Die Regionalbotschafter*innen 2019/20
Unsere Vorzeigeunternehmen für eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten.

Die Idee der Regionalbotschafter*innen
Das Ziel des NETZWERKs ist es, so viele Betriebe wie möglich rund um die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu informieren. Um das zu erreichen und bundesweit Best Practices zu erarbeiten, sammelt das Projektteam des NETZWERKs die verschiedenen Herausforderungen und Erfahrungen der Mitgliedsunternehmen.
Um auch regionale Besonderheiten und Angebote einfließen zu lassen und sich hier noch stärker zu vernetzen, hat das NETZWERK Mitte 2019 erstmals Unternehmensvertreter*innen aus den jeweiligen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk aus engagierten Betrieben, das die Expertise an die Unternehmen in der Region weitergibt.
Nun wurde die sechste Runde der Regionalbotschafter*innen ausgewählt, die wir auf den folgenden Seiten vorstellen möchten.
Und der Titel für 2019/2020 geht an…
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter aus Baden-Württemberg

Veröffentlicht am: 04.07.2019
Ein Interview mit Johannes M. Jeutter von Garten und Pflanzen Jeutter
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge 16 Betriebe – jeweils einen aus jedem Bundesland – ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Wir beginnen in Baden-Württemberg mit Johannes M. Jeutter von Garten und Pflanzen Jeutter. In dem Landschaftsbaubetrieb in Göppingen sind 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Unter den 10 Auszubildenden des Betriebs befinden sich seit 2017 auch Auszubildende mit Fluchthintergrund.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… Verständnis zwischen den Kulturen für das Sozialgefüge wichtig ist und für Wohlstand sorgt. Weil mir wichtig ist, dass sehr gut integrierte Geflüchtete nicht abgeschoben werden. Eine Abschiebung ist unverständlich, wenn diese arbeiten, in der Gesellschaft angekommen sind und Steuern zahlen. Noch unverständlicher, wenn wir diese Arbeitskräfte in allen Dienstleistungssektoren und in der Pflege dringend brauchen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …
… ist die Motivation vieler Geflüchteter. Wir haben im Garten- und Landschaftsbau in Baden-Württemberg momentan 86 Flüchtlinge in der Ausbildung. Egal ob in der Berufsschule, in der überbetrieblichen Ausbildung oder bei der Arbeit. Sie sind überdurchschnittlich motiviert, höflich und strengen sich richtig an.
Den Betrieben in Baden-Württemberg gebe ich mit, …
… stets offen zu sein, Probleme immer gleich anzusprechen. Unsere gesellschaftlichen oder auch betrieblichen Regeln klar und deutlich formulieren. Das Neue nicht als Störung, sondern als Chance zu sehen. So bleibt man auch für die nächste Generation fit.
Schwierig war bei uns zunächst …
… einiges. Der Königsweg bei der Integration ist die Ausbildung in einem Beruf. Um diese erfolgreich zu meistern, müssen die jungen Geflüchteten ein deutlich höheres Lernpensum bewältigen als vergleichbare deutsche Jugendliche. Außerdem sollten sie integriert und die Belegschaft von der Sache überzeugt werden. Auch die Sprachkenntnisse müssen deutlich verbessert werden. Und nicht zuletzt müssen Geflüchtete an Tätigkeiten und Materialien herangeführt werden, die diese aus dem Herkunftsland gar nicht kennen.
All das konnten wir lösen, indem wir unser Ausbildungskonzept rundum überarbeitet und erweitert haben. Mit diesem Konzept konnten wir alle Aspekte abdecken, die Integration fördern und alle Auszubildenden und Beteiligten beflügeln, nicht nur die Geflüchteten.
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Bayern

Veröffentlicht am: 19.12.2019
Ein Interview mit Kristine Lütke von der Seniorenbetreuung und -pflege „bei St. Otto“ GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Bayern sprachen wir mit unsere Regionalbotschafterin Kristine Lütke, Geschäftsführerin der Seniorenbetreuung und -pflege „bei St. Otto“ GmbH. Das Familienunternehmen in der Kreisstadt Lauf an der Pegnitz bietet bis zu 68 Pflegeplätze für pflegebedürftige Senioren. Anhand therapeutischer und rehabilitativer Maßnahmen wird dafür gesorgt, dass die BewohnerInnen so gut wie möglich ihre Unabhängigkeit und Lebensfreude weiterhin genießen.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… die Arbeit mit Geflüchteten wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Ich möchte anderen Mut machen, Integration zu wagen – Arbeitgebern, Unternehmern und Menschen mit Fluchthintergrund.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten:
Meine stellvertretende Pflegedienstleitung ist Anfang der 2000er aus Äthiopien geflüchtet und hat sich über die Hilfstätigkeit, die 3- jährige Ausbildung und Weiterbildungen zur Führungskraft weiterentwickelt.
Ich bin nicht sozialromantisch, aber man muss ja auch realistisch sein: Die Leute sind da und wir brauchen Arbeitskräfte.
Den Betrieben in Bayern gebe ich mit, …
… dass klare Regeln für alle wichtig sind, es manchmal etwas länger dauert und manchmal auch Geduld notwendig ist. Und manchmal muss man auch den Mut haben, eine Zusammenarbeit zu beenden, wenn es dann eben doch nicht passt.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die innerbetrieblichen Regeln klar einzufordern. Aber das konnten wir lösen, indem wir in einigen Gesprächen klar gemacht haben, dass es immer ums Nehmen und ums Geben geht und es wichtig ist, die jeweiligen Beweggründe des Gegenübers zu kennen und zu verstehen.
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Berlin

