Neuer Jahrgang startet ins Amt

Austausch, Vernetzung, Engagement – Regionalbotschafter*innen-Tag bei der SCHOTT AG in Mainz

Am 25. Juni 2025 fand unser 3. Regionalbotschafter*innen-Tag bei der SCHOTT AG in Mainz statt. Rund 80 Teilnehmende – darunter 35 neue und erfahrene Regionalbotschafter*innen – sowie engagierte Unternehmensvertreter*innen kamen zusammen, um sich über die berufliche Integration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte auszutauschen.

Zum Auftakt gewährte die SCHOTT AG bei einem Rundgang spannende Einblicke in ihre Arbeit als international führendes Unternehmen der Spezialglas- und Materialtechnologie.

Im Anschluss fand die Staffelstabübergabe an die neuen Regionalbotschafter*innen statt, die sich und ihre Erfahrungen in der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte vorstellten.

Anschließend tauschten sich die Regionalbotschafter*innen zu aktuellen Herausforderungen und praxisnahen Lösungsansätzen aus – im Mittelpunkt standen Themen und Fragen zum Aufenthaltsrecht, zur Fachkräfteeinwanderung, zur Sprachförderung, zur Zusammenarbeit mit Behörden und zum Wohnraummangel.

Ein weiteres Highlight war die eindrucksvolle Keynote des syrischen Schriftstellers und Journalisten Ahmad Katlesh. Er berichtete von seiner Reise nach Damaskus nach dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 und sprach über persönliche und gesellschaftliche Folgen von Flucht, Krieg und Trauma.

Am Nachmittag vertieften praxisorientierte Workshops zentrale Themen der betrieblichen Integration: rechtliche Rahmenbedingungen, einfache Sprache im Arbeitsalltag, Wege in die Ausbildung sowie der Umgang mit Vorbehalten und Rassismus im Arbeitsumfeld.

Der Tag machte deutlich: Integration gelingt, wenn Unternehmen sich vernetzen, Erfahrungen teilen und voneinander lernen können. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Teilnehmenden – und besonders der SCHOTT AG für ihre Gastfreundschaft und ihr starkes Engagement für eine vielfältige und zukunftsorientierte Arbeitswelt.

27% für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

DIHK-Kampagne für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

27-%-Logo zeigt hohen Anteil von Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund

Seit Ostern setzte die DIHK ein Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen – auch NUiF bekam deshalb vorübergehend ein neues Logo. Heute endet die Kampagne.

„27 Prozent von uns – #KeineWirtschaftOhneWir“ lautete der Titel der DIHK-Kampagne, die mit einer Logo-Kürzung um 27 Prozent deutlich macht, dass diese 27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben.

„Wegen der bis zuletzt enormen Resonanz hatten wir die ursprünglich für sechs Wochen geplante Aktion zwei Mal auf jetzt sechs Monate verlängert“, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian.

An der Aktion haben sich neben den meisten Industrie- und Handelskammern auch viele Organisationen sowie weit mehr als 1.000 Unternehmen intensiv beteiligt.

„Die deutsche Wirtschaft hat mit der Aktion in den klassischen Medien, in Social Media und auf etlichen Veranstaltungen ein deutliches Zeichen für Vielfalt und Weltoffenheit gesetzt“, so Adrian zum Abschluss der Aktion.

Alle Infos zur Kampagne gibt’s bei der DIHK.

Christine Floristik ist 4.000stes NUiF-Mitglied

Christine Floristik aus Salzwedel ist unser 4.000stes Mitgliedsunternehmen

Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit Sven Giegold, Staatssekretär im BMWK, und Achim Dercks, stv. DIHK-Hauptgeschäftsführer, Christine Floristik als 4.000stes Mitglied am 7. August vor Ort in Salzwedel begrüßen durften.

