Die Kümmel Fahrzeugteile GmbH und Co. KG ist 4.444stes Mitglied im NETZWERK

Veröffentlicht am: 29.04.2025

Wir freuen uns sehr die Kümmel Fahrzeugteile GmbH und Co. KG als unser 4.444stes Unternehmen im NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge begrüßen zu dürfen! Der Betrieb aus Nottertal-Heilinger Höhen in Thüringen beschäftigt seit 2017 Menschen mit Fluchthintergrund, aktuell haben 16 der 70 Mitarbeitenden Fluchterfahrung. Mit Geschäftsführer Christian Kümmel sprachen wir über seine Erfahrungen, Herausforderungen und Werte:

1. Seit wann engagiert sich die Kümmel Fahrzeugteile GmbH & Co. KG für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten?

Unseren ersten Geflüchteten haben wir im September 2017 eingestellt. Es war keine bewusste Entscheidung, etwas für die Integration zu tun, sondern eine Selbstverständlichkeit. Menschen die Arbeit suchen, haben bei mir die gleichen Chancen – egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft, Ethnie oder sonstiger gedanklicher Kategorisierung. Da wir im Nachbarort eine große Gemeinschaftsunterkunft haben, gibt es hier auch viele Geflüchtete, die Arbeit suchen.

Anfangs haben wir allerdings gemerkt, dass die Politik und die Bürokratie noch ein mittleres Hindernis darstellten, wenn jemand wirklich arbeiten wollte, allerdings nicht den richtigen Status hatte. Hier hatte ich wirklich Verständnisprobleme, weil die Alternative darin bestand, dass sehr viele Menschen ohne sinnvolle Beschäftigung auf engem Raum wohnten, während wir Mitarbeitende suchten. Inzwischen haben wir einen guten Modus gefunden. 

2. Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit Geflüchteten gemacht?

Im Grunde sind es die gleichen Erfahrungen, die wir mit allen Mitarbeitenden machen. Bisher habe ich viele der Geflüchteten als fleißige und dankbare Menschen erlebt.

Und natürlich sind wir alle Individuen. Jeder und jede von uns hat Eigenheiten, Stärken und Schwächen. Verständlicherweise ist die Sprache anfangs oft eine Hürde. Ich fand es besonders schön zu erleben, dass sich unsere langjährigen Mitarbeitenden von selbst mit Übersetzungsprogrammen auf dem Smartphone um die Kommunikation bemüht haben. 

3. Gibt es etwas, dass Sie anderen Betrieben mit auf den Weg geben würden?

Eine der größten Schwierigkeiten bei uns bestand in der emotionalen Akzeptanz einiger unserer Mitarbeitenden, als die ersten Geflüchteten eingestellt wurden. Wir haben hier in Thüringen unter dem Aspekt generell nicht die besten Voraussetzungen für Integration. Wenn es um die Haltung, Meinung und Ängste geht, können wir noch viel lernen. Für mich ist wichtig, dass jeder Mensch im Unternehmen den gleichen Wert und die gleichen Chancen hat. Das sollte meiner Meinung nach jedes Unternehmen klar kommunizieren und leben. Gleichzeitig finde ich es extrem wichtig, dass man offen und ehrlich auf Sorgen und Ängste eingeht, diese ernst nimmt und niemanden damit allein lässt. 

4. Was wünschen Sie sich für Ihre Mitgliedschaft im NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge?

Mir war das Netzwerk vollkommen unbekannt und ich war überrascht, wie viele Unternehmen hier schon Mitglied sind. Ich finde die Angebote und die Unterstützung sehr interessant. Wichtiger ist mir, dass sichtbar wird, wie viele Firmen sich für eine echte Integration einsetzen. Die Gesellschaft braucht diese Transparenz und einen positiven Gegenpol zu den vielen überzeichneten und negativen Bildern im Zusammenhang mit Migration. 

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