Der Start in die Zusammenarbeit: Onboarding von Geflüchteten
In den ersten Wochen am Arbeitsplatz brauchen neue Kolleginnen und Kollegen Unterstützung und Orientierung – das gilt gerade auch für Geflüchtete. Wie kann der Betrieb dabei helfen, dass es von Anfang an glattläuft?
Die Asklepios Kliniken Hamburg sind mit mehr als 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Hansestadt. Im Hamburger Süden betreibt die Gruppe das Klinikum Harburg.
Seit 2017 sorgt Alev Gürbalkan hier als Integrationsbeauftragte dafür, dass die vielen Pflegekräfte, Ärzte und Auszubildenden mit Migrationshintergrund sich voll auf ihre Aufgaben konzentrieren können. Dazu gehört es auch, dass sie die neuen Kolleginnen und Kollegen mit Fluchthintergrund in ihren ersten Wochen begleitet.
Seit wann arbeitet das Asklepios Klinikum Harburg mit Geflüchteten zusammen?
Als 2015 sehr viele Geflüchtete nach Hamburg kamen, waren die Asklepios Kliniken schon früh aktiv: Sie haben Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung gestellt, Sprachkurse organisiert und Sammelaktionen auf den Stationen durchgeführt. Die Beschäftigung von Geflüchteten war dann der nächste logische Schritt für uns.
Fängt „Onboarding“ für Sie gleich am ersten Arbeitstag an?
Für mich fängt es noch vor dem Start bei uns an: Ich nehme im Vorfeld Kontakt zu Behörden auf. Wenn sich jemand für eine Stelle in unserem Klinikum interessiert, gehe ich zudem schon früh ins Gespräch, um zu klären: Wie sieht hier der Arbeitsalltag aus? Das ist natürlich besonders wichtig, wenn jemand aus einem anderen Land und Gesundheitssystem kommt. Dazu eignet sich auch eine Hospitation gut.
Wie sehen dann die ersten Wochen bei Ihnen aus?
Ich stelle in einer knappen Mappe die wichtigsten Infos zusammen, die Neuanfänger kennen müssen. Das richtet sich auch an die Stationsleitung: Die direkten Vorgesetzten sind schließlich diejenigen, die häufig Fragen beantworten müssen. Hier sind z. B. Checklisten und ein knapper Einarbeitungsleitfaden enthalten. Eine ganz wichtige Aufgabe für mich ist es, nachzuhaken. Meiner Erfahrung nach wollen viele Geflüchtete nicht zur Last fallen und zu viel fragen. Da gilt es, auch mal zwischen den Zeilen zu lesen, Fingerspitzengefühl zu entwickeln und Hilfe anzubieten. Wir suchen außerdem nach einem Mentor im direkten Team, der Fragen beantwortet und sich persönlich kümmert. Und natürlich ist die Sprache wichtig: Wir bieten hier z. B. berufsbezogene Kurse an.