Verantwortung sowie der Fach- und Hilfskräftemangel.

Die beiden zentralen Motive für Unternehmen, Menschen mit Fluchthintergrund in ihren Betrieben auszubilden und zu beschäftigen, sind weiterhin die Übernahme sozialer Verantwortung (79 Prozent) und der Fach- und Hilfskräftemangel (79 Prozent). Mit 9 Prozentpunkten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr (2020: 70 Prozent) ist der Fach- und Hilfskräftemangel damit auf dem höchsten Niveau seit Befragungsbeginn und spiegelt damit auch die bereits vor der Krise bekannte Herausforderung zahlreicher Betriebe wider, offene Stellen nicht mehr besetzen zu können. Darüber hinaus benennen 4 von 10 Unternehmen die mit der Beschäftigung Geflüchteter einhergehende kulturelle Vielfalt im Betrieb als Motivation für die Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund.

Abb. 1: Beweggründe der Unternehmen Geflüchtete einzustellen
Abb. 2: Beweggründe der Unternehmen Geflüchtete einzustellen im Jahresvergleich

2. Die Ausbildung ist weiterhin die häufigste Beschäftigungsform. Die Besetzung von Fachkraftstellen mit Menschen mit Fluchthintergrund erfährt zudem starken Zuwachs.

Erstmals seit Befragungsbeginn liegen die Anteile der Unternehmen, die Geflüchtete ausbilden oder als Fachkraft beschäftigen, in etwa gleichauf. Während 52 Prozent der Unternehmen angaben, Menschen mit Fluchthintergrund auszubilden, beschäftigen nun auch 49 Prozent der befragten Betriebe Geflüchtete als Fachkräfte. Damit hat sich der kontinuierliche Zuwachs an Fachkraftstellen auch in diesem Jahr fortgesetzt und ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 12 Prozentpunkte auf 49 Prozent gestiegen.

Abb. 3: Prozentuale Verteilung nach Beschäftigungsform

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie hat sich die hohe Übernahmequote vom Auszubildenden zur Fachkraft fortgesetzt. 68 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Auszubildenden bereits erfolgreich die Prüfungen bestanden haben. Von diesen Betrieben haben bereits 96 Prozent ihre vorherigen Auszubildenden als Fachkraft übernommen. Nur ein Prozent der Unternehmen hat sich gegen eine Übernahme entschieden.

Abb. 4: Übernahme als Fachkraft nach bestandener Abschlussprüfung

Der Anteil an ausbildungs- und berufsvorbereitenden Beschäftigungsformen wie Praktikum und Einstiegsqualifizierung ist auch im Jahr 2021 weiter gesunken. Während vor der Krise 2019 noch 40 Prozent der Unternehmen Geflüchtete im Rahmen eines Praktikums oder anderen vorbereitenden Maßnahmen auf eine Ausbildung vorbereiteten, waren es 2020 nur noch ein Viertel der Unternehmen und im Jahr 2021 nur noch 23 Prozent. Dieser Trend hat sich auch bei dem staatlichen Instrument der Einstiegsqualifizierung fortgesetzt: Während 2019 noch jedes vierte Unternehmen eine EQ angeboten hat, war es im zweiten Jahr der Corona-Pandemie nur noch jedes Neunte (11 Prozent). Die Anteile an Geflüchteten in Führungspositionen und Hilfsarbeitertätigkeiten sind 2021 auf dem Vorjahresniveau geblieben.

Abb. 5: Prozentuale Verteilung nach Beschäftigungsform im Jahresvergleich

3. Die Corona-Pandemie hat insbesondere die Durchführung von Sprachkursangeboten sowie das Finden und Kennenlernen von Bewerberinnen und Bewerbern negativ beeinflusst. Ein angepasster Ausbildungsalltag, regelmäßiger Austausch mit der Berufsschule und digitalisierte Bewerbungsprozesse sind wichtige Stellschrauben, um die Ausbildung aufrechtzuerhalten.

