Paten- und Mentoringmodelle erfolgreich im Betrieb etablieren

Wie erleichtern Sie Menschen mit Fluchthintergrund den Start im Unternehmen? Was sollten Sie bei der Einführung von Patenmodellen bedenken?

PEHA GMBH, NEURUPPIN

Die PeHa GmbH ist ein Dienstleistungsunternehmen für die Bereiche Reinigung, Sicherheit, Grünflächenpflege und Winterdienst. Das Unternehmen wurde 2002 von Peter und Ivo Haase in Neuruppin gegründet. Unter den 70 Mitarbeitern im Betrieb sind inzwischen auch sieben Geflüchtete.

Für das Familienunternehmen war es schon immer wichtig, sich auch sozial zu engagieren. Und auch der Fach- und Arbeitskräftemangel in der Region war Motivation, sich für die Integration von Geflüchteten in Arbeit einzusetzen. Doch die Integration klappt nicht von alleine. Besonders wichtig ist, dass die Stammbelegschaft bereit ist, den neuen Kollegen unter die Arme zu greifen.

Wie gelingt die Integration von Mitarbeitern mit Fluchthintergrund in den Betrieb?

Ganz entscheidend ist es, die Stammbelegschaft frühzeitig mit ins Boot zu holen. Wir haben hier zum einen Kleingruppengespräche und Schulungen, u. a. zum Allgemeinen Gleichstellungsgesetz (AAG) und zur Willkommenskultur, für unsere Belegschaft organisiert, um damit die Basis für die erfolgreiche Integration zu legen. Außerdem haben wir allen neuen Kollegen von Anfang an einen „Buddy“ zur Seite gestellt.

Worin sehen Sie die größten Vorteile von Patenmodellen?

Die Buddys – deutsche Kollegen, die als Mentoren/Paten fungieren – stehen den neuen Mitarbeitern als Betreuer zur Seite und übernehmen außerdem die Einweisung in wichtige Arbeiten und die Unternehmenskultur. Ganz wichtig bei Patenmodellen ist außerdem der Zugang zur Sprache. Denn die lernt man am besten und schnellsten bei der täglichen Arbeit. Daher setzen wir die Mitarbeiter mit Fluchthintergrund immer gemeinsam mit deutschen Kollegen ein. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Buddys sowohl in den Betrieb als auch nach außen als wichtige Multiplikatoren für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wirken.

Und Ihr bester Tipp an andere Unternehmen?

Setzen Sie nichts voraus und versuchen Sie, sich von Anfang an in alle Richtungen offen zu verhalten. Eine offene Kommunikationskultur ist entscheidend und hilft, erfolgreich mit Missverständnissen und Herausforderungen umzugehen.