Profitipps für Azubis mit Fluchthintergrund und ihre AusbilderInnen

Veröffentlicht am: 14.01.2021

Heute im Interview: Christian Reuter, Leiter des Prüfungsteams der IHK Trier und ehrenamtlicher Prüfer für die IT-Berufe.

1. Herr Reuter, seit wann sind Sie Prüfer und für welchen Bereich genau?

Reuter: Seit 1994 bin ich Prüfer für die IHK-Trier und habe bis 1997 Informationselektroniker geprüft. Später habe ich die IT-Berufe geprüft und Prüferschulungen für viele Berufe durchgeführt.

2. Was sind die größten Herausforderungen bei der praktischen Abschlussprüfung?

Reuter: Ich habe schon häufig miterlebt, wie für die Prüflinge die Zeit am Ende sehr knapp werden kann. Hinzu kommt, dass viele Auszubildende nicht genau wissen, welcher Teil der Prüfung mit den meisten Punkten bewertet wird. Als Folge kann es passieren, dass der Prüfling den falschen Schwerpunkt setzt und sich zu lange mit einem Teilbereich aufhält, der nur wenig Punkte bringt und für die Bearbeitung der weiteren Teile nicht mehr genügend Zeit bleibt.

3. Wie sollte mach sich am besten auf die Prüfung vorbereiten?

Reuter: Ich empfehle allen AusbilderInnen gemeinsam mit ihren Auszubildenden nicht nur die Prüfungsaufgaben aus dem Vorjahr zu bearbeiten, sondern auch ganz genau die Bewertungsbögen durchzugehen. Zu wissen, welcher Teil der Prüfung wie bewertet wird, ist äußert hilfreich für das eigene Zeitmanagement während der Prüfung.

4. Ihr Tipp für AusbilderInnen: Wie unterstützt man Auszubildende mit Fluchthintergrund bei der Prüfungsvorbereitung?

Reuter: Für die gewerblich-technischen Ausbildungsberufe bietet es sich an, die Möglichkeit von Vorbereitungskursen in überbetrieblichen Einrichtungen zu nutzen. In der Prüfung wird oftmals Equipment mit sehr hohem finanziellem Wert benötigt und Verbrauchsmaterialien in Höhe von 200 – 300 € können anfallen. Vor allem für kleinere Betriebe kann es manchmal schwierig werden, dies mehrfach zur Vorbereitung zur Verfügung zu stellen

Vielen Dank für das Interview und die vielen guten Tipps, Herr Reuter!

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