4 Fragen an unsere Regionalbotschafterin
aus Hamburg
Veröffentlicht am: 19.12.2019
Ein Interview mit Alev Gürbalkan vom
Asklepios Klinikum Hamburg Harburg
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.
Für Hamburg sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Alev Gürbalkan. Sie ist als Integrationsbeauftrage im Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg tätig. Zu ihren Aufgaben gehören das Prüfen von Bewerbungen sowie das Betreuen von bisher über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationshintergrund - darunter auch Geflüchtete. Durch ihre Tätigkeit sind ihr die Herausforderungen und Erfolgsgeschichten der Arbeitsmarktintegration sehr bekannt und durch ihre neue Rolle als Regionalbotschafterin möchte sie diese im Austausch mit anderen Betrieben auch gerne weitergeben.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
... es wichtig ist, sich mit anderen Unternehmen auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen, zu vernetzen und so voneinander zu lernen. Ich habe hier eine Plattform, auf der ich von meinen Erfahrungen und Erfolgen berichten kann und ein Best-Practice-Beispiel für andere Betriebe sein kann.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ...
... und neu zugewanderten Mitarbeiter/innen hatte ich, indem ich mich nicht nur um die Themen innerhalb des Betriebes kümmerte, sondern auch bei persönlichen Problemen und verschiedenen Fragestellungen oder Themen Lösungsmöglichkeiten anbieten konnte. Dies schafft Vertrauen und Bindung an das Unternehmen.
Den Betrieben in Hamburg gebe ich mit ...
... für die Einarbeitung und das Ankommen sollten sich die Betriebe Zeit nehmen und Verständnis zeigen. Die neu zugewanderten Mitarbeiter/innen sollten sie zu Behörden, neuen Wohnunterkünften, etc. begleiten. Für ein besseres Ankommen ist die Vernetzung mit anderen Kollege/innen hilfreich. Sinnvoll ist es, in regelmäßigen Abständen Feedbackgespräche zu führen. Führungskräfte, Kollege/innen sollten auf die Situation der neu Zugewanderten sensibilisiert werden. So können Betriebe u.a. eine bessere Willkommenskultur erschaffen und das Zugehörigkeitsgefühl ans Unternehmen stärken.
Schwierig war bei uns zunächst ...
... nach dem Erhalt des B2-Zertifikates die Mitarbeiter/innen eine neue Sprachfördermöglichkeit anzubieten, aber das konnten wir lösen indem wir für unser Unternehmen ein angepasstes berufssprachliches Sprachtraining auf C1-Niveau anbieten konnten.
Um Anforderungen und Lernbedarfe konkreter zu ermitteln, haben wir die Kursteilnehmenden, Stationsleitungen und Kolleg/innen befragt. Die Befragungen wurden ausgewertet und so u.a. die Inhalte des Kurses mit der DAZ-Dozentin, die den Kurs durchführt, bestimmt. Dieser Sprachkurs wird unseren Mitarbeiter/innen kostenlos angeboten und findet in der Regel wöchentlich statt. Folgende Berufsgruppen haben am Sprachkurs teilgenommen: Ärzte/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Physiotherapeuten/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen im Anerkennungsprozess und Auszubildende.
Lust auf noch mehr Interviews?
Alle unsere Regionalbotschafter lernen Sie hier kennen.
Weitere Informationen zum Asklepios Klinikum Hamburg Harbug lesen Sie unter: www.asklepios.com/hamburg/harburg/