Von Geflüchteten zu Beschäftigten: Der Einstieg ins Unternehmen

Wo beginnen Sie am besten, wenn Sie mit Geflüchteten zusammenarbeiten wollen? Wie gelingt der Einstieg in Ihr Unternehmen?

Die Norbert Schaub GmbH vertreibt chemisch-technische Produkte und Spezial-Schmierstoffe für die Automobilindustrie sowie spezielle Marderabwehrprodukte. Seit 1. August bildet das Unternehmen einen Flüchtling aus Gambia zum Groß- und Außenhandelskaufmann aus – als ersten Auszubildenden überhaupt im Unternehmen.

Marika Essig, Assistentin der Geschäftsleitung, freut sich, dem neuen Mitarbeiter diese Chance bieten zu können.

Woher rührt Ihr Engagement für die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt?

Wir sind bereits seit Längerem in verschiedenen Bereichen sozial engagiert und immer auf der Suche nach guten Fachkräften. Für uns war deshalb klar, dass wir uns auch für Geflüchtete engagieren. Es ist uns wichtig, ihnen eine echte Chance und Perspektive hier in Deutschland zu bieten.

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Einstellung gemacht?

Unsere Belegschaft stand von Anfang an hinter der Entscheidung, einem Geflüchteten die Ausbildung im Betrieb zu ermöglichen – auch wenn es für beide Seiten nicht leicht wird. Besonders positiv empfanden wir den Austausch mit regionalen Akteuren und Initiativen: Über den Mülheimer Flüchtlingshelferkreis kam der Kontakt zu Musa Nijie zustande. Und auch unsere IHK und Unternehmen, die bereits Geflüchtete beschäftigen, waren gute und hilfreiche Ansprechpartner für unsere Fragen.

Und Ihr Tipp an andere Unternehmen, die einen Flüchtling einstellen wollen?

Für uns war klar, dass wir den neuen Mitarbeiter erst einmal besser kennenlernen müssen, um seine Qualifikationen und Fähigkeiten einschätzen zu können. Mein Tipp an andere Unternehmen ist es daher, zunächst ein Praktikum anzubieten. Wir haben hier nur gute Erfahrungen gemacht: Die Mitarbeiter haben Musa Nijie gerne unterstützt und er war sehr wissbegierig. So reifte bei uns schnell der Entschluss, ihm einen Ausbildungsvertrag anzubieten.