Veröffentlicht am: 10.12.2019
Ein Interview mit Virginia Scharkowsky von der Berliner Stadtreinigung (BSR)
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
ür Berlin sprachen wir mit unsere Regionalbotschafterin Virginia Scharkowsky, leitende Koordinatorin von sozialen Maßnahmen bei der Berliner Stadtreinigung (BSR). Das Unternehmen beschäftigt rund 5.400 ArbeitnehmerInnen und gehört somit zu den größten Arbeitgebern Berlins. Ihr Tipp an andere Unternehmen: „Engagieren Sie sich, fangen Sie einfach an! Wenn es ins Laufen kommt, ist es wirklich für alle eine Win-Win Situation.“
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… ich hoffe, dadurch auch andere Unternehmen zu überzeugen, dass es für alle Seiten Gewinn bringend ist, sich für die Integration von Geflüchteten einzusetzen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …
… ist die hohe Motivation, die Leistungs- und Lernbereitschaft sowie das Durchhaltevermögen von jugendlichen Geflüchteten.
Den Betrieben in Berlin gebe ich mit:
Geflüchtete Menschen bringen oft wertvolle Berufserfahrung mit und sind hoch motiviert, sich hier ein Leben aufzubauen. Dabei benötigen sie unsere Unterstützung.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Finanzierung für unser Modellprojekt EVEREST auf die Beine zu stellen, das wir zusammen mit dem SOS-Kinderdorf Berlin konzipiert haben. In dem Kooperationsprojekt unterstützt die BSR gemeinsam mit dem SOS-Kinderdorf Berlin, der VHS Mitte, Vivantes und der Charité CFM junge Geflüchtete zwischen 17 und 27 Jahren dabei, ihren Einstieg ins Berufsleben zu finden.
Aber das konnten wir lösen, indem wir einfach angefangen haben, interne Strukturen aufzubauen, weitere Kooperationspartner zu suchen und immer wieder Gespräche mit der Senatsverwaltung zu suchen, so dass wir 2017 endlich eine Anschubfinanzierung für den Träger hatten und mit dem Projekt starten konnten. Ab Herbst 2019 wird EVEREST in die Regelfinanzierung der Jugendberufshilfe übernommen.
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an unseren Regionalbotschafter aus Brandenburg

Veröffentlicht am: 19.12.2019
Ein Interview mit Ivo Haase von der PeHa GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Brandenburg sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Ivo Haase von der PeHa GmbH. Das Dienstleistungsunternehmen arbeitet im Bereich Reinigung, Sicherheit, Grünflächenpflege und Winterdienst. Das Thema Soziale Verantwortung wird im Betrieb groß geschrieben: In der Firma selbst wird benachteiligten Arbeitssuchenden in dem Einstellungsverfahren ein Vorrang gegeben. Außerdem ist das Unternehmen in mehreren regionalen Vereine engagiert.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge uns von Anfang an und kompetent bei der erfolgreichen Integration von Menschen mit Fluchterfahrung in unser Unternehmen unterstützt hat. Jetzt habe ich die Chance, etwas zurückzugeben und auch andere Unternehmen davon zu überzeugen, dass die Integration unserer neuen Nachbarn in unsere Unternehmen, ein Gewinn für unsere Wirtschaft, für unsere Gesellschaft und auch für uns selbst ist.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …
… war, wie unsere langjährigen Mitarbeiter sich für die neuen Kollegen eingesetzt haben, sich für sie engagiert haben und wie sie – ohne dass wie sie darum gebeten haben – Verantwortung für die erfolgreiche Integration übernommen haben. Außerdem erinnere ich mich noch gut und gerne an das erste Gebäck, dass unsere muslimischen Mitarbeiter uns zum Opferfest mitgebracht haben.
Den Betrieben in Brandenburg gebe ich mit, …
… dass es am wichtigsten ist, die Mitarbeiter frühzeitig und aktiv in die Integration einzubeziehen. Außerdem gibt es viele lokale, regionale, z. B. das Welcome Integration Network (WIN) der IHK Potsdam, und nationale Initiativen und Institutionen, z. B. NUiF, die gerne mit Erfahrungen, Tipps und Ideen helfen. Besonders wichtig ist es, deutsche Kollegen und Kollegen mit Fluchterfahrung sofort gemeinsam einzusetzen. Das hilft bei der Integration, beim „Ankommen“, beim Lernen unserer Sprache und bei der Vermittlung von Kultur sowie der (ungeschriebenen) „Regeln“ im Unternehmen. Ohne die Unterstützung unserer langjährigen Mitarbeiter hätte die Integration bei uns nicht so gut gelingen können.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Bedeutung von Pünktlichkeit bei der Arbeit zu verdeutlichen. Außerdem sind wir davon ausgegangen, dass in den Integrationskursen die wichtigsten Informationen zur (Arbeits-)Kultur vermittelt werden. Darauf verlassen wir uns nicht mehr, sondern übernehmen die Vermittlung dieser Kenntnisse nun selbst…Seitdem kann ich nur eins sagen: „Läuft!“
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an unseren Regionalbotschafter aus Bremen

