27% für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

DIHK-Kampagne für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

27-%-Logo zeigt hohen Anteil von Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund

Seit Ostern setzte die DIHK ein Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen – auch NUiF bekam deshalb vorübergehend ein neues Logo. Heute endet die Kampagne.

„27 Prozent von uns – #KeineWirtschaftOhneWir“ lautete der Titel der DIHK-Kampagne, die mit einer Logo-Kürzung um 27 Prozent deutlich macht, dass diese 27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben.

„Wegen der bis zuletzt enormen Resonanz hatten wir die ursprünglich für sechs Wochen geplante Aktion zwei Mal auf jetzt sechs Monate verlängert“, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian.

An der Aktion haben sich neben den meisten Industrie- und Handelskammern auch viele Organisationen sowie weit mehr als 1.000 Unternehmen intensiv beteiligt.

„Die deutsche Wirtschaft hat mit der Aktion in den klassischen Medien, in Social Media und auf etlichen Veranstaltungen ein deutliches Zeichen für Vielfalt und Weltoffenheit gesetzt“, so Adrian zum Abschluss der Aktion.

Alle Infos zur Kampagne gibt’s bei der DIHK.

Christine Floristik ist 4.000stes NUiF-Mitglied

Christine Floristik aus Salzwedel ist unser 4.000stes Mitgliedsunternehmen

Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit Sven Giegold, Staatssekretär im BMWK, und Achim Dercks, stv. DIHK-Hauptgeschäftsführer, Christine Floristik als 4.000stes Mitglied am 7. August vor Ort in Salzwedel begrüßen durften.

Geschäftsführerin Christine Heuer und ihr Mitarbeiter und ehemaliger Azubi Said Farid Sadat sind ein tolles Beispiel, wie die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchtgeschichte gelingen kann. Said Farid Sadat ist 2016 aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Nach einem Praktikum hat er seine Ausbildung als Florist bei Christine Floristik in Salzwedel begonnen und 2022 mit Auszeichnung als Jahrgangsbester in seinem Fach in Sachsen-Anhalt abgeschlossen.

Christine Heuer freut sich über diese tolle Erfahrung und möchte auch andere Betriebe ermutigen, sich für Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte zu öffnen:

„Die Ausbildung von Said war für das gesamte Team etwas Besonderes. Er hatte bereits in Afghanistan mit Pflanzen gearbeitet, was sich schon während des Praktikums zeigte. Deshalb war für mich schnell klar, dass ich ihm die Ausbildung anbieten möchte. Die Sprache war am Anfang eine große Hürde, die Said mit Unterstützung des gesamten Teams von Christine Floristik mit Bravour gemeistert hat. Zu sehen, mit welchem Fleiß, Ehrgeiz und Begeisterung er diesen Beruf erlernt und jetzt auch ausübt, ist beeindruckend. Auch in der Floristik ist es nicht immer einfach, geeignetes Personal zu finden. Wer den Mut hat, geflüchtete Personen auszubilden, kann aktiv etwas gegen den Fachkräftemangel tun und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Die Mühe hat sich für uns alle definitiv gelohnt.“

Sven Giegold: „Immer mehr Unternehmen stellen Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte ein. Dies ist mit viel zusätzlichem Engagement und Einsatz verbunden. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen sind wertvoll für die deutsche Wirtschaft. Denn die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte sind eine zentrale Stellschraube gegen den Arbeitskräftemangel und helfen auch bei ihrer Integration. Jedes Unternehmen, das sich für die Integration Geflüchteter engagiert, profitiert nicht nur selbst, sondern verdient auch den Dank von uns allen. Leider dauern die Verfahren bei der Einstellung von Geflüchteten oft zu lange und sie sind zu bürokratisch. Deshalb wird die Bundesregierung, wie in der Wachstumsinitiative beschlossen, die bisherigen Arbeitsmarktregeln für Geflüchtete grundlegend vereinfachen. Das ist gut für die Betriebe, die oft die passenden Leute haben, aber bislang viel zu lange auf die Arbeitserlaubnis warten müssen. Geflüchtete sollen für ihren Lebensunterhalt auch arbeiten können.“