Geschäftsführerin Christine Heuer und ihr Mitarbeiter und ehemaliger Azubi Said Farid Sadat sind ein tolles Beispiel, wie die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchtgeschichte gelingen kann. Said Farid Sadat ist 2016 aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Nach einem Praktikum hat er seine Ausbildung als Florist bei Christine Floristik in Salzwedel begonnen und 2022 mit Auszeichnung als Jahrgangsbester in seinem Fach in Sachsen-Anhalt abgeschlossen.

Christine Heuer freut sich über diese tolle Erfahrung und möchte auch andere Betriebe ermutigen, sich für Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte zu öffnen:

„Die Ausbildung von Said war für das gesamte Team etwas Besonderes. Er hatte bereits in Afghanistan mit Pflanzen gearbeitet, was sich schon während des Praktikums zeigte. Deshalb war für mich schnell klar, dass ich ihm die Ausbildung anbieten möchte. Die Sprache war am Anfang eine große Hürde, die Said mit Unterstützung des gesamten Teams von Christine Floristik mit Bravour gemeistert hat. Zu sehen, mit welchem Fleiß, Ehrgeiz und Begeisterung er diesen Beruf erlernt und jetzt auch ausübt, ist beeindruckend. Auch in der Floristik ist es nicht immer einfach, geeignetes Personal zu finden. Wer den Mut hat, geflüchtete Personen auszubilden, kann aktiv etwas gegen den Fachkräftemangel tun und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Die Mühe hat sich für uns alle definitiv gelohnt.“

Sven Giegold: „Immer mehr Unternehmen stellen Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte ein. Dies ist mit viel zusätzlichem Engagement und Einsatz verbunden. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen sind wertvoll für die deutsche Wirtschaft. Denn die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte sind eine zentrale Stellschraube gegen den Arbeitskräftemangel und helfen auch bei ihrer Integration. Jedes Unternehmen, das sich für die Integration Geflüchteter engagiert, profitiert nicht nur selbst, sondern verdient auch den Dank von uns allen. Leider dauern die Verfahren bei der Einstellung von Geflüchteten oft zu lange und sie sind zu bürokratisch. Deshalb wird die Bundesregierung, wie in der Wachstumsinitiative beschlossen, die bisherigen Arbeitsmarktregeln für Geflüchtete grundlegend vereinfachen. Das ist gut für die Betriebe, die oft die passenden Leute haben, aber bislang viel zu lange auf die Arbeitserlaubnis warten müssen. Geflüchtete sollen für ihren Lebensunterhalt auch arbeiten können.“


Achim Dercks ergänzt dazu: „Christine Heuer und ihr Mitarbeiter Said Farid Sadat sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte in den Arbeitsmarkt gelingt. Auch hier zeigt sich, dass die duale Berufsausbildung dafür ein erfolgversprechender und in vielen Fällen idealer Weg ist – sie bietet einen perspektivenreichen Start ins Arbeitsleben, erleichtert durch viele zwischenmenschliche Kontakte die weitere Integration und ermöglicht es Unternehmen, den eigenen Fachkräftebedarf zu sichern. Die Politik kann wichtige Weichen stellen, damit dieses positive Zusammenspiel noch öfter gelingt: Flexiblere und stärker digitale Azubi-Berufssprachkurse wären ein wichtiger Baustein dafür

Die Ausbildungslage in der Region Magdeburg

2.447 junge Menschen haben 2024 bislang in der IHK-Region Magdeburg bei einem Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsbetrieb ihre Berufsausbildung gestartet. 11% der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge entfallen dabei 2024 auf Menschen mit Zuwanderungshintergrund – Tendenz steigend. Die Top 3 der Herkunftsländer sind Vietnam, Marokko und Syrien.

„Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte sind in den letzten Jahren für viele Unternehmen eine wichtige Zielgruppe geworden, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Auch für die Betriebe der IHK-Region Magdeburg wird die Zielgruppe immer wichtiger. Über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg haben inzwischen über 9% der Azubis einen Zuwanderungshintergrund“, ergänzt Stefan Korneck, Vizepräsident der IHK Magdeburg und geschäftsführender Gesellschafter scm energy GmbH.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Viktor Strasse

Der 6. Regionalbotschafter*innen-Jahrgang startet ins Amt

Am 19. Juni fand unser Regionalbotschafter*innen-Tag in Neustadt am Rübenberge statt

Zum zweiten Mal wurden alle Regionalbotschafter*innen des NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge zu einem gemeinsamen Regionalbotschafter*innen-Treffen eingeladen – in diesem Jahr ins Ausbildungszentrum der temps GmbH Malereibetriebe in Neustadt am Rübenberge.