Veröffentlicht am: 01.08.2019
Ein Interview mit Michael Guttrof von Kopf + Lübben
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge 16 Betriebe – jeweils einen aus jedem Bundesland – ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Bremen sprachen wir mit Michael Guttrof, einem der beiden Geschäftsführer beim weltweit agierenden Logistikunternehmen Kopf + Lübben. Die 1976 gegründete Spedition hat aktuell 60 Mitarbeiter in Deutschland und agiert in der Bahn-, Luft-, Lkw- und Seefracht.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… ich es für meine Pflicht halte, Migranten kulturell und wirtschaftlich zu integrieren. Zumal unsere Wirtschaft diese Fachkräfte dringend benötigt und sie eine Bereicherung für unser Land bedeuten.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten:
Wir haben einem syrischen Migranten ein Praktikum in unserer Hamburger Niederlassung ermöglicht. Ich habe selten solch eine Offenheit und Dankbarkeit erfahren.
Den Betrieben in Bremen gebe ich mit:
Wenn man dem Fachkräftemangel in Deutschland begegnen will und Migranten in unserem Land integrieren möchte, muss man das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen und kann es nicht nur anderen überlassen.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Geduld im Umgang mit Migranten aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse.
Aber das konnten wir lösen, indem wir die Mitarbeiter umfangreich informiert und aufgeklärt haben.
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin
aus Hamburg

Veröffentlicht am: 19.12.2019
Ein Interview mit Alev Gürbalkan vom Asklepios Klinikum Hamburg Harburg
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Hamburg sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Alev Gürbalkan. Sie ist als Integrationsbeauftrage im Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg tätig. Zu ihren Aufgaben gehören das Prüfen von Bewerbungen sowie das Betreuen von bisher über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationshintergrund – darunter auch Geflüchtete. Durch ihre Tätigkeit sind ihr die Herausforderungen und Erfolgsgeschichten der Arbeitsmarktintegration sehr bekannt und durch ihre neue Rolle als Regionalbotschafterin möchte sie diese im Austausch mit anderen Betrieben auch gerne weitergeben.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… es wichtig ist, sich mit anderen Unternehmen auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen, zu vernetzen und so voneinander zu lernen. Ich habe hier eine Plattform, auf der ich von meinen Erfahrungen und Erfolgen berichten kann und ein Best-Practice-Beispiel für andere Betriebe sein kann.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …
… und neu zugewanderten Mitarbeiter/innen hatte ich, indem ich mich nicht nur um die Themen innerhalb des Betriebes kümmerte, sondern auch bei persönlichen Problemen und verschiedenen Fragestellungen oder Themen Lösungsmöglichkeiten anbieten konnte. Dies schafft Vertrauen und Bindung an das Unternehmen.
Den Betrieben in Hamburg gebe ich mit …
… für die Einarbeitung und das Ankommen sollten sich die Betriebe Zeit nehmen und Verständnis zeigen. Die neu zugewanderten Mitarbeiter/innen sollten sie zu Behörden, neuen Wohnunterkünften, etc. begleiten. Für ein besseres Ankommen ist die Vernetzung mit anderen Kollege/innen hilfreich. Sinnvoll ist es, in regelmäßigen Abständen Feedbackgespräche zu führen. Führungskräfte, Kollege/innen sollten auf die Situation der neu Zugewanderten sensibilisiert werden. So können Betriebe u.a. eine bessere Willkommenskultur erschaffen und das Zugehörigkeitsgefühl ans Unternehmen stärken.
Schwierig war bei uns zunächst …
… nach dem Erhalt des B2-Zertifikates die Mitarbeiter/innen eine neue Sprachfördermöglichkeit anzubieten, aber das konnten wir lösen indem wir für unser Unternehmen ein angepasstes berufssprachliches Sprachtraining auf C1-Niveau anbieten konnten.
Um Anforderungen und Lernbedarfe konkreter zu ermitteln, haben wir die Kursteilnehmenden, Stationsleitungen und Kolleg/innen befragt. Die Befragungen wurden ausgewertet und so u.a. die Inhalte des Kurses mit der DAZ-Dozentin, die den Kurs durchführt, bestimmt. Dieser Sprachkurs wird unseren Mitarbeiter/innen kostenlos angeboten und findet in der Regel wöchentlich statt. Folgende Berufsgruppen haben am Sprachkurs teilgenommen: Ärzte/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Physiotherapeuten/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen im Anerkennungsprozess und Auszubildende.
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Hessen