Achim Dercks ergänzt dazu: „Christine Heuer und ihr Mitarbeiter Said Farid Sadat sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte in den Arbeitsmarkt gelingt. Auch hier zeigt sich, dass die duale Berufsausbildung dafür ein erfolgversprechender und in vielen Fällen idealer Weg ist – sie bietet einen perspektivenreichen Start ins Arbeitsleben, erleichtert durch viele zwischenmenschliche Kontakte die weitere Integration und ermöglicht es Unternehmen, den eigenen Fachkräftebedarf zu sichern. Die Politik kann wichtige Weichen stellen, damit dieses positive Zusammenspiel noch öfter gelingt: Flexiblere und stärker digitale Azubi-Berufssprachkurse wären ein wichtiger Baustein dafür

Die Ausbildungslage in der Region Magdeburg

2.447 junge Menschen haben 2024 bislang in der IHK-Region Magdeburg bei einem Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsbetrieb ihre Berufsausbildung gestartet. 11% der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge entfallen dabei 2024 auf Menschen mit Zuwanderungshintergrund – Tendenz steigend. Die Top 3 der Herkunftsländer sind Vietnam, Marokko und Syrien.

„Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte sind in den letzten Jahren für viele Unternehmen eine wichtige Zielgruppe geworden, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Auch für die Betriebe der IHK-Region Magdeburg wird die Zielgruppe immer wichtiger. Über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg haben inzwischen über 9% der Azubis einen Zuwanderungshintergrund“, ergänzt Stefan Korneck, Vizepräsident der IHK Magdeburg und geschäftsführender Gesellschafter scm energy GmbH.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Viktor Strasse

Der 6. Regionalbotschafter*innen-Jahrgang startet ins Amt

Am 19. Juni fand unser Regionalbotschafter*innen-Tag in Neustadt am Rübenberge statt

Zum zweiten Mal wurden alle Regionalbotschafter*innen des NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge zu einem gemeinsamen Regionalbotschafter*innen-Treffen eingeladen – in diesem Jahr ins Ausbildungszentrum der temps GmbH Malereibetriebe in Neustadt am Rübenberge.

Das Ziel des NETZWERKs ist es, so viele Betriebe wie möglich rund um das Thema Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu informieren, zu beraten und bei ihrem Vorhaben, geflüchtete Menschen ins eigene Unternehmen zu integrieren, zu unterstützen. Um regionale Besonderheiten einfließen zu lassen und sich hier noch stärker zu vernetzen, hat das NETZWERK 2019 erstmals Unternehmensvertreter*innen aus allen 16 Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen.

Mittlerweile ist das Netzwerk auf über 90 engagierte Unternehmensvertreter*innen angewachsen, die bundesweit die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Zugewanderten vorantreiben. Rund die Hälfte der bisher ernannten Regionalbotschafter*innen ist der Einladung nach Neustadt am Rübenberge zu unserem Regionalbotschafter-Unternehmen temps GmbH Malereibetriebe gefolgt.

Staffelstabübergabe: Wie funktioniert Arbeitsmarktintegration in der Betriebspraxis?

Nach einem spannenden Erfahrungsaustausch zu rechtlichen Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte fand die Staffelstabübergabe vom amtierenden an den neuen Jahrgang statt. Die neuen Regionalbotschafter*innen hatten die Möglichkeit, sich vorzustellen und ihre besten Erfahrungen bei der Arbeitsmarktintegration in ihrem Betrieb zu teilen.

Gastgeber und neuer Regionalbotschafter für Sachsen-Anhalt, Ulrich Temps, betont wie wichtig es ist, dass das Thema Integration zur Chefsache in den Betrieben gemacht wird. Zudem sprach er seinen Dank an die vielen engagierten Regionalbotschafter und -botschafterinnen aus. Er selbst freut sich sehr über eine 100%ige-Erfolgsquote bei der Ausbildung, die das Ergebnis eines tollen Teams mit viel zusätzlichem Engagement und Unterstützung sei.

