Die Regionalbotschafter*innen
Unsere Vorzeigeunternehmen für eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten.

Die Idee der Regionalbotschafter*innen
Das Ziel des NETZWERKs ist es, so viele Betriebe wie möglich rund um die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund zu informieren. Um das zu erreichen und bundesweit Best Practices zu erarbeiten, sammelt das Projektteam des NETZWERKs die verschiedenen Herausforderungen und Erfahrungen der Mitgliedsunternehmen.
Um auch regionale Besonderheiten und Angebote einfließen zu lassen und sich hier noch stärker zu vernetzen, hat das NETZWERK Mitte 2019 erstmals Unternehmensvertreter*innen aus den jeweiligen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk aus engagierten Betrieben, das die Expertise an die Unternehmen in der Region weitergibt.
Nun wurde der 7. Regionalbotschafter*innen-Jahrgang ausgewählt, den wir auf den folgenden Seiten vorstellen möchten.
Und der Titel für 2025/26 geht an…

Baden-Württemberg
Sina Köster und Alexandra Werdich
DB InfraGO AG

Hessen
Claudia Temmen
Walter Nies GmbH

Mecklenburg-Vorpommern
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Baden-Württemberg

Veröffentlicht am: 16.07.2024
Ein Interview mit Andreas Zimmermann
von der MoschMosch GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im sechsten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Baden-Württemberg sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Andreas Zimmermann. Als Personalleiter bei der MoschMosch GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil
ich gerne anderen Unternehmen Mut machen möchte, die sich noch unsicher sind, ob sie Geflüchtete in ihren Betrieb integrieren können. Darüber hinaus ist es ein großer Gewinn, wenn man sich mit anderen Botschafter*innen und Unternehmen austauschen und somit von den jeweiligen Erfahrungen profitieren kann. Sehr gerne leiste ich dazu auch einen Beitrag und freue mich sehr, wenn ich anderen helfen kann.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist,
zu sehen, wie Menschen, die einst in besonderen Vermittlungsprojekten der Agentur für Arbeit steckten und auf Hilfe angewiesen waren, mittlerweile Führungskräfte in unserem Unternehmen sind. Mit der Unterstützung ihrer Vorgesetzten und Kolleg*innen konnten sie berufliche wie private Ziele erreichen. Das können so kleine Dinge sein, wie das Fahrrad, dass die Chefin besorgte. Die Hilfe bei der Suche nach einer eigenen Wohnung. Der endlich gelungene Familiennachzug mit der Gewissheit, nun in Deutschland sicher leben zu können und eine Perspektive zu haben. Ich freue mich sehr, dass wir dazu als Arbeitgeber einen Beitrag leisten können. Und nichts ist schöner, als wenn der syrischstämmige Restaurantleiter wunderbar schwäbelnd von den schulischen Erfolgen seiner Kinder erzählt.
Schwierig war bei uns zunächst
sich in den rechtlichen Rahmenbedingungen und verschiedenen Aufenthaltsarten der neuen Mitarbeitenden zurechtzufinden, aber das konnten wir überwinden, indem wir uns Dank der NUiF-Webinare weitergebildet und informiert haben. Auch an dieser Stelle waren der Erfahrungsaustausch und die Tipps aus anderen Landesteilen und Branchen ein echter Gewinn.
Den Betrieben in Baden-Württemberg gebe ich mit,
bei dem Gedanken an die mögliche Beschäftigung von Geflüchteten nicht nur die vermeintlichen Hürden und Herausforderungen, sondern auch die besonderen Chancen und Möglichkeiten zu sehen. Aller Anfang mag schwer erscheinen, aber ich würde mich sehr freuen, wenn ich mit den Erfahrungen aus unserem Unternehmen Ängste und Sorgen abbauen helfen könnte.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Bayern

Veröffentlicht am: 02.09.2025
Ein Interview mit Steven Theilig von der VAMED Rehaklinik in Berching GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Bayern sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Steven Theilig. Als Standortleitung der VAMED Rehaklinik in Berching GmbH, sowie Integrationsbeauftragter der VAMED Klinik Kipfenberg GmbH hat er in den vergangenen 5 Jahren mehr als 150 Pflegefachkräfte, Ärzte, Therapeuten und weitere Berufsgruppen aus dem Ausland in die Einrichtungen der VAMED Gesundheit Deutschland begleitet.
Ich bin Regionalbotschafter, weil…
… Fachkräfte- und Azubigewinnung, sowie die Integration von Mitarbeitenden aus Drittstaaten sind für uns seit geraumer Zeit ein Bestandteil, um dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegenzuwirken. Für uns als Unternehmen ist es eine Selbstverständlichkeit, Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte im Arbeitsleben eine Chance zu geben und sie in ihrer beruflichen Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen.
Was war Ihre beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten und Zugewanderten?
Wir sehen Weiterqualifizierungen als einen Weg, um Geflüchteten eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ein Start im Servicebereich kann dabei dann z.B. mit Hilfe von Weiterqualifizierungen zur Ausbildung zur Pflegehilfskraft führen und letztlich in der Ausbildung zur Pflegefachkraft münden. Auch ältere Menschen mit Fluchterfahrung bilden wir so zu qualifizierten Fachkräften weiter, die sehr dankbar und motiviert in unseren Kliniken beschäftigt sind.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen in der mit Geflüchteten und Zugewanderten?
Die Herausforderungen bestehen für uns als Arbeitgeber vor allem in den sich ständig ändernden Regelungen und Vorschriften, die sich zudem von Bundesland zu Bundesland und sogar auf Landkreisebene unterscheiden. Hier braucht es einen langen Atem. Im Bereich der Anerkennung wurde in Bayern mit der „Fast Lane“ z.B. ein Instrument geschaffen, das diesen Teil des Einwanderungsprozesses für unsere Kliniken erleichtert. Ähnliche Ansätze wünsche ich mir auch für andere Bereiche.
Den Betrieben in Bayern gebe ich mit:
Zugewanderte können hochmotiviert sein und bringen eine Vielzahl von Qualifikationen und Erfahrungen aus ihren Heimatländern ins Unternehmen und ihre Aufgaben mit ein. Um das gegebene Potenzial auszuschöpfen, muss der Integrationsprozess jedoch sehr gut vorausgeplant und intensiv begleitet werden. Das geht von der Erstwohnung über Mietverträge, Behördengänge, Aufklärungen über Arbeitserlaubnisse, die Vorbereitung der Kliniken mit ihrem Stammpersonal. Wir haben z.B. eine Liste, welche Mitarbeiter welche Sprache sprechen und können so bei Verständnisschwierigkeiten jemanden holen, der bei Übersetzungen unterstützen kann. Integration braucht immer auch Vertrauen! Mein Tipp: Es braucht eine Person, die hierfür hauptverantwortlich zuständig und mit genügend Zeitressourcen ausgestattet ist.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Berlin