Veröffentlicht am: 25.09.2019
Ein Interview mit Manuela Engel-Dahan von Lock Your World
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Hessen sprachen wir mit Manuela Engel-Dahan, geschäftsführende Gesellschafterin der Lock Your World GmbH & Co. KG. Mit „pylocx“ hat das Unternehmen aus Bad Orb ein wartungsfreies mechatronisches Schließ- und Berechtigungssystem entwickelt. Unter den 25 MitarbeiterInnen gibt es auch eine junge Frau aus Syrien, die sich aktuell zur Kauffrau für Büromangament ausbilden lässt.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… ich aktiv mitgestalten möchte. Mir liegt es am Herzen, meinen Beitrag zu leisten. Dazu möchte ich auch mein Netzwerk mobilisieren und einbeziehen, um die Grundlagen für eine nachhaltige Integration – auch im Hinblick auf ein fried- und vertrauensvolles Miteinander – für unsere Gesellschaft und die nächsten Generationen zu realisieren.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten:
Aufrichtige Gespräche mit gegenseitiger Wertschätzung und klar definierten Regeln bringt Erkenntnis und schafft gesunde Grundlagen für Vertrauensbildung auf beiden Seiten.
Den Betrieben in Hessen gebe ich mit:
Raum nehmen, Raum geben, aufrichtige Gespräche führen und dies mit allen Beteiligten, z. B. auch mit Lehrpersonal in Schulen.
Schwierig war bei uns zunächst …
… das Verständnis füreinander.
Aber das konnten wir lösen, indem wir offene Gespräche führten, um die Sichtweisen des jeweils Anderen zu erläutern und gegenseitiges Vertrauen durch Verständnis zu fördern.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter aus Mecklenburg-Vorpommern

Veröffentlicht am: 19.12.2019
Ein Interview mit Christian Schröder vom SCHLOSS Hotel Fleesensee
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Mecklenburg-Vorpommern sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Christian Schröder, Personalleiter des Ressorts Fleesensee Schlosshotel GmbH in der mecklenburgische Seenplatte. In der Hotelbranche ist das Arbeiten mit vielen Kulturen ein Selbstverständnis und es geht laut Schröder „wunderbar, wenn man es nur möchte“. Wir sprachen mit ihm über seine Erfahrungen und Wünsche.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… ich als Gastgeber von Natur aus mit Menschen aus anderen Kulturen in Kontakt komme und dies als Bereicherung empfinde. Ich engagiere mich mit dem Ziel, Verständnis zu generieren und Ängste abzubauen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist …
… zu sehen, wie sie in den Teams ankommen und Teil davon werden; sich Aufwand und Mühen also für alle gelohnt haben.
Den Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern gebe ich mit:
Versucht es, wir können alle daran wachsen!
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Eingliederung in die deutsche Arbeitsmentalität und Arbeitsmoral, das braucht Geduld. Lösen konnten wir das zumindest bis dato am besten mit klärenden Gesprächen mit jeder Seite und mit Geduld.