Kai Holzmüller ist Personalleiter in der ESF Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH in Riesa und neuer Regionalbotschafter für Sachsen

Kai Holzmüller ist froh, dass er in seinem Unternehmen in der Lage ist, Menschen mit Fluchtgeschichte eine neue Perspektive zu geben. Sein bestes Erlebnis: „Wir haben in unserem Unternehmen einen jungen Geflüchteten in einem sehr komplexen Ausbildungsberuf ausgebildet. Und es war wirklich toll zu sehen, wie engagiert die Kollegen und Kolleginnen waren, damit er seine Ausbildung am Ende besteht – viele haben Nachhilfe nach Feierabend gegeben und bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt.“





„Wir beschäftigen Menschen aus 16 Nationen in unserem Unternehmen. Diese Vielfalt macht Spaß und ist ein wesentlicher Grund für unseren Unternehmenserfolg.“

Franziska Schröder ist Personalleiterin im Resort Mark Brandenburg und aktuelle Regionalbotschafterin für Brandenburg.
Marcel Matzschke ist Ausbildungsleiter bei der WAGO GmbH und Co. KG und neuer Regionalbotschafter für Thüringen


„Die WAGO GmbH & Co. KG ist ein internationales Unternehmen, deshalb ist für uns die Beschäftigung von Menschen mit Migrationsgeschichte eine Selbstverständlichkeit. Als besondere Erfahrung habe ich die Hilfsbereitschaft unserer Belegschaft für einen neuen Mitarbeitenden aus Syrien in Erinnerung. Wir haben eine Wohnung gestellt, die von Kolleginnen und Kollegen mit Möbeln ausgestattet wurde. Als Dankeschön wurde ein interkultureller Kochabend mit syrischen Gerichten veranstaltet.“

Keynote: Geflüchtete brauchen neue Perspektiven

Mit Blick auf den bevorstehenden Weltflüchtlingstag stellte Dr. Roland Bank, Leiter der Rechtsabteilung des UNHCR Deutschland, in seiner Keynote aktuelle Zahlen zu Geflüchteten aus dem jährlich erscheinenden Global Trends Report des UNHCR vor und gab Einblicke in aktuelle Fluchtbewegungen weltweit.

Barcamp: „Es gibt nicht die EINE Lösung“

Am Nachmittag konnten sich die Regionalbotschafter*innen mit Betrieben aus der Region Hannover in verschiedenen Barcamp-Sessions intensiver austauschen. Dabei konnten die Teilnehmenden selbst bestimmen, welche Themen sie besprechen möchten. In zwei 30-minütigen Austauschrunden wurden Ideen zu Sprachlernkonzepten im Betrieb, zur Ausbildung von Azubis aus Drittstaaten, zu Fördermöglichkeiten und Vorbehalten und wie Integration ganzheitlich gedacht werden kann besprochen.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Henning Scheffen

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2023/24

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2022/23

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2021/22

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2020/21

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2019/20

DIHK für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

DIHK für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

27-%-Logo zeigt hohen Anteil von Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund

Die DIHK setzt ein Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen – auch NUiF bekommt deshalb vorübergehend ein neues Logo. So soll sichtbar werden, dass mehr als ein Viertel der Beschäftigten in deutschen Betrieben eine Einwanderungsgeschichte haben.

„27 Prozent von uns – #KeineWirtschaftOhneWir“ lautet der Titel der DIHK-Kampagne, die mit einer Logo-Kürzung um 27 Prozent deutlich macht, dass diese 27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben.

„27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund“, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „Sie sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft und unserer Belegschaften. Wir wollen und können in den Betrieben auf sie nicht verzichten.“

Alle Infos zur Kampagne gibt’s bei der DIHK.

Sie möchten mitmachen? Mehr Infos sowie einen Logo-&-Posting-Generator gibt es hier.

