4 Fragen an unseren Regionalbotschafter 
aus Sachsen

Veröffentlicht am: 16.07.2024

Ein Interview mit Kai Holzmüller von der ESF Elbe‑Stahlwerke Feralpi GmbH

Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im sechsten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.

Für Sachsen sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Kai Holzmüller. Als Direktor Personal bei der ESF Elbe‑Stahlwerke Feralpi GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.

Ich bin Regionalbotschafter, weil

es mir Freude macht, mich für Menschen und Menschlichkeit zu engagieren. Zudem können alle Beteiligten und die Gesellschaft nur gewinnen, wenn wir Flüchtlinge in unsere Firmen integrieren.

Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist,

als eine ganze Abteilung sich mit unserem Auszubildenden aus Eritrea zusammensetzte, um sicherzustellen das der bereits sehr geschätzte Kollege auch wirklich seine Prüfung als Elektroniker für Betriebstechnik besteht. Er war nach seiner Flucht über das Mittelmeer und einer Odyssee durch Europa bei uns in Riesa gelandet und hat sich einen der schwersten Ausbildungsberufe herausgesucht. Er war am Ende seiner Ausbildung allen Teammitgliedern so an Herz gewachsen, dass sie mit vereinten Kräften ihn erfolgreich zum Abschluss gebracht haben.

Schwierig war bei uns zunächst

dass es keine Erfahrungen mit Geflüchteten gab und wir im Stahlwerk sehr hohe Sicherheitsanforderungen haben. Aber das konnten wir überwinden, indem wir tägliche inhouse Sprachkurse angeboten haben und jedem Geflüchteten einen Kollegen zugeordnet haben, der sich um ihn kümmert. So wie es bei uns Ausbildungsbetreuer gibt, welche das neben ihrem normalen Job als Aufgabe haben, hatte so immer jemand ein Auge auf die neuen Kollegen, um bei Problemen zu unterstützen. Außerdem haben wir die neuen Kollegen zunächst für ein zweiwöchiges Praktikum in die Teams gegeben und am Ende war es die Entscheidung des Teams, ob der Einsatz fortgesetzt wird.

Den Betrieben in Sachsen gebe ich mit:

Integration von Flüchtlingen schafft Begegnung und Begegnung schafft gegenseitiges Verständnis. Auch wenn der Aufwand höher ist, weil Integration auch Arbeit bedeutet, so können wir für uns als Unternehmen sagen, dass es den Aufwand Wert war. 

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