Jahresveranstaltung 2024
Wen vermitteln wir morgen? Neue Zielgruppen im Fokus
Am 16. und 17. September 2024 kamen rund 170 Berater*innen der Passgenauen Besetzung und Willkommenslots*innen aus ganz Deutschland im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin erneut zu einer gemeinsamen Jahrestagung zusammen. In Impulsvorträgen, Podiumsdiskussionen und Austauschrunden wurde auf das Vermittlungsjahr 2024 zurückgeblickt und neue Herausforderungen sowie Perspektiven der Projekte diskutiert.
Tag I: Gemeinsam kreativ - Vermittlung neu denken
Dr. Sabine Hepperle, Leiterin der Abteilung Mittelstandspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eröffnete die Jahrestagung mit einer Begrüßungsrede und sprach im Namen des gesamten Ministeriums den Teilnehmenden ihren herzlichen Dank für deren bisherige Arbeit aus.
In Kurzimpulsen gaben Markus Stichel, Juliane Müller de Acevedo und Tobias Brockhorst vom Goethe Institut einen Überblick über die Erfahrungen und Anwendungsgebiete der verschiedenen Projektfelder mit Fokus der Vorbereitung von Drittstaatsangehörigen auf die Ausbildung in Deutschland.
Tobias Hoffmann erläuterte im Rahmen seiner Arbeit für Kopfsachen e.V. die aktuellen Herausforderungen junger Menschen in Bezug auf psychische Belastungen und deren Auswirkungen auf Berufswahl und Arbeitsalltag, stellte aber auch praktische Ansätze vor, wie Berater*innen und Lots*innen in ihrer Arbeit hier unterstützend vorgehen können.
Auf vielfachen Wunsch hin bildeten die wertvollen Praxiserfahrungen der Berater*innen und Lots*innen erneut das Herzstück der diesjährigen Tagung. In einem großen Barcamp wurden in insgesamt 21 Sessions Themen von und für die Berater*innen und Lots*innen vorgeschlagen, diskutiert und dokumentiert. Das Ziel dieses Formats war es, voneinander zu lernen, gute Beispiele hervorzuheben und nur die Themen zu besprechen, die wirklich von Interesse sind. So wurde unter anderem diskutiert, wie die Zusammenarbeit mit Schulen gestaltet werden kann, welche innovativen Veranstaltungsideen besonders wirkungsvoll sind und wie Studienzweifler*innen für eine duale Ausbildung gewonnen werden können. Die Ergebnisse wurden gemeinsam festgehalten und vom Improvisationstheater "Lux – Theater des Moments" kreativ zusammengefasst.
Tag II: Gemeinsam innovativ - Erprobte Konzepte im Fokus
Der zweite Tag der Jahrestagung startete mit einer Begrüßung durch Petra Campanelli, Programmverantwortliche im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Sibylle Stippler, Institut der deutschen Wirtschaft.
Wichtige Impulse zur Erschließung einer besonders schwer erreichbaren Gruppe potenzieller Auszubildender lieferte Andreas Kirchner, Professor für Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungshochschule München, in seinem Vortrag zu „NEETS – Schwer erreichbare junge Menschen“. Er plädierte hierbei unter anderem für ebenfalls kreative und innovative Ansätze, um junge Menschen außerhalb des Wirkungseinflusses institutioneller Unterstützungsstrukturen zu erreichen.
In einer anschließenden Diskussionsrunde erörterte Andreas Kirchner zusammen mit Ronald Rahmig, Vorsitzender der Vereinigung der Leitungen berufsbildender Schulen, Bettina Doneit, Willkommenslotsin der Oldenburgischen IHK, Petra Andresen, Passgenaue Besetzung der HWK Berlin sowie Daniel Klein, Ausbilder Klüter Elektromotoren und seine Auszubildende Viktoria Engelhardt sehr offen und persönlich die Chancen und Herausforderungen guter Vermittlung in der Praxis.
Auf vielfachen Wunsch hin aus der letzten Tagung hatten die Berater*innen und Lots*innen die Gelegenheit, sich vor der Mittagspause in offenen Austauschrunden - grob unterteilt nach der geografischen Lage Nord, Ost, Süd und West - näher zu regionalen Themen zu besprechen und programmübergreifend zu vernetzen.
Dr. Hendrik Voß, Referatsleiter Internationale Berufsbildungskooperationen, fachliche Ordnungsfragen, Berufswettbewerbe, Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk beim ZDH, stellte in guter Tradition die Auswertung der Jahresberichte beider Programme aus dem vergangenen Jahr vor. Deutlich wurde hierbei, dass der seit Beginn der Corona-Pandemie zu beobachtende Rückgang an Betriebsberatungen, Beratungsgesprächen mit Geflüchteten und Informationsveranstaltungen weiterhin bemerkbar bleibt. Was Dr. Voß jedoch sehr positiv hervorhob, war die Tatsache, dass die Berater*innen und Lots*innen es weiterhin schafften, mit hoher Effizienz zu beraten und für die Themen der jeweiligen Programme zu sensibilisieren.
Den Abschluss bildete die Blitzlicht-Runde in die Praxis der verschiedenen Träger im Umgang mit der Herausforderung, den Bekanntheitsgrad der Programme bei potenziellen Auszubildenden und Betrieben zu erhöhen. Vorgestellt wurden hierbei die Konzepte „Tag der Bewerbung“ (Sven Hellmich), „Offene Sprechstunde“ (Frank Willmann), „IHK-Elternabend“ (Stephanie Wiedey), „Vernetzung mit Jobcenter und Agentur für Arbeit“ (Anja Kloos), „Erfolgreiche Projektpräsentation" (Hildegard Kuckuk) und „Azubis aus Drittstaaten rekrutieren“ (Markus Ortmann). Interessierte sind eingeladen, sich für weiterführenden Austausch gerne bei den jeweiligen Berater*innen und Lots*innen zu melden.
Alle Eindrücke beider Tage sowie die Ergebnisse der Barcamp-Sessions sind unten zusammengefasst. Wir freuen uns sehr, Sie und Euch alle wieder persönlich in Berlin getroffen zu haben, bedanken uns sehr für die rege aktive Beteiligung und freuen uns auf das nächste Wiedersehen!
Wir freuen uns außerdem auf Feedback zu Organisation und Inhalten und bitten Sie und Euch, an dieser kurzen anonymen Umfrage zur Jahrestagung 2024 teilzunehmen: