4 Fragen an unseren Regionalbotschafter
aus Baden-Württemberg
Veröffentlicht am: 16.07.2024
Ein Interview mit Andreas Zimmermann von der MoschMosch GmbH
Um bundesweit Best Practices zu erarbeiten, hat das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge im sechsten Jahr Betriebe aus den einzelnen Bundesländern ausgewählt, die für ein Jahr den Titel „Regionalbotschafter*in“ tragen. So entsteht ein Netzwerk von Expert*innen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Unternehmen in der Region weitergibt. In Form von kurzen Interviews möchten wir hier unsere Regionalbotschafter*innen vorstellen.
Für Baden-Württemberg sprachen wir mit unserem Regionalbotschafter Andreas Zimmermann. Als Personalleiter bei der MoschMosch GmbH setzt er sich für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter ein. Diese Erfahrungswerte möchte er nun weiter geben.
Ich bin Regionalbotschafter, weil
ich gerne anderen Unternehmen Mut machen möchte, die sich noch unsicher sind, ob sie Geflüchtete in ihren Betrieb integrieren können. Darüber hinaus ist es ein großer Gewinn, wenn man sich mit anderen Botschafter*innen und Unternehmen austauschen und somit von den jeweiligen Erfahrungen profitieren kann. Sehr gerne leiste ich dazu auch einen Beitrag und freue mich sehr, wenn ich anderen helfen kann.
Meine beste Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten ist,
zu sehen, wie Menschen, die einst in besonderen Vermittlungsprojekten der Agentur für Arbeit steckten und auf Hilfe angewiesen waren, mittlerweile Führungskräfte in unserem Unternehmen sind. Mit der Unterstützung ihrer Vorgesetzten und Kolleg*innen konnten sie berufliche wie private Ziele erreichen. Das können so kleine Dinge sein, wie das Fahrrad, dass die Chefin besorgte. Die Hilfe bei der Suche nach einer eigenen Wohnung. Der endlich gelungene Familiennachzug mit der Gewissheit, nun in Deutschland sicher leben zu können und eine Perspektive zu haben. Ich freue mich sehr, dass wir dazu als Arbeitgeber einen Beitrag leisten können. Und nichts ist schöner, als wenn der syrischstämmige Restaurantleiter wunderbar schwäbelnd von den schulischen Erfolgen seiner Kinder erzählt.
Schwierig war bei uns zunächst
sich in den rechtlichen Rahmenbedingungen und verschiedenen Aufenthaltsarten der neuen Mitarbeitenden zurechtzufinden, aber das konnten wir überwinden, indem wir uns Dank der NUiF-Webinare weitergebildet und informiert haben. Auch an dieser Stelle waren der Erfahrungsaustausch und die Tipps aus anderen Landesteilen und Branchen ein echter Gewinn.
Den Betrieben in Baden-Württemberg gebe ich mit,
bei dem Gedanken an die mögliche Beschäftigung von Geflüchteten nicht nur die vermeintlichen Hürden und Herausforderungen, sondern auch die besonderen Chancen und Möglichkeiten zu sehen. Aller Anfang mag schwer erscheinen, aber ich würde mich sehr freuen, wenn ich mit den Erfahrungen aus unserem Unternehmen Ängste und Sorgen abbauen helfen könnte.