Veröffentlicht am: 23.09.2025
Ein Interview mit Thomas Hirmer von der Schwarze Café GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Berlin sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Thomas Hirmer. Als Küchenchef und Ausbilder im Schwarzen Café Berlin setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… ich täglich in meinem Betrieb erlebe, wie wichtig es ist, Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte echte berufliche Perspektiven zu eröffnen. Gerade in der Gastronomie ist der Fachkräftemangel massiv spürbar. Wir finden kaum noch Köch*innen oder Küchenhilfen. Deshalb bilden wir selbst aus, und ein großer Teil unserer Lehrlinge hat einen Fluchthintergrund. Ich sehe es als unsere Verantwortung, diesen Menschen eine Chance zu geben. Viele von ihnen sind geblieben und tragen heute als fester Teil unseres Teams zum Erfolg des Betriebs bei. Als Regionalbotschafter möchte ich zeigen, dass Integration nicht nur notwendig, sondern auch eine echte Bereicherung für unser Team und unsere Arbeit ist.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten und Zugewanderten ist,
… dass aus der Zusammenarbeit echte Freundschaften entstanden sind. Ich habe viele dieser jungen Menschen selbst ausgebildet. Heute arbeiten wir auf Augenhöhe zusammen – vom Auszubildenden bis hin zu einem Kollegen, der mit 78 Jahren noch regelmäßig fünf Schichten pro Woche übernimmt. Wir lernen voneinander – beruflich und persönlich. Ich selbst bin seit 25 Jahren in der Küche tätig und profitiere sehr von den Erfahrungen, die Kolleg*innen aus anderen Ländern einbringen. Unsere Teams sind bunt und vielfältig, das bringt Dynamik, Kreativität und neue Perspektiven. Das macht nicht nur die Arbeit angenehmer, sondern schafft auch ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle wohlfühlen können.
Schwierig war bei uns zunächst…
… wie wir mit mehreren Hürden gleichzeitig zu kämpfen hatten: Sprachbarrieren, schwierige Wohnverhältnisse und aufenthaltsrechtliche Unsicherheiten. Ein Beispiel: Ein afghanischer Lehrling war stark frustriert vom Berufsschulunterricht, seine Deutschkenntnisse reichten nicht aus, und die schulische Förderung war lückenhaft. Während der pandemiebedingten Schließzeit des Cafés haben wir kurzerhand selbst Deutschunterricht organisiert, mit Hilfe von Studierenden und engagierten Rentner*innen. Das hat funktioniert: der Kollege arbeitet bis heute bei uns.
Auch rechtliche Probleme haben uns herausgefordert: Ein Lehrling musste mitten im zweiten Lehrjahr ausreisen, weil Fristen versäumt wurden. Da konnten wir nicht mehr helfen. Das war bitter.
Ein dauerhaftes Problem ist die Wohnungssuche: Einige Azubis haben keine eigene Wohnung, schlafen bei Freunden und wechseln ständig den Aufenthaltsort. Auch hatten wir Azubis, die noch in Gemeinschaftsunterkünften wohnen mussten und keine eigene Wohnung finden konnten. Das erschwert die Konzentration auf die Ausbildung enorm. Wir unterstützen deshalb gezielt beim Beantragen von Wohngeld, finanzieren das Deutschlandticket und übernehmen Schulmaterialien. So schaffen wir Stabilität.
Den Betrieben in Berlin gebe ich mit, …
… dass sie sich öffnen sollten. Der Fachkräftemangel lässt sich längst nicht mehr allein mit deutschen Bewerber*innen lösen. Internationale Mitarbeitende sind ein zentraler Teil der Lösung. Wer sich vernetzt, etwa über Projekte wie ARRIVO, und bereit ist, junge Menschen zu unterstützen, wird davon profitieren. Ein Beispiel: Ein junger Ukrainer hatte anfangs nicht genug Deutschkenntnisse für die Ausbildung. Durch unsere Zusammenarbeit mit ARRIVO konnten Sprachkurse organisiert und erste Praxiserfahrungen im Café ermöglicht werden. Mein Appell an andere Betriebe: Lasst die jungen Leute nicht im Regen stehen. Diversität ist eine Chance – fachlich, menschlich und gesellschaftlich.
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin
aus Brandenburg

Ein Interview mit Caroline Huch von der Huch GmbH Behälterbau und Verwaltungsgesellschaft
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Brandenburg sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Caroline Huch. Verantwortlich für die Bereich Personal, Marketing & Öffentlichkeitsarbeit der Huch GmbH Behälterbau und Verwaltungsgesellschaft setzt sie sich für die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund ein. Diese Erfahrungswerte möchte sie nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil…
… wir als Familienunternehmen im Metallbehälterbau Verantwortung nicht nur für unsere Produkte, sondern vor allem für Menschen übernehmen. Bei der Huch GmbH erleben wir täglich, dass Integration in der Produktion gelingt, wenn handwerkliches Können, klare Strukturen und gegenseitiger Respekt aufeinandertreffen. Als Regionalbotschafterin möchte ich zeigen: Integration im gewerblichen Umfeld ist möglich – wenn man bereit ist, den entscheidenden Schritt mehr zu gehen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist, …
…, wenn aus anfänglicher Zurückhaltung echtes Selbstvertrauen wird. Besonders beeindruckt hat uns ein junger Mann, der mit einem klaren Ziel vor Augen größtenteils zu Fuß aus Guinea nach Deutschland gekommen ist. Über ein Praktikum fand er den Einstieg bei uns, zeigte enormes handwerkliches Geschick und Durchhaltevermögen und schloss seine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker in der Regelausbildungszeit erfolgreich ab. Über Jahre war er ein fester, verlässlicher Teil unseres Teams.
Schwierig war bei uns zunächst…
… der Einstieg in unseren technisch geprägten Arbeitsalltag: Sprache, Sicherheitsvorschriften, Maschinenbedienung und der Umgang mit Kollegen und Kolleginnen – all das ist anfangs ungewohnt und teils überfordernd für die neue Person. Auch der Umgang mit Hierarchien oder weiblicher Führung war für manche neu. Dazu kamen bürokratische Hürden bei Aufenthaltstiteln und Ausbildungsanträgen. Wir haben diese Herausforderungen gelöst, indem wir bewusst Zeit für Einarbeitung eingeplant sowie praxisnahes Onboarding entwickelt und eingeführt haben. Persönliche Begleitung durch unsere Kolleginnen, einfache Sprache und gegenseitiges Vertrauen waren dabei entscheidend. Als Familienunternehmen bringen wir die notwendige Geduld mit – und ein Team, das Integration aktiv mitträgt.
Den Betrieben in Brandenburg gebe ich mit, dass …
… gerade im produzierenden Gewerbe enormes Potenzial für gelungene Integration steckt. Geflüchtete Menschen bringen handwerkliches Geschick, Lernbereitschaft und neue Perspektiven mit. Wer ihnen mit klarer Anleitung, einem unterstützenden Team und echter Offenheit begegnet, gewinnt nicht nur Mitarbeitende – sondern Zukunft. Trauen Sie sich – es lohnt sich!
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Bremen

Ein Interview mit Peter Bollhagen von der Pero + Partner Malereibetrieb GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Bremen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Peter Bollhagen. Als Geschäftsführer der Pero + Partner Malereibetrieb GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… ich aus eigener Erfahrung weiß, wie wertvoll Vielfalt im Betrieb ist. Die Entscheidung, Geflüchtete einzustellen, war anfangs von sozialem Engagement geprägt – heute ist sie auch eine klare wirtschaftliche Notwendigkeit. In meinem Betrieb arbeiten rund 30 Mitarbeitende und Auszubildende aus mittlerweile über zehn Herkunftsländern. Ich bekomme dafür motivierte, zuverlässige Mitarbeitende, die mit großer Einsatzbereitschaft überzeugen. Diese positiven Erfahrungen möchte ich weitergeben.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist …
… die Entwicklung eines jungen syrischen Mitarbeiters, der bei uns seine Ausbildung gemacht und kürzlich den praktischen Teil seiner Meisterprüfung bestanden hat. Er wird nächstes Jahr als Prokurist bei uns einsteigen und perspektivisch einer meiner Nachfolger in der Geschäftsführung. Dass jemand so ehrgeizig diesen Weg gehen kann – vom Lehrling zum Mitinhaber – zeigt, wie viel Potenzial in diesen jungen Menschen steckt, wenn man ihnen Vertrauen und eine Chance gibt.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die sprachliche Hürde – besonders bei Prüfungen und komplexen Arbeitsanweisungen. Wir reagieren darauf, indem wir schrittweise unsere internen Abläufe digitalisieren und vereinfachen werden. Kommunikation über das Handy, klare Formulierungen und Übersetzungsmöglichkeiten helfen, Missverständnisse im Arbeitsalltag zu vermeiden. Trotzdem bleibt die Sprache eine zentrale Herausforderung, die Zeit und Geduld erfordert.
Den Betrieben in Bremen gebe ich mit …
… Offenheit und Geduld mitzubringen. Man muss sich trauen, einfach mal zu machen – auch wenn nicht alles sofort glatt läuft. Wer bereit ist, sich auf neue Mitarbeitende einzulassen, wird feststellen: Das funktioniert oft besser, als man denkt, trotz mancher Herausforderungen. Aber mit etwas anfänglicher Geduld und klarer Kommunikation lässt sich vieles lösen. Bei uns gilt: Alle können jederzeit zu mir kommen, wenn es Probleme gibt. Im Betrieb zählt der respektvolle Umgang miteinander, das gilt für Mitarbeitende genauso wie für Kundinnen und Kunden. Wer das nicht mitträgt, passt nicht zu uns. Ich glaube, wenn man das klar lebt und kommuniziert, funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut – auch über unterschiedliche Hintergründe hinweg.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Hamburg

Ein Interview mit Veit Duwensee von der C.A. Platow & Sohn Malereibetrieb GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Hamburg sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Veit Duwensee. Als Geschäftsführer der C.A. Platow & Sohn Malereibetrieb GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… das Thema Integration von Geflüchteten in Zukunft noch wichtiger wird und wir zum einen unsere positiven Erfahrungen teilen wollen. Zum anderen möchten wir Andere ermutigen, den eigenen Weg einzuschlagen und ihr Engagement zu starten bzw. zu intensivieren.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist …
… immer wieder der Moment einer bestandenen Gesellenprüfung! Besonders stolz sind wir auch, wenn Kolleginnen oder Kollegen hier eine Familie gründen und in der Mitte unserer Gesellschaft ankommen. Das berührt mich sehr!
Schwierig war bei uns zunächst …
… der knappe Wohnraum im Hamburg. Das wird auch vorerst so bleiben. Aber das konnten wir lösen, indem wir von unserem großen Netzwerk in der Wohnungswirtschaft profitieren, um den Kolleginnen und Kollegen unter die Arme zu greifen.
Den Betrieben in Hamburg gebe ich mit …
… trotz etwaiger Rückschläge am Ball zu bleiben. Die eigene Ausbildung muss einen hohen Stellenwert im betrieblichen Alltag innehaben, damit die Integration von Geflüchteten eine Erfolgsgeschichte wird!
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafter
aus Hessen