Das Ziel des NETZWERKs ist es, so viele Betriebe wie möglich rund um das Thema Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu informieren, zu beraten und bei ihrem Vorhaben, geflüchtete Menschen ins eigene Unternehmen zu integrieren, zu unterstützen. Um regionale Besonderheiten einfließen zu lassen und sich hier noch stärker zu vernetzen, hat das NETZWERK 2019 erstmals Unternehmensvertreter*innen aus allen 16 Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen.

Mittlerweile ist das Netzwerk auf über 90 engagierte Unternehmensvertreter*innen angewachsen, die bundesweit die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Zugewanderten vorantreiben. Rund die Hälfte der bisher ernannten Regionalbotschafter*innen ist der Einladung nach Neustadt am Rübenberge zu unserem Regionalbotschafter-Unternehmen temps GmbH Malereibetriebe gefolgt.

Staffelstabübergabe: Wie funktioniert Arbeitsmarktintegration in der Betriebspraxis?

Nach einem spannenden Erfahrungsaustausch zu rechtlichen Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte fand die Staffelstabübergabe vom amtierenden an den neuen Jahrgang statt. Die neuen Regionalbotschafter*innen hatten die Möglichkeit, sich vorzustellen und ihre besten Erfahrungen bei der Arbeitsmarktintegration in ihrem Betrieb zu teilen.

Gastgeber und neuer Regionalbotschafter für Sachsen-Anhalt, Ulrich Temps, betont wie wichtig es ist, dass das Thema Integration zur Chefsache in den Betrieben gemacht wird. Zudem sprach er seinen Dank an die vielen engagierten Regionalbotschafter und -botschafterinnen aus. Er selbst freut sich sehr über eine 100%ige-Erfolgsquote bei der Ausbildung, die das Ergebnis eines tollen Teams mit viel zusätzlichem Engagement und Unterstützung sei.

Kai Holzmüller ist Personalleiter in der ESF Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH in Riesa und neuer Regionalbotschafter für Sachsen

Kai Holzmüller ist froh, dass er in seinem Unternehmen in der Lage ist, Menschen mit Fluchtgeschichte eine neue Perspektive zu geben. Sein bestes Erlebnis: „Wir haben in unserem Unternehmen einen jungen Geflüchteten in einem sehr komplexen Ausbildungsberuf ausgebildet. Und es war wirklich toll zu sehen, wie engagiert die Kollegen und Kolleginnen waren, damit er seine Ausbildung am Ende besteht – viele haben Nachhilfe nach Feierabend gegeben und bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt.“





„Wir beschäftigen Menschen aus 16 Nationen in unserem Unternehmen. Diese Vielfalt macht Spaß und ist ein wesentlicher Grund für unseren Unternehmenserfolg.“

Franziska Schröder ist Personalleiterin im Resort Mark Brandenburg und aktuelle Regionalbotschafterin für Brandenburg.
Marcel Matzschke ist Ausbildungsleiter bei der WAGO GmbH und Co. KG und neuer Regionalbotschafter für Thüringen


„Die WAGO GmbH & Co. KG ist ein internationales Unternehmen, deshalb ist für uns die Beschäftigung von Menschen mit Migrationsgeschichte eine Selbstverständlichkeit. Als besondere Erfahrung habe ich die Hilfsbereitschaft unserer Belegschaft für einen neuen Mitarbeitenden aus Syrien in Erinnerung. Wir haben eine Wohnung gestellt, die von Kolleginnen und Kollegen mit Möbeln ausgestattet wurde. Als Dankeschön wurde ein interkultureller Kochabend mit syrischen Gerichten veranstaltet.“

Keynote: Geflüchtete brauchen neue Perspektiven

Mit Blick auf den bevorstehenden Weltflüchtlingstag stellte Dr. Roland Bank, Leiter der Rechtsabteilung des UNHCR Deutschland, in seiner Keynote aktuelle Zahlen zu Geflüchteten aus dem jährlich erscheinenden Global Trends Report des UNHCR vor und gab Einblicke in aktuelle Fluchtbewegungen weltweit.