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie litten viele Unternehmen unter den Auswirkungen, die die Einschränkungen im Zuge der Pandemie-Eindämmung mit sich brachten. Um besser einschätzen zu können, welche Bereiche in der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Fluchterfahrung besonders negativ beeinflusst wurden, wurden diese erstmalig abgefragt. Die vier am häufigsten genannten Aspekte sind erstens der Zugang und die Durchführung von Sprachkursen (47 Prozent), zweitens das Finden und Kennenlernen von BewerberInnen mit Fluchthintergrund (46 Prozent), drittens das Einschätzen von Qualifikationen (36 Prozent) und viertens die alltägliche Kommunikation im Unternehmen (34 Prozent).

Abb. 6: Aspekte der Ausbildung und Beschäftigung, die durch die Corona-Pandemie besonders negativ beeinflusst wurden

Trotz der genannten negativen Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund konnten 95 Prozent der befragten Betriebe geeignete Lösungen finden, um trotz Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften Geflüchtete auszubilden. Knapp die Hälfte der Unternehmen gibt an, dass der Ausbildungsalltag an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst wurde (49 Prozent), indem beispielsweise Inhalte digitalisiert oder die Arbeit in Kleingruppen ermöglicht wurde. 40 Prozent der Unternehmen stehen in aktivem Austausch mit der Berufsschule, um Lerninhalte abzusprechen. Davon wiederum geben mehr als 60 Prozent der befragten Betriebe an, dass sie feste Austauschformate und Kommunikationsroutinen mit der Berufsschule nutzen. Im Rahmen einer Freitextabfrage wurden neben der persönlichen, telefonischen und schriftlichen Kommunikation mit den Lehrkräften vor allem regelmäßige persönliche und digitale Ausbildersprechtage von den Unternehmen als etablierte Kommunikationsroutinen genannt. Darüber hinaus hat mehr als jedes dritte Unternehmen den Auszubildenden spezifische Lernzeiten im Home Office eingeräumt (35 Prozent). Um auch weiterhin ausbilden zu können und geeignete Kandidaten und Kandidatinnen zu finden, hat jedes vierte Unternehmen den Bewerbungsprozess digitalisiert (27 Prozent). Dennoch hat das Pandemiegeschehen auch im Bereich der Ausbildung Spuren hinterlassen: Der Anteil der Unternehmen, die als Folge der Corona-Pandemie weniger Geflüchtete ausbilden, ist zwar weiterhin gering, hat sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch fast verdoppelt (2021: 13 Prozent und 2020: 7 Prozent).

Abb. 7: Lösungen im Umgang mit Kontaktbeschränkungen

4. Schwierigkeiten in der Berufsschule und Sprachprobleme werden von den Unternehmen als größte Herausforderungen bewertet. Als zunehmend schwierig schätzen Betriebe komplizierte Verfahren und mangelnde Vorkenntnisse ein.

Die drei größten Herausforderungen für Unternehmen bei der Integration von Geflüchteten sind Schwierigkeiten in der Berufsschule (43 Prozent), Sprachprobleme (34 Prozent) sowie Unsicherheiten in der Personalplanung wegen drohender Abschiebung (33 Prozent). Auch hier scheint die Corona-Pandemie nicht spurlos an den Unternehmen vorübergegangen zu sein. Während die meisten der genannten Herausforderungen in den letzten Jahren als immer weniger herausfordernd eingeschätzt wurden, hat sich dieser Trend bei den meisten Kategorien gedreht. Alle drei Hauptherausforderungen wurden von den Betrieben wieder vermehrt als „nicht zu überwinden“ oder „sehr schwierig“ eingeschätzt. Wobei sich die Schwierigkeiten in der Berufsschule und Sprachprobleme auf einem Höchststand seit Befragungsbeginn befinden. Gründe für den spezifischen Anstieg bei den Schwierigkeiten in der Berufsschule und den Sprachproblemen können sein: die mit den Lockdownphasen eingehenden Unterrichtsausfälle, vermehrt individuelle Fehltage durch Quarantänezeiten und die zunehmende digitale Kommunikation und Beschulung, die für Menschen mit Fluchthintergrund oftmals eine große Herausforderung darstellt. Als zunehmend herausfordernd schätzen die Unternehmen aktuell komplizierte Verfahren (32 Prozent, 2020: 32 Prozent), mangelnde Vorkenntnisse der Geflüchteten (29 Prozent, 2020: 27 Prozent) und die Einschätzung vorhandener Qualifikationen ein (25 Prozent, 2020: 25 Prozent).

