4 Fragen an unsere Regionalbotschafterin aus Sachsen

Veröffentlicht am: 17.09.2021

Ein Interview mit Lilli Lorenz der Meiser Vogtland OHG

Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im dritten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter vorstellen.

Für Sachsen sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Lilli Lorenz der Meiser Vogtland OHG.

Ich bin Regionalbotschafterin, weil …

... ich gern mit Menschen zusammenarbeite, unabhängig von Herkunft, Sprache, Religion oder Kultur. Das Miteinander und das Voneinanderlernen, Respektieren und Schätzen sind nicht nur elementare Bestandteile unseres täglichen Arbeitslebens, sondern auch der persönlichen Entwicklung eines Jeden. Der Eintritt in den Arbeitsmarkt und das Schaffen von Perspektiven stellt einen großen Teil der Integration von Geflüchteten und Zugewanderten dar, welchen wir als Meiser Vogtland OHG gern bestmöglich unterstützen. Ich möchte voran gehen, meine Erfahrungen teilen und Vorbild sein – nur gemeinsam kann Integration gelingen.

Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund ist, ...

... die Dankbarkeit und Wertschätzung, die uns die Menschen entgegenbringen, ebenso wie das Engagement und die Lernbereitschaft, die sie an den Tag legen, um bestmöglich schnell Teil des Teams zu werden. Tolle Erfahrungen haben wir bereits in der Ausbildung junger Geflüchteter gemacht, die auch andere Auszubildende mit Ihrer Art und Sichtweise bereichert haben.  

Schwierig war bei uns zunächst, ...

… einzuschätzen, auf welchem Wissensstand die Geflüchteten mit ihrer Vorbildung und ihren ausländischen Abschlüssen sind. Dazu kommen die Sprachbarriere und fehlende deutsche Fachbegriffe. Eine Hürde sind nach wie vor die unterschiedlichen Regelungen bzgl. der Arbeits- und Bleibeerlaubnis. Für einige Herkunftsländer werden nur kurzfristige Verlängerungen ausgestellt, was einen hohen Verwaltungsaufwand bedeutet.

Eine große Hilfe ist uns dabei die Zusammenarbeit mit den Arbeitsmarktmentoren Sachsen, die sowohl uns als auch die Geflüchteten tatkräftig unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Vom Amt als Regionalbotschafterin erhoffe ich mir konstruktiven Austausch, neue Kontakte und Ideen sowie gegenseitige Hilfestellungen und Erfahrungsaustausch, um auch künftige Hürden nehmen zu können.

Den Betrieben in Sachsen gebe ich mit, ...

... den Menschen offen und vorurteilsfrei entgegenzutreten und ihnen eine faire Chance zu geben. Auch bei Schwierigkeiten mit Erlaubnissen oder Ämtern sollte man nicht vergessen, dass der Mensch dahinter nichts für eventuelle Bestimmungen kann. Hat man die ersten positiven Erfahrungen gemacht und aus der gegebenen Chance wurde eine Win-Win-Situation, hat sich der „Mehraufwand“ gelohnt. Es wäre doch schade, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, dieses Potential nicht auszuschöpfen. Die Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund ist für ein Unternehmen eine Bereicherung.

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