4 Fragen an unseren Regionalbotschafter aus Baden-Württemberg

Veröffentlicht am: 04.07.2019

Ein Interview mit Johannes M. Jeutter von Garten und Pflanzen Jeutter

Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge 16 Betriebe – jeweils einen aus jedem Bundesland – ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.

 

Wir beginnen in Baden-Württemberg mit Johannes M. Jeutter von Garten und Pflanzen Jeutter. In dem Landschaftsbaubetrieb in Göppingen sind 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Unter den 10 Auszubildenden des Betriebs befinden sich seit 2017 auch Auszubildende mit Fluchthintergrund.

Ich bin Regionalbotschafter, weil …

… Verständnis zwischen den Kulturen für das Sozialgefüge wichtig ist und für Wohlstand sorgt. Weil mir wichtig ist, dass sehr gut integrierte Geflüchtete nicht abgeschoben werden. Eine Abschiebung ist unverständlich, wenn diese arbeiten, in der Gesellschaft angekommen sind und Steuern zahlen. Noch unverständlicher, wenn wir diese Arbeitskräfte in allen Dienstleistungssektoren und in der Pflege dringend brauchen.

Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten …

… ist die Motivation vieler Geflüchteter. Wir haben im Garten- und Landschaftsbau in Baden-Württemberg momentan 86 Flüchtlinge in der Ausbildung. Egal ob in der Berufsschule, in der überbetrieblichen Ausbildung oder bei der Arbeit. Sie sind überdurchschnittlich motiviert, höflich und strengen sich richtig an.

Den Betrieben in Baden-Württemberg gebe ich mit, …

… stets offen zu sein, Probleme immer gleich anzusprechen. Unsere gesellschaftlichen oder auch betrieblichen Regeln klar und deutlich formulieren. Das Neue nicht als Störung, sondern als Chance zu sehen. So bleibt man auch für die nächste Generation fit.

Schwierig war bei uns zunächst ...

... einiges. Der Königsweg bei der Integration ist die Ausbildung in einem Beruf. Um diese erfolgreich zu meistern, müssen die jungen Geflüchteten ein deutlich höheres Lernpensum bewältigen als vergleichbare deutsche Jugendliche. Außerdem sollten sie integriert und die Belegschaft von der Sache überzeugt werden. Auch die Sprachkenntnisse müssen deutlich verbessert werden. Und nicht zuletzt müssen Geflüchtete an Tätigkeiten und Materialien herangeführt werden, die diese aus dem Herkunftsland gar nicht kennen.

All das konnten wir lösen, indem wir unser Ausbildungskonzept rundum überarbeitet und erweitert haben. Mit diesem Konzept konnten wir alle Aspekte abdecken, die Integration fördern und alle Auszubildenden und Beteiligten beflügeln, nicht nur die Geflüchteten.

 

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Weitere Informationen zu Garten und Pflanzen Jeutter lesen Sie unter www.gaertnerhof-jeutter.de.