4 Fragen an unseren Regionalbotschafter aus Thüringen
Ein Interview mit Markus Hodermann von der BARMER
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im vierten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „RegionalbotschafterIn“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Experten, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere RegionalbotschafterInnen vorstellen.
Für Thüringen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Markus Hodermann von der BARMER. Er ist als Geschäftsführer des Standortes Erfurt der erste Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Ausbildung von Geflüchteten.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… ich in meiner Funktion einen gewinnbringenden Beitrag zur Vernetzung leisten kann. Dabei handelt es sich zum einen um fachliche Prozesse und das Zusammenbringen von Arbeitgebern, Behörden, Institutionen und sozialen Stellen. Zum anderen aber auch zum Gelingen des Onboardings im Unternehmen. Wir integrieren Menschen, die nicht mit dem priorisierten Ziel nach Deutschland gekommen sind, zu arbeiten, sondern Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben worden. Dies ist ein wichtiger Blickwinkel bei der Frage, wie Integration am Arbeitsplatz gelingen kann. Diese Frage bewegt zusätzlich zu den Themen Crossing Culture und Sprachbarrieren. Hier haben wir die Möglichkeit individueller und spezialisierter Lösungen, die allen Menschen helfen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund ist …
… das Gefühl, einem Menschen eine persönliche und berufliche Perspektive geben zu können. Dazu die Sinnhaftigkeit seiner Tätigkeit, die ihm persönlich Wertschätzung und das Gefühl gibt, gebraucht zu werden und ein wichtiger Teil des Unternehmens zu sein. Dies äußert sich in Dankbarkeit und gibt auch anderen Mitarbeitenden ein stolzes Gefühl am Arbeitsplatz. Die kulturelle Vielfalt und die Bedeutung menschlicher und persönlicher Eigenschaften sind zudem immer ein Gewinn.
Schwierig waren bei uns zunächst…
… die Konfrontation mit den persönlichen Schicksalen, vor allem in den Erstaufnahmestellen. Generell spürt man die Belastungen in nahezu jedem Kontakt. Die Koordination und Strukturierung beginnend mit der Organisation von Unterkünften bis hin zur Überführung in unsere sozialen Systeme sind eine große Herausforderung.
Den Betrieben in Thüringen gebe ich mit…
…, dass die Beschäftigung internationaler Arbeitskräfte die Teams, die Unternehmen und die Arbeitswelt bereichern können. Es gibt bereits sehr gute Strukturen und Möglichkeiten in unserem Bundesland, die wir weiter ausbauen und gemeinsam noch besser nutzen können. Wir denken gemeinsam in Lösungen und arbeiten an steter Entwicklung. Wir sehen die Chance für die Menschen, und die Chance für die Unternehmen.
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