Barcamp: „Es gibt nicht die EINE Lösung“

Am Nachmittag konnten sich die Regionalbotschafter*innen mit Betrieben aus der Region Hannover in verschiedenen Barcamp-Sessions intensiver austauschen. Dabei konnten die Teilnehmenden selbst bestimmen, welche Themen sie besprechen möchten. In zwei 30-minütigen Austauschrunden wurden Ideen zu Sprachlernkonzepten im Betrieb, zur Ausbildung von Azubis aus Drittstaaten, zu Fördermöglichkeiten und Vorbehalten und wie Integration ganzheitlich gedacht werden kann besprochen.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Henning Scheffen

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2023/24

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2022/23

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2021/22

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2020/21

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2019/20

Der 7. Regionalbotschafter*innen-Jahrgang startet ins Amt

Regionalbotschafter*innen-Tag bei der SCHOTT AG in Mainz

Am 25. Juni 2025 fand der 3. Regionalbotschafter*innen-Tag des NETZWERKs Unternehmen integrieren Flüchtlinge bei der SCHOTT AG in Mainz statt. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen des Austauschs, der Vernetzung und praxisnaher Impulse für die berufliche Integration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte.

Rund 80 Teilnehmende – darunter 35 neue und erfahrene Regionalbotschafter*innen – sowie engagierte Unternehmensvertreter*innen aus der Region – kamen zusammen, um sich über Herausforderungen und Erfolgsfaktoren in der Arbeitsmarktintegration auszutauschen und voneinander zu lernen.

Zum Auftakt gewährte die SCHOTT AG im Rahmen eines Unternehmensrundgang spannende Einblicke hinter die Kulissen eines international führenden Unternehmens der Spezialglas- und Materialtechnologie.

Staffelstabübergabe: Wie funktioniert Arbeitsmarktintegration in der Betriebspraxis?

Ein besonderer Moment war die Begrüßung der neuen Regionalbotschafter*innen. Im Rahmen einer symbolischen Staffelstabübergabe stellten sich die neuen Regionalbotschafter*innen vor und teilten ihre Erfahrungen in der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund.

Im anschließenden Erfahrungsaustausch standen Themen und Fragen zum Aufenthaltsrecht, zur Fachkräfteeinwanderung / Einwanderung in die Ausbildung, zur Sprachförderung, zum Umgang mit Behörden und zu mangelndem Wohnraum im Mittelpunkt.

Andreas Beckhaus ist Geschäftsführer des Landhotels Herrmannshöhe und neuer Regionalbotschafter für Nordrhein-Westfalen

Andreas Beckhaus, Geschäftsführer des Ladnhotels Herrmannshöhe in Legden/NRW, bildet bereits seit einigen Jahren erfolgreich Azubis aus Drittstaaten aus – überwiegend aus Indonesien. Wie für viele Unternehmen in ländlicheren Regionen, stellte für ihn auch das Thema mangelnder Wohnraum eine große Herausforderung dar. Doch davon lies sich Andreas Beckhaus nicht abbringen und baute eigens ein Mitarbeiterhaus mit 8 Wohneinheiten und 24 Zimmern, die nun seinen ausländischen Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Besonderes Highlight: Die Küche im Mitarbeiterhaus wurde als Lehrküche ausgestattet, damit die Koch-Azubis auch dort üben können.

