Profitipps für Azubis mit Fluchthintergrund und ihre AusbilderInnen

Veröffentlicht am: 17.12.2020

Heute im Interview: Melanie Verna, ehrenamtliche Prüferin für den Ausbildungsberuf "Pharmakant/in"

1. Frau Verna, seit wann sind Sie Prüferin und für welchen Bereich genau?

Verna: Ich bin Ausbilderin bei Bayer in Berlin und seit 2018 auch als ehrenamtliche Prüferin für die IHK Berlin tätig, vor allem für die Prüfungen der PharmakantInnen.

2. Was sind die größten Herausforderungen bei der mündlichen Abschlussprüfung?

Verna: Durch die Sprachbarriere sind die Prüflinge mit Fluchthintergrund häufig besonders aufgeregt. Sie haben Angst, die Aufgaben nicht oder falsch zu verstehen. Die größten Herausforderungen gibt es beim Erstellen des Protokolls, das zu jeder Aufgabe verfasst werden muss. Denn hier ist die Verwendung von Fachbegriffen besonders wichtig.

3. Wie sollte man sich am besten auf die Prüfung vorbereiten?

Verna: Übung macht den Meister, ist mein persönliches Motto für die Prüfungsvorbereitung, das ich auch an die Auszubildenden vermittle. Im Labor achte ich außerdem besonders darauf, dass die für die Prüfung relevanten Fachbegriffe von allen richtig verwendet werden und verbessere bei Fehlern konsequent. Das hilft vor allem den Nicht-Muttersprachlern gut beim Lernen.

4. Ihr Tipp für AusbilderInnen: Wie unterstützt man Auszubildende mit Fluchthintergrund bei der Prüfungsvorbereitung?

Verna: Wir simulieren die Prüfungssituation im Betrieb so häufig wie möglich und räumen uns dafür immer wieder ganze Tage frei. Der Ablauf der Prüfung wird dann so realistisch wie möglich nachgestellt. So gewöhnen sich die Auszubildenden an das Lösen der Aufgaben unter Zeitdruck und verlieren die Angst vorm Prüfungstag.

Vielen Dank für das Interview und die guten Tipps, Frau Verna!

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