Mit Fairness und Akzeptanz Gebetspausen ermöglichen

Gibt es bei uns Möglichkeiten, Gebetpausen zu machen? Gibt es eine entsprechende Pausenregelung? Gibt es Räumlichkeiten, die sich für das Gebet eignen?

Annette Bombala betreibt im südhessischen Seeheim-Jungenheim die beiden Gastronomiebetriebe Annettes Gasthaus Tannenberg und Annettes Gastronomie im Schloss Heiligenberg. Aktuell bildet sie zwei Geflüchtete aus Afghanistan und Somalia zum Restaurantfachmann und zum Koch aus. Fragen zum Thema Gebetspausen haben sich Frau Bombala und ihr Team ganz offen und flexibel genähert.

Wie gehen Sie mit den verschiedenen Religionen Ihrer Mitarbeiter um?

In unserem Team arbeiten Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern. Gerade unsere Küche wird so enorm bereichert. Wir gehen daher mit dem Thema Vielfalt sehr offen um. Das gilt auch für die verschiedenen Religionen der Mitarbeiter. Wir versuchen, hier flexible und unkomplizierte Regelungen zu finden, die beide Seiten glücklich machen. Gerade bei der Ausbildung von jungen Menschen mit Fluchthintergrund gibt es viele Herausforderungen. Da ist es umso wichtiger, für das Thema Religion Regelungen zu finden, damit sich die Auszubildenden auf die Ausbildungsinhalte konzentrieren können.

Gibt es für Mitarbeiter die Möglichkeit, Gebetspausen zu machen?

Das Thema Gebetspausen haben wir von Anfang an ganz unkompliziert gehandhabt: Genauso wie der ein oder andere Kollege eine kurze Raucherpause nimmt, so kann auch Herr Ali Hashi eine kurze Gebetspause machen, ohne die Abläufe bei uns zu stören. Diese Regelung sorgt für Klarheit und verhindert, dass innerhalb der Belegschaft das Thema Religion überhaupt erst zu einem Konflikt werden kann. Das funktioniert natürlich nur deshalb so gut, weil das Team sehr fair ist und gerade auch die Nichtraucher diese Pausen akzeptieren.

Was empfehlen Sie anderen Unternehmen?

Mit gutem Willen und einer gewissen Flexibilität lassen sich viele Dinge, die zu Beginn als ein Problem erscheinen, gut lösen. Zudem ist es sehr wichtig, dass die Belegschaft offen für neue Lösungen und Abläufe ist, wie z. B. für die Einführung Gebetspausen.