Eine weitere tolle Erfolgsgeschichte teilte Marcus Herbst: Der demografische Wandel macht auch in der Region Hannoversch Münden nicht halt. Dort war ein Freibad aufgrund der Altersstruktur der Mitarbeitenden perspektivisch von der Schließung bedroht. Vor zwei Jahren konnten sie einen jungen Mann aus dem Iran gewinnen, der als Industrietaucher gearbeitet hat und jetzt seine Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe so gut macht, dass seine Ausbildungszeit um ein Jahr verkürzt wird und er schon bald die Aufsicht des Badebetriebs und die Sicherheit der Badegäste übernehmen kann.

Marcus Herbst ist Personalreferent bei den Versorgungsbetrieben Hann. Münden und neuer Regionalbotschafter für Niedersachsen
Steven Theilig ist Verwaltungsleiter der VAMED Rehaklinik Berching, Integrationsbeauftragter aller Kliniken der VAMED Gesundheit Deutschland und neuer Regionalbotschafter für Bayern.

Der Fachkräftemangel beschäftigt den Pflegebereich schon viele Jahre. Steven Theilig versucht dem entgegenzuwirken, in dem er erfolgreich Pflegekräfte aus dem Ausland rekrutiert. Damit das gelingt ist eine intensive Begleitung der neuen Mitarbeitenden von Anfang an wichtig – sowohl bei bürokratischen Angelegenheiten als auch bei der Integration ins private Umfeld. Aus Erfahrung weiß Steven Theilig, dass die Sprache dabei eine zentrale Rolle spielt. Die Vamed Gesundheit Deutschland unterstützt deshalb gezielt mit Deutschkursen – und damit das Lernen der Fachbegriffe noch besser gelingt, wurde ein spezielles Lehrzimmer eingerichtet, in dem vom Patientenbett bis zu einzelnen Gerätschaften alles in den verschiedenen Herkunftssprachen beschriftet ist.

Keynote: Syrien nach Assad

Den Nachmittag eröffnete der syrische Schriftsteller und Journalist Ahmad Katlesh. In einer eindrücklichen Keynote berichtete er von seiner Reise nach Damaskus kurz nach dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 und von seinen persönlichen und den gesellschaftlichen Folgen von Flucht, Krieg und Trauma.

Im Anschluss standen praxisorientierte Workshops im Mittelpunkt. Themen wie rechtliche Rahmenbedingungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht, der Einsatz einfacher Sprache im Betrieb, Wege in die Ausbildung sowie der Umgang mit Vorbehalten und Rassismus im Arbeitsumfeld boten wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit in den Unternehmen.

Der Regionalbotschafter*innen-Tag zeigte einmal mehr: Integration gelingt, wenn Unternehmen sich austauschen, vernetzen und voneinander lernen. Wir danken allen Teilnehmenden und insbesondere der SCHOTT AG für die Gastfreundschaft und das starke Engagement für eine offene, vielfältige und zukunftsorientierte Ausbildungslandschaft.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Alexander Sell

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2024/25

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2023/24

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2022/23

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2021/22

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2020/21

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2019/20

NETZWERK-Unternehmen im Austausch mit Staatsministerin Alabali-Radovan im Bundeskanzleramt

C: Victoria Tomaschko

NETZWERK-Unternehmen im Austausch mit Staatsministerin Alabali-Radovan

Die Integrationsbeauftragte des Bundes sprach mit Betrieben über Erfahrungen mit der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten 

Auf Einladung von Staatsministerin Reem Alabali-Radovan kamen am 10. November Vertreter*innen engagierter Mitgliedsbetriebe des NETZWERKs und der Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Bundeskanzleramt zusammen, um über die Fortschritte und Herausforderungen bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu sprechen. Ein Jahr nach Einführung des Chancen-Aufenthaltsrechts stand insbesondere dessen praktische Umsetzung im Mittelpunkt der Gespräche. 