NETZWERK-Unternehmen im Austausch mit Staatsministerin Alabali-Radovan im Bundeskanzleramt

C: Victoria Tomaschko

NETZWERK-Unternehmen im Austausch mit Staatsministerin Alabali-Radovan

Die Integrationsbeauftragte des Bundes sprach mit Betrieben über Erfahrungen mit der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten 

Auf Einladung von Staatsministerin Reem Alabali-Radovan kamen am 10. November Vertreter*innen engagierter Mitgliedsbetriebe des NETZWERKs und der Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Bundeskanzleramt zusammen, um über die Fortschritte und Herausforderungen bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu sprechen. Ein Jahr nach Einführung des Chancen-Aufenthaltsrechts stand insbesondere dessen praktische Umsetzung im Mittelpunkt der Gespräche. 

Staatsministerin Alabali-Radovan, verantwortlich für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Antirassismus, unterstrich die Wichtigkeit des Themas:

„Das Chancen-Aufenthaltsrecht hat bereits für etwa 43.000 Menschen den Arbeitsmarktzugang erleichtert, unterstützt durch die Verkürzung des Beschäftigungsverbots auf sechs Monate. Es ist wichtig, dass wir diese Entwicklung fortsetzen, um die Integration von Geflüchteten durch Arbeit weiter zu fördern.“ 

Dr. Achim Dercks, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der DIHK, thematisierte die Belastung für die Migrations- und Integrationsstruktur und führte weiter aus:

„Unsere Kommunen, Städte und Behörden stehen enorm unter Druck. Es ist entscheidend, dass wir die Integration nicht nur auf Papier, sondern in der Praxis vorantreiben. Dazu gehören digitale Verwaltungsprozesse, die schnelle Arbeitsmarktintegration ermöglichen und gleichzeitig den Spracherwerb unterstützen.“ Er betonte zudem: „In Zeiten hoher Zuwanderungszahlen müssen wir schnelle und pragmatische Lösungen finden, die den Geflüchteten echte Chancen bieten und gleichzeitig die Wirtschaft stärken.“ 

Ulla Kampers von der nordluft Wärme- und Lüftungstechnik GmbH & Co. KG zeigte aus einer praktischen Perspektive auf, wie eine flexiblere Handhabung der Wohnsitzauflage den Geflüchteten den Weg in Arbeit oder Ausbildung erheblich erleichtern würde.

„Solche Anpassungen sind entscheidend, um den Menschen zu helfen und zugleich die Wirtschaft zu unterstützen“, erklärte sie. 

Ulrich Temps von der temps – Malereibetriebe GmbH hob die Bedeutung von verlässlichen rechtlichen Rahmenbedingungen hervor:

„Zuverlässige und anwendbare rechtliche Regelungen sind das Fundament für unsere Investitionen in die Integration von Geflüchteten. Wir benötigen Gewissheit, dass die Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis nicht nur existiert, sondern auch effektiv umgesetzt wird.“ 

Die Veranstaltung machte einmal mehr deutlich, wie essenziell der fortlaufende Austausch zwischen den politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft ist, um die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt nicht nur zu verbessern, sondern auch zu beschleunigen. 

Der 5. Regionalbotschafter*innen-Jahrgang startet ins Amt

Am 4. Juli war der Regionalbotschafter*innen-Tag in Stuttgart

Erstmalig wurden alle Regionalbotschafter*innen des NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge zum Regionalbotschafter*innen-Tag nach Stuttgart eingeladen.

Das Ziel des NETZWERKs ist es, so viele Betriebe wie möglich rund um die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu informieren. Um auch regionale Besonderheiten und Angebote einfließen zu lassen und sich hier noch stärker zu vernetzen, hat das NETZWERK Mitte 2019 erstmals Unternehmensvertreter*innen aus den jeweiligen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen.

Mittlerweile ist das Netzwerk auf über 75 engagierte Unternehmensvertreter*innen angewachsen, die bundesweit die Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten vorantreiben. Rund die Hälfte der bisher ernannten Regionalbotschafter*innen ist der Einladung nach Stuttgart ins Hotel Mercure gefolgt.

Staffelstabübergabe: Wie funktioniert Arbeitsmarktintegration in der Betriebspraxis?