Veröffentlicht am: 23.08.2024
Ein Interview mit Gert Mundinger der Mundinger Engineering GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im sechsten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Hessen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Gert Mundinger. Als Geschäftsführer der Mundinger Engineering GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil
ich gefragt wurde, ob wir unserem Engagement für die Integration nicht mehr Öffentlichkeit geben wollen, gerade als kleines Unternehmen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist,
wie die Integration unseres syrischen Geflüchteten Schritt für Schritt vorwärts ging: Erlernen der (Fach-)Sprache, erste Ergebnisse in der Tätigkeit als Industriemechaniker, erfolgreicher Kurs „Fachkraft CNC-Fräsen“, Einbürgerung, Nachzug der Ehefrau und schlussendlich nach 6 Jahren bei uns die erfolgreiche (externe) Abschlussprüfung zum „Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Fräsen“ mit guten praktischen Noten.
Schwierig war bei uns zunächst
die kulturellen Unterschiede im Reden und Handeln: „wörtlich nehmen“ des „normalen“ Umgangstones in einer deutschen Fertigung einerseits und die Anforderungen an Genauigkeit andererseits (Zitat: „In Syrien würde man das so lassen“), aber das konnten wir überwinden, indem wir miteinander geredet und erklärt haben und auch inzwischen „Bitte und Danke“ zum Umgangston in einer deutschen Fertigung gehören. Generell haben fast alle Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, z.B. auch die Ukrainerinnen und Ukrainer immer wieder Probleme mit der deutschen Bürokratie, bei denen man sich auch als Bio-Deutsche manchmal an den Kopf fasst.
Den Betrieben in Hessen gebe ich mit,
dass nach unserer Erfahrung Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund meist ehrgeizig sind, und gerne „weiterkommen“ wollen, d.h. nicht bei einfachen Tätigkeiten stehen bleiben möchten und mit fortschreitenden Sprachkenntnissen auch mehr leisten und verantworten wollen. Der Weg zur Fachkraft ist zwar etwas länger, aber i.d.R. mit guten Ergebnissen.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Niedersachsen

Ein Interview mit Markus Herbst von der Versorgungsbetriebe Hann. Münden GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Niedersachsen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Markus Herbst. Als Personalreferent bei der Versorgungsbetriebe Hann. Münden GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… wir bei VHM überzeugt sind, dass gesellschaftliche Verantwortung nicht an dem Werkstor endet. Als kommunales Unternehmen stehen wir für Respekt, Zusammenhalt, und nachhaltige Entwicklung. Die Rolle als Regionalbotschafter gibt uns die Möglichkeit, unsere Erfahrungen zu teilen und andere Betriebe zu ermutigen Menschen eine echte Perspektive zu bieten.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist, …
… die Entwicklung unseres Auszubildenden aus dem Iran. Er kam erst vor wenigen Jahren nach Deutschland – ohne Sprachkenntnisse. Heute verkürzt er seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe von drei auf zwei Jahre mit fantastischen Noten. Wir haben ihn beim Erwerb seines B2-Zertifikats unterstützt, er hat eigenständig seinen Führerschein gemacht und beeindruckt inzwischen nicht nur uns, sondern auch seine Lehrer. Unser Ziel ist es, ihn nach der Ausbildung auf dem Weg zum Meister zu begleiten. Diese Erfolgsgeschichte macht uns stolz – und zeigt, was möglich ist, wenn man Potenziale erkennt und fördert.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Orientierung im bürokratischen Umfeld. Aufenthaltsstatus, Sprachförderung, Anerkennung von Qualifikationen – all das war für uns Neuland. Aber durch die Zusammenarbeit mit lokalen Beratungsstellen und das Netzwerk des Projekts „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ konnten wir schnell lernen und passende Lösungen finden.
Den Betrieben in Niedersachsen gebe ich mit, …
… den Mut, einfach anzufangen. Es braucht nicht sofort ein großes Integrationsprogramm – oft reicht ein Praktikumsplatz oder ein Gespräch mit einem Bewerber, um den ersten Schritt zu machen. Und: Vernetzt euch! Die Erfahrungen anderer helfen enorm, und gemeinsam können wir viel bewegen.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Nordrhein-Westfalen