Staatsministerin Alabali-Radovan, verantwortlich für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Antirassismus, unterstrich die Wichtigkeit des Themas:

„Das Chancen-Aufenthaltsrecht hat bereits für etwa 43.000 Menschen den Arbeitsmarktzugang erleichtert, unterstützt durch die Verkürzung des Beschäftigungsverbots auf sechs Monate. Es ist wichtig, dass wir diese Entwicklung fortsetzen, um die Integration von Geflüchteten durch Arbeit weiter zu fördern.“ 

Dr. Achim Dercks, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der DIHK, thematisierte die Belastung für die Migrations- und Integrationsstruktur und führte weiter aus:

„Unsere Kommunen, Städte und Behörden stehen enorm unter Druck. Es ist entscheidend, dass wir die Integration nicht nur auf Papier, sondern in der Praxis vorantreiben. Dazu gehören digitale Verwaltungsprozesse, die schnelle Arbeitsmarktintegration ermöglichen und gleichzeitig den Spracherwerb unterstützen.“ Er betonte zudem: „In Zeiten hoher Zuwanderungszahlen müssen wir schnelle und pragmatische Lösungen finden, die den Geflüchteten echte Chancen bieten und gleichzeitig die Wirtschaft stärken.“ 

Ulla Kampers von der nordluft Wärme- und Lüftungstechnik GmbH & Co. KG zeigte aus einer praktischen Perspektive auf, wie eine flexiblere Handhabung der Wohnsitzauflage den Geflüchteten den Weg in Arbeit oder Ausbildung erheblich erleichtern würde.

„Solche Anpassungen sind entscheidend, um den Menschen zu helfen und zugleich die Wirtschaft zu unterstützen“, erklärte sie. 

Ulrich Temps von der temps – Malereibetriebe GmbH hob die Bedeutung von verlässlichen rechtlichen Rahmenbedingungen hervor:

„Zuverlässige und anwendbare rechtliche Regelungen sind das Fundament für unsere Investitionen in die Integration von Geflüchteten. Wir benötigen Gewissheit, dass die Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis nicht nur existiert, sondern auch effektiv umgesetzt wird.“ 

Die Veranstaltung machte einmal mehr deutlich, wie essenziell der fortlaufende Austausch zwischen den politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft ist, um die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt nicht nur zu verbessern, sondern auch zu beschleunigen. 

DIHK für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

DIHK für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

27-%-Logo zeigt hohen Anteil von Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund

Die DIHK setzt ein Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen – auch NUiF bekommt deshalb vorübergehend ein neues Logo. So soll sichtbar werden, dass mehr als ein Viertel der Beschäftigten in deutschen Betrieben eine Einwanderungsgeschichte haben.

„27 Prozent von uns – #KeineWirtschaftOhneWir“ lautet der Titel der DIHK-Kampagne, die mit einer Logo-Kürzung um 27 Prozent deutlich macht, dass diese 27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben.

„27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund“, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „Sie sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft und unserer Belegschaften. Wir wollen und können in den Betrieben auf sie nicht verzichten.“

Alle Infos zur Kampagne gibt’s bei der DIHK.

Sie möchten mitmachen? Mehr Infos sowie einen Logo-&-Posting-Generator gibt es hier.

Der 5. Regionalbotschafter*innen-Jahrgang startet ins Amt

Am 4. Juli war der Regionalbotschafter*innen-Tag in Stuttgart

Erstmalig wurden alle Regionalbotschafter*innen des NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge zum Regionalbotschafter*innen-Tag nach Stuttgart eingeladen.

Das Ziel des NETZWERKs ist es, so viele Betriebe wie möglich rund um die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu informieren. Um auch regionale Besonderheiten und Angebote einfließen zu lassen und sich hier noch stärker zu vernetzen, hat das NETZWERK Mitte 2019 erstmals Unternehmensvertreter*innen aus den jeweiligen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen.

Mittlerweile ist das Netzwerk auf über 75 engagierte Unternehmensvertreter*innen angewachsen, die bundesweit die Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten vorantreiben. Rund die Hälfte der bisher ernannten Regionalbotschafter*innen ist der Einladung nach Stuttgart ins Hotel Mercure gefolgt.

Staffelstabübergabe: Wie funktioniert Arbeitsmarktintegration in der Betriebspraxis?