Das „Herzstück“ des Vormittags war die Staffelstabübergabe vom amtierenden an den neuen Jahrgang. Dabei hatten die neuen Regionalbotschafter*innen die Möglichkeit, sich vorzustellen und ein gelungenes Beispiel der Arbeitsmarktintegration in ihrem Betrieb zu benennen.

Beispielsweise hat sich Gastgeber und neuer Regionalbotschafter für Baden-Württemberg, Gürkan Gür, als Sprachmentor ausbilden lassen, um Nicht-Muttersprachler*innen das Ankommen im Betrieb zu vereinfachen.

Durch ein Zertifizierungsprogramm der Pädagogischen Hochschule in Weingarten durchlief Gürkan Gür, General Manager des Mercure Hotels in Stuttgart, die Ausbildung als Sprachmentor. Im Fokus stehen dabei videogestützte Lernarrangements um Betriebsabläufe zu verinnerlichen.

Von Erfahrungen lernen: Was tut ein/e Regionalbotschafter*in?

Der neue Jahrgang nutzte die Gunst der Stunde und fühlte auf den Zahn: Was waren eure Aufgaben als Regionalbotschafter*in? Was kann man in dem Jahr als Regionalbotschafter*in bewirken?

Das Alumninetzwerk gab gerne Antworten:

Virginia Scharkowsky ist in der Personalentwicklung der Berliner Stadtreinigung tätig und war Regionalbotschafterin für Berlin 2019.

Gebt Gas! Das Jahr als Regionalbotschafter*in ist rasend schnell vorbei und die Gelegenheiten, die man bekommt, um zu betonen, wie wichtig Arbeitsmarktintegration für die Gesellschaft ist, sollte man nutzen.“





„Macht euch wichtig! Nutzt den Titel als Regionalbotschafter*in, um Anliegen der Arbeitsmarktintegration bei euren Abgeordneten im Wahlkreis vorzustellen. Bündelt regionale Interessen und arbeitet zusammen!“

Johannes Martin Jeutter ist Inhaber des Gärtnerhofs Jeutter in Göppingen und war Regionalbotschafter für Baden-Württemberg, 2019.
David Strobel war stellvertretend für die Pflegeeinrichtung Münchenstift dabei.
Das Unternehmen war 2021 Regionalbotschafter für Bayern.


„Bei Schwierigkeiten mit Behörden braucht man oft einen langen Atem. Wir haben dabei den Fokus auf „kill them with kindness“ gesetzt. Auch wenn Prozesse länger gehen, hat es uns immer mehr geholfen positiv zu den Menschen zu sein und sie so weiter zu motivieren. Dies gilt auch für Mitarbeitende und Azubis mit Zuwanderungsgeschichte.“

Keynote: „Wer in Ungewissheit lebt, macht keine Zukunftspläne“

Die Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani ermöglichte via Storytelling einen Perspektivwechsel zum Zeitverständnis. Während unser westliches Zeitsystem auf kognitive, analytische Denkweisen ausgelegt ist, gilt in Kulturen, die in Naturzeit leben, eher Kreativität als Erfolgsgarant. Diese Diskrepanz führt häufig zu Missverständnissen. Wer geflüchtet ist, könnte dieses lineare Zeitverständnis erstmal nicht verinnerlichen, da es auf der Flucht keine Vorstellung von Zukunft gäbe, so Zaeri-Esfahani.

Mehrnousch Zaeri-Esfahan floh mit 10 Jahren mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland.

Bar Camp: „Wir brauchen mehr als Pflasterlösungen“

In der Bar Camp Session konnten sich die Regionalbotschafter*innen mit Betrieben aus der Region Stuttgart intensiver austauschen. Dabei konnten die Teilnehmenden selbst bestimmen, welche Themen sie besprechen möchten. In zwei 40-minütigen Austauschrunden wurden Ideen zu Wohnraum für geflüchtete Azubis in Ballungszentren, einfache Sprache in Prüfungen, Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, Onboarding und Rekrutierung von Azubis, rechtliche Rahmenbedingungen und das Ankommen von Geflüchteten im Betrieb besprochen.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Max Kovalenko

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2022/23

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2021/22

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2020/21

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2019/20

Energiespar-Plakate in verschiedenen Sprachen

Energiespar-Plakate in verschiedenen Sprachen

Wir sparen Energie! Tipps zum Mitmachen und Weitergeben.