Veröffentlicht am: 23.09.2025
Ein Interview mit Andreas Beckhaus vom Landhotel Hermannshöhe
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Nordrhein-Westfalen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Andreas Beckhaus. Als Geschäftsführer des Landhotels Hermannshöhe setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… weil es mir eine Herzensangelegenheit ist, andere Betriebe und Unternehmen zu ermutigen, Mitarbeiter aus dem Ausland zu integrieren und das als einen Hebel zum Erfolg zu sehen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten und Zugewanderten ist, …
…. dass die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen ausländischen und einheimischen Mitarbeiter bei unseren Gästen eine uneingeschränkte Wertschätzung erhält und nur positiv zum Betriebsklima beigetragen hat.
Schwierig war bei uns zunächst, …
… dass viele unserer Mitarbeiter aus dem Ausland zu wenig deutsch sprechen, aber das konnten wir lösen, indem wir gezielt Sprachkurse anbieten.
Den Betrieben in Nordrhein-Westfalen gebe ich mit:
Integration führt zum Erfolg!
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Rheinland-Pfalz

Veröffentlicht am: 03.09.2025
Ein Interview mit Jan Reifenberger von der SCHOTT AG
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk aus Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Rheinland-Pfalz sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Jan Reifenberger. Als Projektmanager für Fachkräftesicherung bei der SCHOTT AG, einem weltweit führenden Spezialglas- und Materialtechnologieunternehmen mit über 17.400 hochqualifizierten Mitarbeitenden in mehr als 30 Ländern, engagiert er sich für Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Zugwanderten. Am Standort Mainz arbeiten rund 3.100 Menschen, darunter ca. 450 ohne deutsche Staatsbürgerschaft und etwa 40 mit Fluchtgeschichte. Von angelernten Aushilfen über Azubis bis hin zu Fachkräften finden Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte bei SCHOTT vielfältige Chancen.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… ich zeigen möchte, dass betriebliche und gesellschaftliche Integration von Geflüchteten Hand in Hand gehen. Wenn wir unsere Erfahrungen teilen, uns gegenseitig im Netzwerk unterstützen und gemeinsam Hürden abbauen, können wir den Arbeitsmarktzugang von Geflüchteten verbessern. Davon profitieren wir nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Gesellschaft insgesamt.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten und Zugewanderten ist, …
… ihre Motivation zu erleben: den starken Willen, sich ein neues Leben aufzubauen und durch harte Arbeit die eigene Situation zu verbessern. Ein Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag kann dabei der entscheidende Faktor sein, um persönliche Ziele zu erreichen.
Schwierig war bei uns zunächst, …
… Azubis mit der passenden Sprachförderung zu versorgen, damit sie in der Berufsschule bestehen können. Die Berufs- und Betriebssprache zu vermitteln ist darüber hinaus aber auch nötig, um sich in bestehende Teams zu integrieren, die Unternehmenskultur zu verstehen und wirklich in einem Unternehmen anzukommen.
Immer wieder kam es auch zu Unsicherheiten wegen auslaufender Aufenthaltstitel. Wenn Mitarbeitende mit Fluchtgeschichte Angst haben müssen, ihr Aufenthaltsrecht zu verlieren, wirkt sich dies spürbar auf ihre Motivation und Arbeitsleistung aus. Hier in der Region fehlt es – wie vielerorts – außerdem an Therapieplätzen und Integrationskursen mit Kinderbetreuung.
Den Betrieben in Rheinland-Pfalz gebe ich mit:
Diverse Teams sorgen für neue Perspektiven und können die Produktivität steigern. Damit das funktionieren kann, muss ich aktiv für die passenden Rahmenbedingungen sorgen und die nötige Unterstützung leisten. Das muss aber kein Betrieb allein schaffen. Vernetzt Euch, holt Euch Ideen und profitiert von den Erfahrungen anderer! So könnt Ihr eine neue Zielgruppe von potenziellen Mitarbeitenden erschließen und ganz nebenbei Menschen eine Perspektive für eine bessere Zukunft bieten.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Sachsen

