4 Fragen an unsere Regionalbotschafterin
aus Rheinland-Pfalz
Veröffentlicht am: 15.08.2023
Ein Interview mit Monika Tonkaboni Blesius von der Kraft Bräu / Blesius Garten Trier
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im fünften Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Rheinland-Pfalz sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Monika Tonkaboni. Als Hotelleitung der Kraft Bräu / Blesius Garten Trier setzt sie sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte sie nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil
wir als Unternehmen mit Verantwortung übernehmen müssen Flüchtlinge und Zuwanderer in die Arbeitswelt zu integrieren, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und den Standort Deutschland weiterhin attraktiv zu gestalten. Diese Aufgabe kann nicht der Staat und auch nicht ein einzelnes Unternehmen alleine bewältigen. Hierfür ist es wichtig ein Netzwerk aufzubauen, in dem Erfahrungen ausgetauscht und Hilfe beansprucht werden können.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist
die Begleitung unserer beiden Auszubildenden aus Madagaskar, die Ihre Ausbildung als Köchin und Hotelfachfrau bei uns abgeschlossen haben, von uns übernommen wurden und unser Team erfolgreich unterstützen.
Schwierig war bei uns zunächst
die bürokratischen Hürden, die Verständigung, weil B1 allein nicht reicht, die Akzeptanz der Kollegen, die Wohnungssuche und die Aus-und Weiterbildung. Mit Hilfe von NUiF und dem Austausch mit anderen Unternehmen konnten wir viele Probleme lösen. Mittlerweile haben wir aufgrund der Erfahrungen, die wir sammeln konnten, Prozeduren anlegen können, die uns, angefangen bei der Rekrutierung bis hin zum Ausbildungsabschluss, helfen, die beschäftigten Flüchtlinge bzw. Zugewanderten erfolgreich zu betreuen.
Den Betrieben in Rheinland-Pfalz gebe ich mit,
bei bürokratischen Schwierigkeiten und einzelnen Rückschlägen bei der Integration der zugewanderten bzw. geflüchteten Beschäftigten nicht gleich den Mut zu verlieren und aufzugeben. Es ist auch auf Seiten des Arbeitgebers ein Lernprozess und eine Erfahrungskurve. Für den Arbeitgeber erfordert die Integration eine gewisse Beharrlichkeit, Geduld, Einfühlungsvermögen und Einfallsreichtum. Aber all das lohnt sich, wenn die integrierten Menschen erfolgreich im Unternehmen beschäftigt sind und dauerhaft bleiben.