Abb. 8: Herausforderungen für Unternehmen, die als „sehr schwierig“ und „nicht zu überwinden“ eingeschätzt werden, im Jahresvergleich
(Anmerkung: Einschätzung der Qualifikationen und Schwierigkeiten in der Berufsschule werden erst seit 2018 abgefragt)

5. Unternehmen bieten Ihren Auszubildenden und Mitarbeitenden mit Fluchthintergrund vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten an. Im Rahmen der Prüfungsvorbereitung haben sich vor allem innerbetriebliche Angebote bewährt.

Fast alle Unternehmen bieten ihren geflüchteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gezielte Unterstützungsmöglichkeiten an, um sich besser im Betrieb und im Alltag zurechtzufinden (97 Prozent im Vergleich zu 3 Prozent, die keine Unterstützung anbieten). Hier decken sich die zuvor angeführten Herausforderungen der Unternehmen mit deren Unterstützungsangeboten. Am häufigsten unterstützen Betriebe ihre Auszubildenden mit Nachhilfeunterricht (65 Prozent, 2020: 58 Prozent) und bei Behördengängen (60 Prozent, 2020: 61 Prozent). Nachdem im ersten Coronajahr das Angebot an zusätzlichen Sprachkursen leicht zurückgegangen ist (von 55 Prozent in 2019 auf 50 Prozent in 2020) wurde diese Unterstützungsmöglichkeit in diesem Jahr wieder vermehrt von den Betrieben angeboten (57 Prozent).

Abb. 9: Unterstützungsangebote der Unternehmen
Abb. 10: Unterstützungsangebote der Unternehmen im Jahresvergleich

Auch in diesem Jahr haben wir die Unternehmen, deren Auszubildende bereits die Prüfung bestanden haben, gefragt, welche Maßnahmen bei der Prüfungsvorbereitung geholfen haben. Hier haben sich, wie auch im Vorjahr, vor allem die betriebsinternen Angebote als besonders hilfreich erwiesen und auch einen deutlichen Zuwachs von jeweils mehr als 10 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr erfahren. Dazu zählen der Kontakt zu anderen Auszubildenden, z.B. im Rahmen von Lerngruppen (77 Prozent, 2020: 64 Prozent) und Mentoringprogramme innerhalb des Unternehmens (72 Prozent, 2020: 60 Prozent.) Darüber hinaus benennen die Unternehmen auch die Unterstützung durch staatliche Förderinstrumente wie ausbildungsbegleitende Hilfen und der Assistierten Ausbildung (52 Prozent), zusätzliche Sprachkurse (47 Prozent) und die Unterstützung durch Ehrenamtliche (33 Prozent).

Abb. 11: Genutzte Unterstützungsangebote zur Prüfungsvorbereitung

Weitere Informationen

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Das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge wurde 2016 als gemeinsame Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gegründet. Mit aktuell über 2.900 Mitgliedern ist es deutschlandweit der größte Zusammenschluss von Unternehmen, die sich für die Beschäftigung von Geflüchteten engagieren. Die Angebote des NETZWERKs wie Informationsmaterialien, Webinare, Workshops und Veranstaltungen sind wie die Mitgliedschaft kostenlos.

Weitere Information unter www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de.

Pressekontakt

Katharina Reiche
NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge
E-Mail: reiche.katharina@dihk.de
Tel.: 030 20308 6559

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