4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Niedersachsen

Veröffentlicht am: 17.12.2019
Ein Interview mit Sabine Schlüer von der Mahr GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Niedersachsen sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Sabine Schlüer, Personalreferentin bei der Mahr GmbH. Das mittelständische Maschinenbauunternehmen hat seinen Sitz in Göttingen und beschäftigt rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sabine Schlüers Tipp an andere Unternehmen: Einfach den Mut fassen, die Sachen anzugehen!
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… uns Menschen am Herzen liegen. Mahr engagiert sich schon seit 2016 aktiv bei der Integration von geflüchteten Menschen in Deutschland.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist, …
… wie unglaublich positiv unsere Azubis, die als Teenager ihr Heimatland verlassen haben, sich in unserem Unternehmen einbringen und welche guten Ergebnisse sie in der Berufsschule bzw. der praktischen Ausbildung erreichen.
Den Betrieben in Niedersachsen gebe ich mit, …
… dass es sich lohnt, auch mal ein vermeintliches Risiko einzugehen. Und wenn es Probleme gibt – sei es aus sprachlichen, kulturellen oder auch behördlichen Gründen –, so können Sie immer mit der Unterstützung Ihrer Partner rechnen. Dazu gehören die lokale IHK Göttingen, das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge, die Agentur für Arbeit oder die jeweilige Stadt bzw. Gemeindeverwaltung.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die sprachliche Verständigung – sowohl in der Berufsschule als auch im betrieblichen Alltag. Das Problem konnten wir allerdings ziemlich schnell durch eine individuelle, zusätzliche Unterstützung im sprachlichen und fachlichen Bereich lösen.
Was uns als Unternehmen zusätzlich freut ist, dass unsere Azubis mit Fluchthintergrund in unserer Ausbildungswerkstatt sehr offen aufgenommen wurden. Sowohl von den Ausbildern als auch von ihren Mit-Azubis bekamen wir mehrmals positives Feedback.
5 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Nordrhein-Westfalen

Veröffentlicht am: 26.08.2019
Ein Interview mit Katja Kortmann vom Hotel Esplanade Dortmund
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge 16 Betriebe – jeweils einen aus jedem Bundesland – ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „RegionalbotschafterIn“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Nordrhein-Westfalen sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Katja Kortmann, Direktorin vom Hotel Esplanade in Dortmund. Das Hotel wurde 1898 von der Familie Kortmann gegründet und ist auch heute noch in Familienhand. Insgesamt beschäftigen Katja Kortmann und Familie 45 Mitarbeiter, von denen mehr als die Hälfte einen Migrationshintergrund haben. Vor kurzem wurden sie für den Multikulturellen Wirtschaftspreis nominiert.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… ich mir der Verantwortung als Unternehmerin bewusst bin, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Es ist wichtig, Menschen über die Situation von Flüchtlingen zu informieren, aufzuklären und auch Vorurteile abzubauen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten war …
… die Dankbarkeit in den Augen der Menschen zu sehen. Zu erkennen, dass man Meinungen positiv geändert hat. Ich finde, dass das Gefühl schwierig zu beschreiben ist, wenn man merkt: „Hey, ich habe einen Menschen wirklich geholfen. Und ich meine wirklich geholfen. Durch uns hat er wieder Hoffnung geschöpft und kann positiver in die Zukunft blicken.“
Den Betrieben in Nordrhein-Westfalen gebe ich mit …
… dass die Integration von Flüchtlingen nicht einfach ist und es Mehrarbeit bedeutet. Diese ist aber absolut lohnenswert. Wichtig ist es, sich zu vernetzen und zum Beispiel an Fachvorträgen, Seminaren und ähnlichem, zum Beispiel bei der IHK oder dem JobCenter, teilzunehmen. Gemeinsam ist man stark. Auch das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge ist ein sehr guter Anlaufpunkt.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Bürokratie mit den Ämtern am Anfang zu verstehen sowie die schulischen Probleme zu lösen.
Aber das konnten wir lösen, indem wir uns Hilfe bei verschiedenen Organisationen geholt haben.
Und was ist Ihr Tipp für die erfolgreiche Ausbildung von Geflüchteten in der Hotellerie und Gastronomie?
Gute Sprachkenntnisse sind das A und O. Was ist Altglas oder ein Wirtschaftsraum? Bilderwörterbücher, z.B. vom Verlag Handwerk und Technik, helfen gerade am Anfang, wichtige Wörter zu lernen. Wir haben bereits eine lange Liste an Büchern, die wir empfehlen können, denn Bilder sagen mehr als tausend Wörter:
Die Basis Lernkarten für die IHK Abschlussprüfung von Azubishop24 haben meiner Auszubildenden richtig gut geholfen. Sie hat schon ein Jahr vorher angefangen damit zu lernen. Wir sind jetzt Fans von Lernkarten.
- Bildwörterbuch – Reinigung und Housekeeping – Fachbegriffe
- Einstieg Beruf, Berufsfeld Reinigung: Erste Schritte in die deutsche Sprache. Übungsheft
- Deutsch für die Berufsvorbereitung
- Einstieg Beruf, Berufsfeld Küche: Erste Schritte in die deutsche Sprache. Übungsheft
- Langenscheidt Bildwörterbuch „Gastronomie – Deutsch als Fremdsprache: Die wichtigsten deutschen Begriffe und Sätze“
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Rheinland-Pfalz

