
Wohnraummangel ist große Herausforderung für Unternehmen, die Geflüchtete und Azubis aus Drittstaaten beschäftigen
Veröffentlicht am: 14.04.2025
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und stellt in vielen Regionen Deutschlands eine kritische Hürde für Unternehmen dar, die offene Stellen besetzen möchten. Diese Entwicklung beschäftigt auch die Betriebe im NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge.
In der Mitgliederbefragung 2024 (nicht repräsentativ) wurde daher erstmals der Wohnraummangel als Kriterium bei der Frage nach den Herausforderungen in der Beschäftigung von Geflüchteten und Auszubildenden aus Drittstaaten aufgenommen. Auf Anhieb stuften ihn die befragten Unternehmen als größte Hürde ein: 43 Prozent der Betriebe, die Geflüchtete ausbilden oder beschäftigen, bewerteten den Wohnraummangel als eine besonders schwierige oder sogar unüberwindbare Herausforderung.

Bei Unternehmen, die Azubis aus Drittstaaten ausbilden, fällt diese Einschätzung noch deutlicher aus: 52 Prozent sehen im Wohnraummangel eine erhebliche bis unüberwindbare Herausforderung. Das kann vor allem damit zusammenhängen, dass die einreisewilligen Auszubildenden bereits aus dem Ausland heraus eine Wohnung finden müssen. Deshalb versuchen auch häufig die einstellenden Betriebe die Wohnungssuche zu übernehmen, denn zum Teil verlangen Botschaften bereits einen Mietvertrag als Voraussetzung für das Visum.

Auch wenn dies nicht immer gelingt, versuchen Unternehmen aktiv Lösungen zu finden, um Ihren Mitarbeitenden mit Fluchthintergrund oder Azubis aus Drittstaaten, die zum Zweck einer Ausbildung nach Deutschland kommen, bei diesem Thema zu unterstützen. Dies geschieht etwa, in dem Unternehmen selbst Wohnraum anmieten und günstig weitervermieten oder Wohnungen selbst bauen lassen. Für viele kleinere und mittlere Unternehmen ist dies allerdings oft keine Option, hier sind bspw. regionale Wohnheime für Auszubildende eine wichtige Unterstützung. Zudem kann es hilfreich sein, wenn sich kleinere Unternehmen einer Region zusammentun und leerstehende Wohnungen/Häuser anmieten und als Wohngemeinschaften für die Mitarbeitenden anbieten.