Das „Herzstück“ des Vormittags war die Staffelstabübergabe vom amtierenden an den neuen Jahrgang. Dabei hatten die neuen Regionalbotschafter*innen die Möglichkeit, sich vorzustellen und ein gelungenes Beispiel der Arbeitsmarktintegration in ihrem Betrieb zu benennen.

Beispielsweise hat sich Gastgeber und neuer Regionalbotschafter für Baden-Württemberg, Gürkan Gür, als Sprachmentor ausbilden lassen, um Nicht-Muttersprachler*innen das Ankommen im Betrieb zu vereinfachen.

Durch ein Zertifizierungsprogramm der Pädagogischen Hochschule in Weingarten durchlief Gürkan Gür, General Manager des Mercure Hotels in Stuttgart, die Ausbildung als Sprachmentor. Im Fokus stehen dabei videogestützte Lernarrangements um Betriebsabläufe zu verinnerlichen.

Von Erfahrungen lernen: Was tut ein/e Regionalbotschafter*in?

Der neue Jahrgang nutzte die Gunst der Stunde und fühlte auf den Zahn: Was waren eure Aufgaben als Regionalbotschafter*in? Was kann man in dem Jahr als Regionalbotschafter*in bewirken?

Das Alumninetzwerk gab gerne Antworten:

Virginia Scharkowsky ist in der Personalentwicklung der Berliner Stadtreinigung tätig und war Regionalbotschafterin für Berlin 2019.

Gebt Gas! Das Jahr als Regionalbotschafter*in ist rasend schnell vorbei und die Gelegenheiten, die man bekommt, um zu betonen, wie wichtig Arbeitsmarktintegration für die Gesellschaft ist, sollte man nutzen.“





„Macht euch wichtig! Nutzt den Titel als Regionalbotschafter*in, um Anliegen der Arbeitsmarktintegration bei euren Abgeordneten im Wahlkreis vorzustellen. Bündelt regionale Interessen und arbeitet zusammen!“

Johannes Martin Jeutter ist Inhaber des Gärtnerhofs Jeutter in Göppingen und war Regionalbotschafter für Baden-Württemberg, 2019.
David Strobel war stellvertretend für die Pflegeeinrichtung Münchenstift dabei.
Das Unternehmen war 2021 Regionalbotschafter für Bayern.


„Bei Schwierigkeiten mit Behörden braucht man oft einen langen Atem. Wir haben dabei den Fokus auf „kill them with kindness“ gesetzt. Auch wenn Prozesse länger gehen, hat es uns immer mehr geholfen positiv zu den Menschen zu sein und sie so weiter zu motivieren. Dies gilt auch für Mitarbeitende und Azubis mit Zuwanderungsgeschichte.“

Keynote: „Wer in Ungewissheit lebt, macht keine Zukunftspläne“

Die Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani ermöglichte via Storytelling einen Perspektivwechsel zum Zeitverständnis. Während unser westliches Zeitsystem auf kognitive, analytische Denkweisen ausgelegt ist, gilt in Kulturen, die in Naturzeit leben, eher Kreativität als Erfolgsgarant. Diese Diskrepanz führt häufig zu Missverständnissen. Wer geflüchtet ist, könnte dieses lineare Zeitverständnis erstmal nicht verinnerlichen, da es auf der Flucht keine Vorstellung von Zukunft gäbe, so Zaeri-Esfahani.

Mehrnousch Zaeri-Esfahan floh mit 10 Jahren mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland.

Bar Camp: „Wir brauchen mehr als Pflasterlösungen“

In der Bar Camp Session konnten sich die Regionalbotschafter*innen mit Betrieben aus der Region Stuttgart intensiver austauschen. Dabei konnten die Teilnehmenden selbst bestimmen, welche Themen sie besprechen möchten. In zwei 40-minütigen Austauschrunden wurden Ideen zu Wohnraum für geflüchtete Azubis in Ballungszentren, einfache Sprache in Prüfungen, Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, Onboarding und Rekrutierung von Azubis, rechtliche Rahmenbedingungen und das Ankommen von Geflüchteten im Betrieb besprochen.