Veröffentlicht am: 17.12.2019
Ein Interview mit Renata Zukaite-Schmitz von der ProContur Individuelle Feinblech- und Kunststoffprodukte GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Rheinland-Pfalz sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Renata Zukaite-Schmitz, Personalreferentin bei ProContur Individuelle Feinblech- und Kunststoffprodukte GmbH. Die Firma hat ihren Sitz in der Eifel und stellt seit mehr als 40 Jahren individuelle Produkte aus Feinblech und Kunststoff her. Unter den rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind 11 verschiedene Nationen vertreten.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… ich viele positiven Erfahrungen über eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Geflüchteten, Institutionen und Organisationen gesammelt habe. Diese Erfahrungen möchte ich den anderen Unternehmen (und insbesondere der Öffentlichkeit) mitteilen und sie dadurch dazu ermutigen, die Zielgruppe „Geflüchtete“ zu entdecken und ernst zu nehmen.
Zudem möchte ich als Regionalbotschafterin eine Stimme sein für all die fleißigen, motivierten und tollen Menschen, die in uns ihren (teilweise ersten) Arbeitgeber gefunden, neue Kollegen (und Freunde) kennengelernt haben und sich dadurch als vollwertige, gleichgestellte und ernstgenomme Mitglieder unserer Gesellschaft fühlen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten:
Geflüchtete: Fleiß, Ehrgeiz, Motivation, konstruktive Zusammenarbeit, Anpassungsfähigkeit, Höflichkeit. Einige Vorurteile bzw. das Wissen (Bsp. Ramadan, Beten, Einstellung zu Frauen) haben sich bei uns, nicht mal annähernd bestätigt.
Behörden: unbürokratische und aktive Zusammenarbeit (Bsp. Arbeitsagentur, Jobcenter, Ausländerbehörde).
Netzwerk: (sehr wichtig!) NETZWERK, DRK, Caritas, IHK, HWK, Arbeitsagentur, Jobcenter, etc.
Einer unserer ersten Mitarbeiter aus Syrien ist mittlerweile Teamleiter bei uns. Er hat sogar weitere sehr gute Bewerber zu uns empfohlen. Er organisiert den Ablauf in der Abteilung und schaut darüber hinaus bewusster als manch anderer Teamleiter auf Optimierung etc..
Den Betrieben in Rheinland-Pfalz gebe ich mit, …
… dass es in Zeiten des Arbeitskräftemangels umso wichtiger ist, kreativ und mutig zu sein. Die Flüchtlinge in unserer Region sind eine potenzielle und attraktive Zielgruppe für (fast) jede Branche. Die Mehrarbeit bei der Einarbeitung bringt die Möglichkeit mit sich, einen motivierten, fleißigen und loyalen Mitarbeiter zu finden. Die gesellschaftliche Verantwortung, einen wesentlichen Beitrag bei der Integration geleistet zu haben, sollte für jeden Unternehmer und jede Unternehmerin ausschlaggebend sein.
Schwierig war bei uns zunächst, …
… dass wir von Anfang unterschiedliche Herausforderungen hatten, die wir immer individuell lösen mussten. Das würde ich jedoch nicht als speziell oder besonders betrachten, denn jede neue Einstellung bringt ihre Schwierigkeiten mit. Sprachliche Hürden gab es selten, die meisten konnten sich auf dem A2-/B1-Niveau gut verständigen.
Außerdem konnte ich individuelle Konzepte für eine Zusammenarbeit mit Geflüchteten und Migranten entwickeln. In dem Konzept habe ich aus der großen Menge an vorhandenen Informationen (Internet, Infobroschüren, Erfahrungen aus Gesprächen) diejenigen zusammengefasst, die für ProContur relevant sind. Zudem konnten wir interne Anforderungen an den Bewerber, Prozessabläufe, Zuständigkeiten, Stellenausschreibung, etc. festlegen und dokumentieren. Somit hatte ich für den Start meiner Arbeit einen „roten Faden“: Wen stellen wir ein? Welche Dokumente benötigen wir? Wer ist für was zuständig (intern/extern)? Wo und welche Unterstützung kann angefordert werden?
Der positive Nebeneffekt daraus: Ich habe ein Netzwerk aus kompetenten Partnern aufgebaut, auf das ich kurzfristig zurückgreifen kann.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass aus meiner Erfahrung die offene und respektvolle Kommunikation sowie eine wertschätzende Haltung das A und O sind. Sobald das Vertrauen aufgebaut ist, können viele Herausforderungen behoben werden, bevor sie sich zu echten Problemen entwickeln.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter aus Sachsen