Gemeinsam „Energie sparen“ – mit Beschäftigten aller Herkunftsländer und Sprachen: Dabei wollen wir Sie unterstützen – mit einem Energiespar-Plakat zum Ausdrucken, Auslegen und Mitnehmen in sechs Sprachen.

Unter dem Motto „Wir sparen Energie“ haben wir in Kooperation mit unserem Partnerprojekt, dem „Unternehmensnetzwerk Klimaschutz (UNK)“ Tipps zum Energie- und Kostensparen im Betrieb und zuhause zusammengestellt.

Um möglichst viele Mitarbeitende und Kolleginnen und Kollegen zu erreichen, stellen wir Ihnen das Plakat in Deutsch, Ukrainisch, Arabisch, Englisch, Türkisch und Russisch zur Verfügung. Sie können sich die Plakate im Folgenden als PDF herunterladen und direkt ausdrucken. Wir empfehlen DIN-A3 Format. Zum Aufhängen eignen sich gut sichtbare Orte wie die Werkshalle, Büros oder die Eingangshalle.

Herunterladen der Plakate in den verschiedenen Sprachen:

Weitere Visualisierungshilfe von NUiF finden sie hier.

4 Fragen an unsere Integrationsscouts Sadek Alnesma und Leon Schmied

4 Fragen an unsere Integrationsscouts Sadek Alnesma und Leon Schmied

Die Idee der TraveNetz GmbH

Für die TraveNetz GmbH haben Sadek Alnesma und Leon Schmied eine Idee entwickelt, um die Einführung in die jeweilige Arbeitswelt zu erleichtern – Komm doch zu Papa.

Die Idee in ein paar Sätzen …

Azubis und neue Kolleg*innen ohne Vorerfahrungen werden oft in Fachbereiche „hineingeworfen“. Sie kennen die Fachbegriffe und Abkürzungen nicht. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt, und welche Schutzausrüstung sie benötigen. Eine Bezugsperson pro Fachbereich ermöglicht die Einführung in die jeweilige Arbeitswelt.

Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?

Pro Fachbereich werden zwei Azubis ausgewählt, die im Sinne von den Scouts einen Vorbereitungszettel für neue Azubis erstellen. Dieser Zettel hilft den Neuen dabei, sich einen ersten Überblick über den Betrieb zu verschaffen. Eine Bezugsperson gibt den Azubis alles Weitere mit, was sie für ihren Einstieg brauchen, beispielsweise mit Bildern und einer Übersicht über die Aufgaben und Themen. Die Azubis haben so sogar die Möglichkeit, Monteur*innen in ihren Bereichen mit Vorwissen und ggf. Vorkenntnissen zu überraschen.

Was bewirkt die Idee?

Durch die Idee ist für Menschen, die nicht in Deutschland geboren wurden, ein sanfter Einstieg in den Betrieb möglich, damit sie in den ersten Wochen nicht überfordert werden. Azubis können sich mithilfe ihrer Bezugspersonen vorbereiten und gehen mit mehr Selbstvertrauen in ihre Bereiche.

Durch das Projekt haben wir gelernt…

… wie man für das Thema Integration sensibilisiert wird und andere dafür sensibilisieren kann. Außerdem wurde ein Raum für den Austausch mit Betroffenen geschaffen – das kommt im Alltag nicht so häufig vor.


Lust auf noch mehr Ideen?

Alle unsere Scouts lernen Sie hier kennen.

Weitere Informationen zum TraveNetz GmbH finden Sie hier: travenetz.de

3 Fragen an unsere Integrationsscouts Jasmin Bujak, Hanna Weber und Jonas Hein

3 Fragen an unsere Integrationsscouts Jasmin Bujak, Hanna Weber und Jonas Hein

Die Idee der Papier Mettler KG

Für die Papier Mettler KG haben Jasmin Bujak, Hanna Weber und Jonas Hein eine Idee entwickelt, um das Lernen zu erleichtern – Erfolgreich abschließen! Lernen leicht gemacht.

