
Gürkan Gür (2.v.l.), Direktor des Mercure Hotels Airport Messe mit seinen Auszubildenden Baderkhan Almohammad, Rizwan Saleem und Zinalabdin Alahmad (v.l.n.r.).
An Sprachhürden wachsen
Die größte Herausforderung bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten im Gastgewerbe sei oft die deutsche Sprache, betont NETZWERK-Mitglied Gürkan Gür. Der Direktor des Mercure Hotels Airport Messe in Stuttgart, lässt sich und weitere Kollegen daher zu Sprachmentoren ausbilden.
Möglich wird diese Weiterbildung durch das EU-geförderte Programm FIER (Fast Track Integration in European Regions), das speziell für Gastronomen, Hoteliers und deren Mitarbeiter entwickelt wurde. Als zertifizierter Sprachmentor kann Gürkan Gür fremdsprachigen Kollegen im Hotel mit berufsbezogenem Deutschlernen unterstützen.
Die Sprachvermittlung basiert vor allem auf Videomaterial. Das ist insbesondere im Gastgewerbe eine große Hilfe, da es dort sehr stark auf Mimik und Gestik ankommt, was mit Video gut transportiert werden kann. Durch die EU-Förderung ist das Programm bis Ende des Jahres noch kostenlos.
Im Kurzinterview erklärt Gürkan Gür die Besonderheit des Sprachmentoren-Programms.
Was ist für Sie die größte Herausforderung bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten?
Nach meiner Erfahrung ist es vor allem eine Herausforderung, trotz Sprachbarrieren eine schnelle und effiziente Einarbeitung und erfolgreiche Ausbildung zu gewährleisten. Hier lohnt es sich, diese Sprachhürden durch Unterstützungsangebote und -programme zu überwinden.
Was hat sich durch die Ausbildung zum Sprachmentor bei Ihnen im Betrieb verändert?
Durch das spezielle Sprachmentoring-Programm macht die Einarbeitung deutlich mehr Spaß – sowohl für Sprachmentoren als auch für Sprachlerner. Sicher ist es erst einmal zeitintensiv, wie alle Neuerungen, die man im Unternehmen einführt. Der anfängliche Aufwand macht sich jedoch schnell positiv bemerkbar. Denn wer Spaß bei der Arbeit hat, lernt auch schneller!
Was würden Sie Unternehmen empfehlen, die Geflüchtete ausbilden möchten?
Dass die Sprachbarriere nicht der Grund dafür sein sollte, keine Geflüchteten auszubilden! Es gibt Lernmethoden, wie z.B. das Sprachmentoring, welches die Unternehmen dabei unterstützt, effizient auszubilden. Außerdem kann eine schnelle und erfolgreiche Arbeitsmarktintegration den bereits vorherrschenden Fachkräftemangel verringern bzw. auch im Idealfall mittelfristig stoppen.