Veröffentlicht am: 19.12.2019
Ein Interview mit Markus Rustler von der Theegarten-Pactec GmbH & Co. KG
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge 16 Betriebe – jeweils einen aus jedem Bundesland – ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… ich gerne die vielen Guten, aber auch weniger guten Erfahrungen aus der Integration von Flüchtlingen teilen möchte.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …
… ist das Engagement und die Dankbarkeit die einem für das Geben von Chancen entgegengebracht werden.
Den Betrieben in Sachsen gebe ich mit, …
… neue Dinge auszuprobieren und sich von Hindernissen und kulturellen Unterschieden nicht sofort abschrecken zu lassen.
Schwierig war bei uns zunächst …
… geeignete Kandidaten unter den Geflüchteten zu finden. Aber das konnten wir lösen, indem wir mit vielen verschiedenen Kanälen gesprochen haben.
5 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Sachsen-Anhalt

Veröffentlicht am: 08.11.2019
Ein Interview mit Sabine Riesner von Profenster Weichsel
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge 16 Betriebe – jeweils einen aus jedem Bundesland – ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Sachsen-Anhalt sprachen wir mit Sabine Riesner, Personalverantwortliche bei der profenster Weichsel GmbH in Brietz bei Salzwedel. Unter den 38 Mitarbeitern des Herstellers von Bau- und Wohnelementen haben aktuell drei einen Fluchthintergrund. Die Integration von Geflüchteten war dabei zunächst kein Selbstläufer.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… unser Unternehmen ein weltoffenes Miteinander begrüßt. Dieses Selbstverständnis resultiert auch aus der erlebten Fluchtgeschichte des einstigen Chefs unseres Familienbetriebes. Haltung zu zeigen auch in „stürmischen Zeiten“ ist ein Erfolgsgeheimnis des Mittelstandes.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …
… war das positive und sehr emotionale Feedback einer Kundin als unser „multikulturelles“ Montage-Team in Ihrem Haus Arbeiten durchführte. Sie hat gesagt, dass sie an unseren Mitarbeitern beobachten konnte, wie Integration im Berufsalltag gelebt und praktiziert wird.
Den Betrieben in Sachsen-Anhalt gebe ich mit …
… dass Integration im Unternehmen ein gemeinschaftlicher Prozess ist, der von allen Mitarbeitern im Team geleistet wird, unabhängig von Beruf oder Hierarchie. Es ist auch ein gemeinschaftlicher Lernprozess, der das Team nachhaltig prägt und Einstellungen verändert.
Schwierig war bei uns zunächst …
… dass die erschwerte sprachliche Verständigung den Arbeitsprozess verzögert und Qualitätsprobleme entstehen können.
Aber das konnten wir lösen indem wir lernen, akzeptieren und einplanen mussten, das der Einarbeitungsprozess mehr Zeit und Energie beansprucht als anfangs vermutet. Dafür braucht es für alle Beteiligten einen langen Atem. Sprachunterricht durch externe Bildungsträger kann dabei eine sehr wichtige Unterstützung sein.
Wenn die Einarbeitung gelingt, ist dies von langfristigem Gewinn für den Betrieb und ein wichtiger Baustein, um in Zeiten des Fachkräftemangels handlungsfähig zu bleiben.
Wie kann man aus Ihrer Sicht die Verständigung im Arbeitsalltag erleichtern?
Wir arbeiten mit Werkzeug-Vokabelkärtchen: Auf der Vorderseite ist ein Bild des Werkzeuges, auf der Rückseite die Übersetzung in mehreren Sprachen. Wir haben die Bilder an einem Schlüsselbund nach Thema sortiert, also Handwerk, Montage und Werkstatt. So kommt es nicht zu Missverständnissen im Arbeitsalltag und nebenbei wird ganz praktisch die Fachsprache gelernt.
5 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin aus Schleswig-Holstein

