4 Fragen an unsere Regionalbotschafterin 
aus Thüringen

Veröffentlicht am: 02.08.2023

Ein Interview mit Sabine Wosche der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH

Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im fünften Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.

Für Thüringen sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Sabine Wosche. Als Geschäftsführerin der LEG Thüringen setzt sie sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte sie nun weiter geben.

Ich bin Regionalbotschafterin, weil

wir mit vielfältigen Aufgaben im Bereich der Wirtschaftsförderung und des Immobilienmanagements Weltoffenheit und Diversität leben. Wir siedeln Unternehmen von fünf Kontinenten in Thüringen an und unterstützen zugleich unsere Firmen beim Marktzugang in Ländern weltweit. Zudem sind wir enger Partner der Kommunen, wo unter anderem Integration ganz konkret stattfindet, und unterstützen die Integration internationaler Fachkräfte in den Thüringer Arbeitsmarkt durch unsere Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF). Unsere Belegschaft ist diesen Aufgaben entsprechend sehr divers – wir vereinen Menschen unterschiedlichster Herkünfte, Religionen und Weltanschauungen. Für unser Engagement in puncto Diversität sind wir 2019 mit dem zweiten Preis bei der Diversity-Challenge der „Charta der Vielfalt“ in Berlin ausgezeichnet worden. Für mich persönlich ist Integration ein zentrales Anliegen, geht es doch darum, Menschen in Not eine neue Perspektive zu geben und zugleich von Vielfalt und tolerantem Miteinander gesellschaftlich und unternehmerisch zu profitieren!

Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist

die erfolgreiche Integration eines Geflüchteten aus Syrien in unserem Unternehmen – der junge Mann hat bei uns eine Berufsausbildung zum Mediengestalter absolviert und arbeitet seitdem in unserer Abteilung Unternehmenskommunikation. Im Rahmen der oben benannten Diversity-Challenge hat er übrigens unseren Wettbewerbsbeitrag, den wir in Berlin eingereicht haben, grafisch gestaltet. Inzwischen tragen unzählige visuelle Zeugnisse unserer Unternehmenskommunikation seine Handschrift – es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert er seine berufliche Chance in der LEG wahrgenommen hat, und ich freue mich ganz persönlich, dass er Teil unseres Teams ist!

Schwierig war bei uns zunächst

all das, was bei der komplexen und doch so lohnenden Aufgabe der Integration zu bewältigen ist – zum Beispiel gewisse bürokratische Prozesse, die man erst einmal meistern lernen muss. Darunter sind unklare Zuständigkeiten, viele Wege, auf denen man die jungen Menschen begleiten muss, auch langwierige Verfahren. Aber wir sind als LEG ohnehin versierter Problemlöser auf allen Ebenen, bei unseren vielgestaltigen Aktivitäten für das Bundesland sind wir es gewohnt, anspruchsvolle Aufgaben als Chance zu sehen, Neues zu lernen und im Ganzen voranzukommen.

Den Betrieben in Thüringen gebe ich mit,

dass Integration vielfältigen Nutzen stiftet – für die Menschen, die in unserem Land Arbeit und hoffentlich ein neues Zuhause finden, und für die Betriebe, die von den mannigfachen Qualifikationen und Impulsen profitieren, welche die Menschen einbringen, und dies gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Gern gebe ich unseren Unternehmen in diesem Zusammenhang die Empfehlung mit, sich bei Fragen und Unterstützungsbedarf an unsere ThAFF zu wenden: Sie ist im Netzwerk aktiv, koordiniert die Ausländerbehörden im Freistaat, verfügt über umfassende Erfahrung zum Thema internationale Fachkräfte und hilft Firmen tatkräftig dabei, Menschen mit Fluchthintergrund erfolgreich zu integrieren.

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