4 Fragen an unseren Regionalbotschafter aus dem Saarland

Veröffentlicht am: 09.10.2020

Ein Interview mit Sacha Müller von der TimePartner Personalmanagement GmbH

Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im zweiten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.

Für das Saarland sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Sacha Müller. Als Referent der Abteilung HR + Projekte in der TimePartner Personalmanagement GmbH betreut und fördert er auch Auszubildende und Angestellte mit Fluchthintergrund.

Ich bin Regionalbotschafter, weil …

... die Zeitarbeit schon seit Jahren, auch schon vor 2015, als Integrationsmotor fungiert. Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Integration.

Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund:

Das Beispiel unseres internen Mitarbeiters Emad. Er ist selbst aus Syrien geflüchtet und hat sich bei TIMEPARTNER als Hilfskraft beworben. Aber Dank der Erfahrung und des Mutes der verantwortlichen Kollegin in der Niederlassung wurde er im internen Bereich als „Flüchtlingslotse“ eingestellt. Mittlerweile ist Emad seit 2,5 Jahren in der Niederlassung Saarlouis als Personalberater tätig und hat mit der Unterstützung von TIMEPARTNER seinen Kfz-Führerschein erworben.

Schwierig war bei uns zunächst ...

... das Thema „ausreichende“ Sprachkenntnisse. Auch eine „andere“ Mentalität ist in der Regel zunächst eine große Herausforderung. Lösen konnten wir diese durch unseren Flüchtlingslotsen Emad, der andere Flüchtlinge aus dem arabischen Raum berät und begleitet. Die reibungslose sprachliche Verständigung ist dabei nur ein Vorteil. Unser Flüchtlingslotse Emad kennt die Mentalität der Flüchtlinge – insbesondere seiner eigenen Landsleute. Aber er hat auch die deutsche Mentalität verinnerlicht. Er kann also gut einschätzen beziehungsweise herausfinden, ob jemand typisch deutsche Erwartungen wie etwa Pünktlichkeit bereits verstanden hat. Vor allem aber: Als „einer von ihnen“ gewinnt Emad viel schneller das Vertrauen der Flüchtlinge als ein deutscher Mitarbeiter. Das erleichtert das Recruiting und beugt potenziellen Konflikten in der interkulturellen Zusammenarbeit vor.

Den Betrieben im Saarland gebe ich mit, ...

… dass Sie offen sein sollen, neue Wege bei der Integration von Flüchtlingen zu gehen. Zum Beispiel hat ein Kundenunternehmen überlegt, eine Produktionslinie mit arabisch sprechenden Mitarbeiter zu besetzen, damit auch Mitarbeiter ohne ausreichende Deutschkenntnisse eingesetzt werden können. Gerade das Thema Sprache sollte man von Anfang an proaktiv angehen mit zum Beispiel speziell auf das Unternehmen zugeschnittenen Sprachtrainings. Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration.

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