Veröffentlicht am: 18.12.2019
Ein Interview mit Petra Ziesemer von der Bartels-Langness Handelsgesellschaft
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Schleswig-Holstein sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Petra Ziesemer aus der Personalabteilung der Bartels-Langness Handelsgesellschaft (kurz: Bela) mit Sitz in Kiel. In dem Familienunternehmen, das seit über 125 Jahren besteht, wird der Zusammenhalt groß geschrieben.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… unser Unternehmen es sich zum Ziel gesetzt hat, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen, wenn es in unserer Gesellschaft Handlungsbedarf gibt. Wir haben bereits viele positive Erfahrungen mit der Integration von Geflüchteten gemacht und möchten diese weitergeben.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten war …
… der Moment, als unser erster Auzubildender mit Fluchthintergrund sein Ausbildungszeugnis überreicht bekam. In diesem Augenblick habe ich mich an die Stationen erinnert, die wir gemeinsam durchlaufen haben: den schwierigen Einstieg aufgrund der Sprachprobleme, die Verhandlungen mit den Ämtern, die Suche nach einer Wohnung, die Anstrengungen, um in der Berufsschule mitzuhalten, das Engagement der Kollegen in den Ausbildungsabteilungen und vor allem die tolle Motivation, die Einsatzbereitschaft und das Durchhaltevermögen unseres Azubis.
Den Betrieben in Schleswig-Holstein gebe ich mit, …
… dass es sicherlich immer noch recht kompliziert ist, einen Geflüchteten als Mitarbeiter oder Azubi einzustellen. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Unterstützung zu bekommen, um die bürokratischen Fragen zu lösen. Wir haben hier sehr gute Erfahrungen mit den Behörden (z. B. dem Jobcenter) und der IHK gemacht. Sehr hilfreich ist für uns auch die Mitgliedschaft im NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge.
Und unterm Strich können wir auf jeden Fall sagen: Das Engagement lohnt sich und wir freuen uns über die neuen Kolleginnen und Kollegen sowie Azubis mit Fluchthintergrund, die wir für die Bela gewinnen konnten!
Schwierig war bei uns zunächst, …
… dass die Sprachkenntnisse von vielen Geflüchteten für die Arbeit in der Praxis und insbesondere für die Berufsschule noch nicht ausreichten. Auch hatten wir unterschätzt, dass die traumatischen Erfahrungen, die manche Geflüchtete machen mussten, zum Teil zu starken Beeinträchtigungen führen. Insofern sind wir sehr froh, dass die Unterstützungsmöglichkeiten wie Sprachkurse, spezielle Nachhilfe und psychologische Betreuung immer stärker ausgeweitet werden. Hier sehen wir aber auf jeden Fall noch Luft nach oben.
Und was ist Ihr Tipp für die erfolgreiche Ausbildung von Geflüchteten im Handel?
Wir glauben, dass ein schrittweiser Einstieg in den Beruf der richtige Weg ist: Zunächst empfehlen wir ein Praktikum, dann eine Einstiegsqualifizierung, danach eine Ausbildung. So kann eine Hürde nach der anderen genommen werden. Flankierend zur Berufsschule benötigen Geflüchtete außerdem häufig eine spezielle Sprachförderung und Nachhilfe. Wir sorgen außerdem dafür, dass sie vor Ort einen festen Ansprechpartner haben, der sie unterstützt und ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter aus Thüringen

Veröffentlicht am: 17.12.2019
Ein Interview mit Carsten Fröhlich von der HBS Elektrobau GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Thüringen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Carsten Fröhlich. Er arbeitet für die HBS Firmengruppe in Saale-Orla-Kreis und sorgt für die Akquise von Fachkräften im Ausland. Für Carsten Fröhlich ist es vor allem wichtig, dass auch die Belegschaft auf die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund entsprechend vorbereitet wird.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… ich seit 2011 in Thüringen mit Migranten arbeite und sie erfolgreich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt intergieren konnte.
Das Ganze war ein langer Prozess, auf den sich alle Beteiligten eingelassen haben. Davon profitieren wir jetzt als Firmengruppe, indem 80 Prozent unserer Auszubildenden sowie ein Großteil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Migrationshintergrund haben. Von letzteren haben viele ihre Ausbildung bei uns erfolgreich absolviert. Gerne bin ich bereit, aus unserem langjährigen Erfahrungsschatz zu berichten.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten:
Wir suchten und fanden hochmotivierte Bewerber, die vor allem durch gute Leistungen in der Ausbildung bewiesen, dass man trotz der fremden Sprache und Kultur in der Lage ist, solche Leistungen zu erbringen.
Den Betrieben in Thüringen gebe ich mit:
Es braucht Zeit und die Mitarbeit des gesamten Teams, um Migranten in die Arbeitswelt zu integrieren. Es wird Rückschläge geben und Erfolge. Letztlich wird die Zukunft beweisen wie richtig es war, ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittelfristig auszubilden und als Fachkräfte danach zu beschäftigen.
Schwierig war bei uns zunächst …
… das Gesamtteam auf die neue Bewerbersituation einzustimmen und das notwendige Know-how zu erwerben, sich auch auf neue Kulturen der Herkunftsländer einzustellen.
Lernen Sie hier alle Vorgänger*innen der diesjährigen Regionalbotschafter*innen kennen:
Sie möchten Ihre Erfahrungen auch mit dem NETZWERK teilen und im kommenden Jahr Regionalbotschafter*in werden?
Dann melden Sie sich gern unter: info@unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de
Sie haben generell Interesse an einem Erfahrungsaustausch in Ihrer Region? Dann schauen Sie am besten in unserem Termine nach, welche Veranstaltungen aktuell geplant sind. Nichts in Ihrer Nähe? Melden Sie sich gern bei uns und wir prüfen, ob wir bald zu Ihnen kommen: info@unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de




