Impressionen des Tages

Bildcredits: NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Max Kovalenko

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2022/23

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2021/22

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2020/21

Hier finden Sie eine Übersicht der Regionalbotschafter*innen des Jahrgangs 2019/20

Energiespar-Plakate in verschiedenen Sprachen

Energiespar-Plakate in verschiedenen Sprachen

Wir sparen Energie! Tipps zum Mitmachen und Weitergeben.

Gemeinsam „Energie sparen“ – mit Beschäftigten aller Herkunftsländer und Sprachen: Dabei wollen wir Sie unterstützen – mit einem Energiespar-Plakat zum Ausdrucken, Auslegen und Mitnehmen in sechs Sprachen.

Unter dem Motto „Wir sparen Energie“ haben wir in Kooperation mit unserem Partnerprojekt, dem „Unternehmensnetzwerk Klimaschutz (UNK)“ Tipps zum Energie- und Kostensparen im Betrieb und zuhause zusammengestellt.

Um möglichst viele Mitarbeitende und Kolleginnen und Kollegen zu erreichen, stellen wir Ihnen das Plakat in Deutsch, Ukrainisch, Arabisch, Englisch, Türkisch und Russisch zur Verfügung. Sie können sich die Plakate im Folgenden als PDF herunterladen und direkt ausdrucken. Wir empfehlen DIN-A3 Format. Zum Aufhängen eignen sich gut sichtbare Orte wie die Werkshalle, Büros oder die Eingangshalle.

Herunterladen der Plakate in den verschiedenen Sprachen:

Weitere Visualisierungshilfe von NUiF finden sie hier.

4 Fragen an unsere Integrationsscouts Sadek Alnesma und Leon Schmied

4 Fragen an unsere Integrationsscouts Sadek Alnesma und Leon Schmied

Die Idee der TraveNetz GmbH

Für die TraveNetz GmbH haben Sadek Alnesma und Leon Schmied eine Idee entwickelt, um die Einführung in die jeweilige Arbeitswelt zu erleichtern – Komm doch zu Papa.

Die Idee in ein paar Sätzen …

Azubis und neue Kolleg*innen ohne Vorerfahrungen werden oft in Fachbereiche „hineingeworfen“. Sie kennen die Fachbegriffe und Abkürzungen nicht. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt, und welche Schutzausrüstung sie benötigen. Eine Bezugsperson pro Fachbereich ermöglicht die Einführung in die jeweilige Arbeitswelt.

Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?

Pro Fachbereich werden zwei Azubis ausgewählt, die im Sinne von den Scouts einen Vorbereitungszettel für neue Azubis erstellen. Dieser Zettel hilft den Neuen dabei, sich einen ersten Überblick über den Betrieb zu verschaffen. Eine Bezugsperson gibt den Azubis alles Weitere mit, was sie für ihren Einstieg brauchen, beispielsweise mit Bildern und einer Übersicht über die Aufgaben und Themen. Die Azubis haben so sogar die Möglichkeit, Monteur*innen in ihren Bereichen mit Vorwissen und ggf. Vorkenntnissen zu überraschen.

Was bewirkt die Idee?

Durch die Idee ist für Menschen, die nicht in Deutschland geboren wurden, ein sanfter Einstieg in den Betrieb möglich, damit sie in den ersten Wochen nicht überfordert werden. Azubis können sich mithilfe ihrer Bezugspersonen vorbereiten und gehen mit mehr Selbstvertrauen in ihre Bereiche.

Durch das Projekt haben wir gelernt…

… wie man für das Thema Integration sensibilisiert wird und andere dafür sensibilisieren kann. Außerdem wurde ein Raum für den Austausch mit Betroffenen geschaffen – das kommt im Alltag nicht so häufig vor.


Lust auf noch mehr Ideen?

Alle unsere Scouts lernen Sie hier kennen.

Weitere Informationen zum TraveNetz GmbH finden Sie hier: travenetz.de

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