Veröffentlicht am: 16.07.2024
Ein Interview mit Kai Holzmüller von der ESF Elbe‑Stahlwerke Feralpi GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Sachsen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Kai Holzmüller. Als Direktor Personal bei der ESF Elbe‑Stahlwerke Feralpi GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil
es mir Freude macht, mich für Menschen und Menschlichkeit zu engagieren. Zudem können alle Beteiligten und die Gesellschaft nur gewinnen, wenn wir Flüchtlinge in unsere Firmen integrieren.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist,
als eine ganze Abteilung sich mit unserem Auszubildenden aus Eritrea zusammensetzte, um sicherzustellen das der bereits sehr geschätzte Kollege auch wirklich seine Prüfung als Elektroniker für Betriebstechnik besteht. Er war nach seiner Flucht über das Mittelmeer und einer Odyssee durch Europa bei uns in Riesa gelandet und hat sich einen der schwersten Ausbildungsberufe herausgesucht. Er war am Ende seiner Ausbildung allen Teammitgliedern so an Herz gewachsen, dass sie mit vereinten Kräften ihn erfolgreich zum Abschluss gebracht haben.
Schwierig war bei uns zunächst
dass es keine Erfahrungen mit Geflüchteten gab und wir im Stahlwerk sehr hohe Sicherheitsanforderungen haben. Aber das konnten wir überwinden, indem wir tägliche inhouse Sprachkurse angeboten haben und jedem Geflüchteten einen Kollegen zugeordnet haben, der sich um ihn kümmert. So wie es bei uns Ausbildungsbetreuer gibt, welche das neben ihrem normalen Job als Aufgabe haben, hatte so immer jemand ein Auge auf die neuen Kollegen, um bei Problemen zu unterstützen. Außerdem haben wir die neuen Kollegen zunächst für ein zweiwöchiges Praktikum in die Teams gegeben und am Ende war es die Entscheidung des Teams, ob der Einsatz fortgesetzt wird.
Den Betrieben in Sachsen gebe ich mit:
Integration von Flüchtlingen schafft Begegnung und Begegnung schafft gegenseitiges Verständnis. Auch wenn der Aufwand höher ist, weil Integration auch Arbeit bedeutet, so können wir für uns als Unternehmen sagen, dass es den Aufwand Wert war.
4 Fragen
an unsere Regionalbotschafterin
aus dem Saarland

Ein Interview mit Ulrike Ingram vom Wohnpark Katharina von Bora
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für das Saarland sprachen wir mit unserer Regionalbotschafterin Ulrike Ingram. Als Einrichtungsleiterin des Wohnpark Katharina von Bora setzt sie sich für die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund ein. Diese Erfahrungswerte möchte sie nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafterin, weil …
… die Integration von Menschen für mich ein Herzensthema ist. Die tägliche Arbeit ist die Wurzel für Integration. Arbeit sorgt für Einkommen und gleichzeitig für Anerkennung und Stolz. Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte für die tägliche Pflege und Betreuung der uns anvertrauten Bewohnerinnen und Bewohner.
Mein Wissen und Erfahrungen möchte ich sehr gerne mit Anderen teilen. Denn Wissen macht stark.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund ist, …
… die Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Kulturen, Religionen und Sprachen und deren tägliche Bereicherung. Ich sehe täglich ein Team, das zusammenwächst und sich unterstützt. Besonders für Frauen ist Flucht und Vertreibung mit sehr viel Leid verbunden. Frauen zu begleiten, zu stärken und beruflich wachsen zu sehen, ist einfach nur toll.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die verschiedenen Behördengänge zu sehen. Da musste ich mich zuerst hineinarbeiten. Ebenso war die Wohnraumbeschaffung nicht einfach. Jedoch, wir sind ein tolles und starkes Team, das zusammenhält. Gemeinsam haben wir es geschafft und arbeiten täglich an einer Verbesserung
Den Betrieben im Saarland gebe ich mit:
Die Arbeitswelt in der Pflege steht vor großen Veränderungen. Ohne unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen werden wir in den nächsten Jahren Patienten und Bewohner nicht mehr gut versorgen können. Es ist daher wichtig, Menschen mit Migrationshintergrund die Hand zu reichen und optimistisch in die Zukunft zu sehen.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Sachsen-Anhalt

