4 Fragen an unseren Regionalbotschafter 
aus Sachsen-Anhalt

Veröffentlicht am: 04.09.2023

Ein Interview mit Ralf Röhrborn von Henglein

Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im fünften Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.

Für Sachsen-Anhalt sprachen wir mit unserer Regionalbotschafter Ralf Röhrborn. Als Betriebsleiter bei der Henglein GmbH & Co. KG setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.

Ich bin Regionalbotschafter, weil

ich zwei Bausteine sehe, die man vielleicht zusammen bringen kann: Zum einen Flüchtlinge (politische und wirtschaftliche), welche nach Deutschland gekommen sind, um sich ein neues Leben aufzubauen und zum zweiten den Arbeits- und Fachkräftemangel in Deutschland. Wenn wir es schaffen, dass beide Seiten (Flüchtlinge und Betriebe) zueinander finden, entsteht eine Win-Win-Situation.

Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten:

  • Dankbare Mitarbeiter*innen, die sehr hilfsbereit und fleißig sind und einen starken Willen besitzen, hinsichtlich der Arbeit voranzukommen, bzw. aufzusteigen.
  • Die Mitarbeiter*innen mit Fluchthintergrund haben andere Menschen „nachgeholt“ (Thematik Fachkräftemangel).
  • Gute Integration in das Unternehmen.
  • Wir als Unternehmen und somit all unsere Mitarbeiter*innen stehen einer kulturellen Vielfalt in unserer Unternehmenskultur offen gegenüber. Unser aller Verständnis wurde geweckt oder erweitert, was einen positiven Einfluss auf die Zusammenarbeit hat.
  • Durch diese Menschen haben wir unser Wissen und unsere Empathie, was Menschen mit Fluchthintergrund anbelangt, stark erweitert.

Schwierig war bei uns zunächst

die Bürokratie und die teilweise damit verbundene lange Bearbeitungszeit, bzw. Wartezeit. Außerdem gab es Kommunikationsprobleme, da teilweise keine oder nur geringe Deutschkenntnisse vorhanden waren/sind. Das Problem haben wir durch den Einsatz mobiler Übersetzungsgeräte, Planung von Übersetzern in die jeweilige Schicht sowie der Organisation von Sprachkursen bzw. finanzielle Unterstützung von Sprachkursen gelöst.

Den Betrieben in Sachsen-Anhalt gebe ich mit

sich in Netzwerken ihrer Branchen oder bei der IHK Hilfe holen. Die Erfahrungen und der Wissensstand in den Betrieben sind sehr unterschiedlich, aber nicht jeder muss das Rad neu erfinden. Einfach mal bei benachbarten Unternehmen, ob nun räumlich oder branchenspezifisch, anrufen und austauschen.

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