Perspektiven für Frauen mit Fluchthintergrund bieten

Wie kann die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Frauen gelingen? Wie können Sie als Betrieb den Berufseinstieg unterstützen?

Die Lock Your World GmbH & Co. KG aus Bad Orb mit rund 25 Mitarbeiter/-innen hat „pylocx“ – ein wartungsfreies mechatronisches Schließ- und Berechtigungssystem mit digitalisiertem Verfahren für den In- und Outdoor-Einsatz – entwickelt und auf den Markt gebracht. Zum Start des Ausbildungsjahres 2017 beschäftigt die geschäftsführende Gesellschafterin Manuela Engel-Dahan auch eine junge Frau aus Syrien als Kauffrau für Büromanagement in einer Teilzeit-Ausbildung.

Was war Ihre Motivation, eine Frau mit Fluchthintergrund zu beschäftigen?

Wir sollten alle gemeinsam anpacken, um die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu ermöglichen. Als Vorbildunternehmerin der Initiative „FRAUEN unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie war für mich daher klar, dass ich gerne einer jungen Frau die Chance geben würde, bei uns im Unternehmen zu arbeiten. Ich freue mich sehr, dass Manal Bourhan aus Syrien nun seit dem 1. August 2017 als Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement bei uns tätig ist.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Ausbildung?

Der Kreis Main-Kinzig, vor allem das Kommunale Center für Arbeit, vertreten durch Frau Erika Kollmann, unterstützt und berät uns bei allen Fragestellungen rund um die Beschäftigung der neuen Mitarbeiterin. Gemeinsam haben wir Lösungen zu Fragestellungen wie „Wer finanziert den Führerschein?“ und „Wie kann die Kinderbetreuung organisiert werden?“ gefunden. Zunächst war es auch schwer, das Abiturzeugnis aus Syrien von Frau Bourhan anerkennen zu lassen. In enger Zusammenarbeit mit den Behörden können wir als Betrieb auch schwierige Hürden nehmen und inzwischen gute Fortschritte erzielen.

Und Ihr Tipp an andere Betriebe?

Es ist wichtig, ganz offen an das Thema heranzugehen und von den Beispielen und Erfahrungen anderer Unternehmen zu lernen. Der Austausch – auch über Herausforderungen – hilft enorm. Und auch eine gute Zusammenarbeit mit den Behörden ist wichtig. Wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kann sich ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl und eine neue Energie im Betrieb entwickeln, die auch dem Unternehmen zugutekommt.