Veröffentlicht am: 04.09.2025
Ein Interview mit Robin Karg von der BBE-Vertriebsgesellschaft mbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Sachsen-Anhalt sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Robin Karg. Als Assistent der Geschäftsleitung setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Zugewanderten ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… die Integration von Geflüchteten für uns entscheidend ist. Wir haben einen großen Fachkräftemangel, ohne Zuwanderung geht es nicht mehr. Gleichzeitig haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und gesehen, wie wertvoll diese Mitarbeitenden für unser Team sind.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist:
Ein junger Afghane kam 2016 zu uns und wurde in eine Station mit einem erfahrenen Team (2 Personen, die zu diesem Zeitpunkt über 10 Jahre zusammengearbeitet haben) integriert. Die Kollegen haben ihn offen aufgenommen und ausgebildet. Heute, ca. 9 Jahre später, ist er Vorarbeiter auf genau dieser Station und genauso gut wie seine beiden Vorgänger, die inzwischen in Rente sind. Ein Kunde hat sogar schon versucht, ihn abzuwerben, weil er so begeistert von ihm ist!
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Sprachbarriere. Unsere Mitarbeitenden sprechen kein Englisch, also mussten wir gemeinsam Wege finden. Viel Deutsch im Alltag, Sprachkurse, Vormachen und notfalls auch Kommunikation mit Händen und Füßen, so haben wir es geschafft.
Den Betrieben in Sachsen-Anhalt gebe ich mit, …
… ein bisschen mehr Weltoffenheit und Toleranz. Das ist keine Wohltätigkeit, sondern schlichtweg notwendig, wenn man sein Geschäftsmodell zukunftssicher aufstellen will.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Schleswig-Holstein

Veröffentlicht am: 05.09.2025
Ein Interview mit Sören Riechmann von der visuellverstehen GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk aus Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Schleswig-Holstein sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Sören Riechmann. Als Geschäftsführer der visuellverstehen GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter und Zugewanderter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… wir bei visuellverstehen jeden Tag erleben, dass Vielfalt die Qualität unserer Arbeit steigert. Unterschiedliche Perspektiven bringen bessere Ideen hervor. Gleichzeitig möchten wir ein Vorbild sein und zeigen: Integration funktioniert, wenn man es einfach macht.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten und Zugewanderten ist …
..zu sehen, wie höflich, motiviert und gut ausgebildet unsere Kolleg*innen sind. Sie bringen frischen Blickwinkel, große Lernbereitschaft und Respekt mit ins Team. Das hat unsere Agenturkultur bereichert – und uns gezeigt, dass Offenheit auf allen Seiten zu echtem Miteinander führt.
Schwierig war bei uns zunächst …
… die Sprachbarriere und natürlich der Papierkram. Aber ehrlich gesagt, war das alles halb so wild. Mit Geduld, Unterstützung im Team und klarer Kommunikation konnten wir die Hürden schnell abbauen.
Den Betrieben in Schleswig-Holstein gebe ich mit …
… einfach anzufangen. Sprecht offen mit eurem Team, bindet alle ein und habt keine Angst vor Hürden. Reden, zuhören und gemeinsam Lösungen finden – das ist das Wichtigste. Integration ist kein Projekt, sondern gelebter Alltag.
4 Fragen
an unseren Regionalbotschafter
aus Thüringen

Veröffentlicht am: 04.09.2025
Ein Interview mit Wolfgang Schlattmann von der Getzner Textil Weberei GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im siebten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Thüringen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Wolfgang Schlattmann. Als Geschäftsführer der Getzner Textil Weberei Gera setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Zugewanderten ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil …
… es für mich keine Rolle spielt, in welchem Land ein Mensch geboren und aufgewachsen ist, sondern nur seine Bereitschaft sich in unsere Unternehmensgemeinschaft zu integrieren und zur Wertschöpfung beizutragen.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist, …
… dass sich die überwiegende Mehrzahl mit großem Engagement um Integration in das Team bemüht und es dadurch möglich ist, dass Menschen aus 15 Nationen produktiv und wertschätzend zusammenarbeiten.
Schwierig war bei uns zunächst, …
… dass die Migrantinnen und Migranten zumeist über geringe oder gar keine Sprachkenntnisse verfügten. Aber das konnten wir lösen, indem uns mehrsprachige Mitarbeitende als „Dolmetscher“ unterstützen und wir die Teilnahme an Sprachkursen fördern.
Den Betrieben in Thüringen gebe ich mit, …
… dass die Rekrutierung und Qualifizierung von Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur einen gesellschaftlichen Beitrag bedeuten, sondern für Unternehmen langfristig ein strategischer Wettbewerbsvorteil sein kann.
Lernen Sie hier alle Vorgänger*innen der diesjährigen Regionalbotschafter*innen kennen:
Sie möchten Ihre Erfahrungen auch mit dem NETZWERK teilen und im kommenden Jahr Regionalbotschafter*in werden?
Dann melden Sie sich gern unter: info@unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de
Sie haben generell Interesse an einem Erfahrungsaustausch in Ihrer Region? Dann schauen Sie am besten in unserem Termine nach, welche Veranstaltungen aktuell geplant sind. Nichts in Ihrer Nähe? Melden Sie sich gern bei uns und wir prüfen, ob wir bald zu Ihnen kommen: info@unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de


