Die Idee in ein paar Sätzen …

Die Zwischen- und Abschlussprüfung zu meistern, ist essenzieller Bestandteil der Ausbildung. Allerdings ruft die Prüfung häufig Sorgen und Ängste hervor, weil die Sprache der Prüfungsaufgaben schwer verständlich ist. Deshalb soll für alle Auszubildenden ein Angebot im Betrieb zum gemeinsamen Lernen und Durcharbeiten von alten Prüfungen geschaffen werden. Dadurch gehen sie gut vorbereitet und mit einem sicheren Gefühl in die Prüfung.

Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?

Ein regelmäßiges Lernangebot während der Betriebszeit bringt schulisch schwächere und stärkere Auszubildende zusammen. Stärkere Azubis erklären den schwächeren gelernte Inhalte und für sie verständliche Prüfungsaufgaben. Dabei haben beide Seiten etwas davon, denn Gelerntes in eigenen Worten wiederzugeben, bewirkt den höchsten Lerneffekt. Die Ausbilderinnen und Ausbilder klären, welche Arbeitsräume und -zeiten sich für das Lernangebot am besten eignen. Ideal wären zwei Einheiten pro Woche à 3 Stunden in den sechs Wochen vor der Prüfung. Außerdem organisieren sie alte Prüfungen. Damit können sich die Azubis auf Fangfragen vorbereiten und Muster erkennen, die häufig für das Missverstehen einer Prüfungsaufgabe verantwortlich sind.

Was bewirkt die Idee?

Eine effektive Vorbereitung auf die Prüfung baut Prüfungsangst ab und das Lernen in der Gruppe stärkt den Zusammenhalt unter den Auszubildenden. Gleichzeitig investiert der Betrieb in gut qualifizierte Mitarbeitende für die Zukunft.

Lust auf noch mehr Ideen?

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Weitere Informationen zu Papier Mettler finden Sie hier: papier-mettler.com

3 Fragen an unsere Integrationsscouts Taras Korsak, Justin Theisen, Kevin Getz und Andreas Mohr

3 Fragen an unsere Integrationsscouts Taras Korsak, Justin Theisen, Kevin Getz und Andreas Mohr

Die Idee der BD Rowa GmbH

Für die BD Rowa GmbH haben Taras Korsak, Justin Theisen, Kevin Getz und Andreas Mohr eine Idee entwickelt, um das Miteinander und den Austausch zu stärken – The Big S(ch)nack Theory.

Die Idee in ein paar Sätzen …

Die Big S(ch)nack Theory ist ein regelmäßiges Treffen, an dem sich Mitarbeitende bei fachlich und beruflich relevanten Themen gegenseitig unterstützen. Dabei treffen Mitarbeitende, die viel Fachwissen haben, auf Kollegen und Kolleginnen, die wichtiges Wissen für den Beruf erwerben und vertiefen möchten.

Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?

Über die Ausbilderinnen und Ausbilder wird die Idee vor der Geschäftsführung präsentiert. Dabei ist es wichtig zu erklären, dass das Austauschformat Mitarbeitende bei der Wissensbeschaffung für ihren Beruf unterstützt und dass es Mitarbeitenden die Unsicherheit nimmt, im Betriebsalltag Fragen zu stellen
und damit zu zeigen, dass etwas nicht verstanden wurde. Der Termin soll am besten jeden Freitag stattfinden und die Agenda kann lediglich aus Fragen bestehen.

Was bewirkt die Idee?

Wissen wird in der Belegschaft geteilt und nicht nur zwischen einzelnen Personen ausgetauscht. Es wird ein Austausch angestoßen zwischen Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Bereichen und Positionen, was das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen stärkt. Außerdem kann so auch Fachwissen und Erfahrung von langjährigen Mitarbeitenden im Unternehmen weitergereicht werden und geht nicht verloren.

Lust auf noch mehr Ideen?

Alle unsere Scouts lernen Sie hier kennen.

Weitere Informationen zur BD Rowa GmbH finden Sie hier: rowa.de

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